Journale Prosa Übersetzung als Mixtape

Übersetzung als Mixtape

Journal zur Übersetzung von Max Porters Shy

Intro
A-Seite
I. Bassline (Stimme)
II. Mastering (Autor)
III. Diskografie (Titel)
IV. Aktuelle Demo (SHY)
B-Seite
Coverversion (Übersetzung)

Max Porter: Shy. Aus dem Englischen (UK) von Matthias Göritz und Uda Strätling. Kein & Aber, 2023.

Intro

“Bm-psh – bm-psh
bm-psh – bm-psh
Die Beatbox, in seinem Innern zischt
weiter im Takt
step, darkstep nod, step,
eins, zwei, gumpf, klick,
Gaumen-Snaredrum,
Kehlen-Schlag, - auf Schleichpfaden fort vom fucking Last Chance.“

What the f-? – Collagierte Textquellen, Loops und Überlagerungen bis zum Bandsalat. Ein Kehlen-Ohren-Hirnanschlag. Verstehen kann man erstmal nix. Ein typischer Max-Porter-Mix.

„Als Autor ist er ziemlich einzigartig. Seine beständige Fähigkeit, spielerisch die Schnittmenge von Form und Inhalt zu beherrschen, seine Präzision, sein Erfindungsreichtum, seine stilistische Strahlkraft und sein Herz. “ So Schriftstellerkollege Nathan Filer. Genau.

In England finden seine Bücher Leser·innen zu Hunderttausenden – in Deutschland sind die Kritiker·innen von Porters Büchern ebenfalls begeistert – „Literatur mit Doppler-Effekt“, FAZ 16.3.2019; „Grandios erzählte Gegenwartsliteratur … Max Porter ist ein Meister der Tonalitäten … Man weiß seit Porters vielgelobtem Debüt Trauer ist das Ding mit Federn um das Talent des englischen Autors, wenn es darum geht, Sprache zu dehnen, das übliche Format des Romans in die Lyrik hinein zu erweitern.“, Spiegel 26.3.2019; Porter erweist sich „als feiner Stilist und Prosapoet“, SZ 8.4.2019 –, aber das scheint sich bei den Leser·innen noch nicht recht herumgesprochen zu haben, woran das liegt? Darauf erstmal eine Hip-Hop-Zigarre.

So, und jetzt weiter.

„Der Rucksack ist unverschämt schwer.
Die Dielen ächzen.
Er sieht noch mal nach, ja, doch, sein Joint klemmt schön quer in der Embassy-Schachtel.
Bloß noch ein Halbtraum bis zum morgendlichen Wecken.
Das Zimmer ist schmelzweich. Verlockend.“

Hallo, MG hier, eine Anmerkung am Rande: Gerade lief der Stanley Cup, nicht dass ich groß Ahnung von Eishockey hätte, aber mir fiel da was auf: Ich las gerade, nach einer weiteren schlaflos verbrachten Nacht, von vereitelter Wunscherfüllung. Leon Draisaitl, der für die Edmonton Oilers spielt und dem der Traum vom Stanley Cup, dem wie ein Fetisch verehrten Meisterpokal der National Hockey League (NHL), wieder einmal geplatzt war. „Es fühlt sich wie ein Versagen an, wie ein verschwendetes Jahr“, sagte Draisaitl, der die Schuld dafür auch bei sich selbst suchte: „Ich war heute nicht gut.“ Was auch daran lag, dass es die Gegner besonders auf ihn abgesehen hatten, aber das dürfe keine Ausrede sein, „Ich muss einen Weg finden, besser zu sein“. Kenn ich, passiert mir dauernd mit Büchern, eigenen und übersetzten. Krieg ich die Krise?

„... muss ... besser ... sein.“ So? Noch mehr Training, noch härtere Muskeln, Schreibgeschrabbel, Schlagschüsse, Wortfindungsmaschen, mit hängender Zunge ganz dicht am Eis robben, Spurts an die blaue Linie bis zum Abwinken, Pfiffe, Konditionsraumaufenthalte, Treue antäuschen, Bodychecks, nochmal ins Lektorat, die angeschnittenen Pucks, und überhaupt: besser als was? Shy würde kotzen. Die Dramatik der Besserungsanstalt, eine Veranstaltung à la bürgerlicher Gerichtshof des Innern, Hauptsache nicht anecken, Hauptsache funktionieren. England als Erziehungsanstalt. Und immer mit der Stimme im Kopf, der Stimme, dem Stimmen, des Stimmens, den Stimmen. Scheiße, Schule, family and friends. Ist einfach zu viel, was da abläuft. In so nem Leben. Nicht nur im Buch. Da muss man doch einfach mal raus!

 

“Express how you’re feelin.

Drum’n’Bass. Jungle.

Das Allergrößte.

Das Amen.

Absolut.

Abgefahren.“

Hallo, US hier, allerdings sind wir damit gleich mittendrin und ohne Peilung. Aber keine Panik. Überlassen wir uns einfach dem Push, dem Puls …

Du sagst es, US, und darauf säbeln wir uns doch erst nochmal einen Kifferschinken. Denn wie heißt es so schön im Text?

 

„Hau rein, Shy“

A-Seite

I. Bassline (Stimme)

1995, unser rappelnd rappend, ravender Protagonist Shy ist sechzehn (der Autor, Max Porter, selbst Jahrgang 1981). Der Junge trägt schwer an vergangenem Scheiß:

„Was hat er nicht alles angestellt – gesprayt, gekokst, geraucht, geflucht, gestohlen, gestochen, geschlagen, gelauert, Reißaus genommen, einen Escort geschrottet, einen Laden zerlegt, ein Haus verwüstet, eine Nase gebrochen, den Finger seines Stiefvaters durchstochen …“

Er schleppt einen „dicken Rucksack Reue“. Von zwei Schulen geflogen. Erster Verweis 1992 mit dreizehn. Er hat seine Mutter enttäuscht. Er liebt nur Drum’n’Bass, genauer Jungle. Er besucht jetzt das Schwererziehbaren-Internat „Last Chance“, eine „ungewöhnliche“ Einrichtung für „einige der labilsten und gewalttätigsten Delinquenten im Land“ oder, wie er selbst meint „ein beschissenes altes … umfunktioniertes Herrenhaus am Arsch der Welt“.

Die Geschichte spiele zwar 1995, meint Porter, sage aber auch viel über das heutige England aus. Er habe sie nicht zuletzt aus Entsetzen über die gegenwärtige Politik geschrieben. Korrekt.

Spulen wir ein Stück zurück: Shy wandert mit einem Rucksack voller Steine hinaus in die Nacht Richtung Ententeich, im Kopf eine Fülle von Stimm-Samplings – Flashbacks, Fragmenten, Gesprächsfetzen –; sein innerer Monolog oszilliert zwischen längst und jüngst vergangenen Momenten, changiert zwischen Registern – Familienstreitereien, Therapiesitzungen, dem pubertären Macho-Gelaber seiner Mitbewohner, den Einflüsterungen von Toten und Tieren.

„Die Nacht ist eine splitterflackernde Schleppe wirrer Erinnerungen, als wäre er bekifft, ist er aber glasklar nicht, er lässt es nur laufen, orchestriert lauter Erinnerungen.“

Und die folgen vor allem (für Shy unweigerlich) den Breaks und Beats von Jungle, von Drum’n’Bass. PANDEMONIUM.

Bm-psh – bm-psh
bm-psh – bm-psh

Die Beatbox in seinem Innern zischt...“

Pandemonium, The Andromeda Tour 1994 Tape 1 – RANDALL B2B KENNY KEN (ab 00:01:57)

Shy ist Raver – wie passend. Im Raver steckt mit rave, raving mad, rant and rave, rave about etc. das Wüten, Rasen, Toben, Fiebern, Robben, Delirieren, das (Sich-)Enthusiasmieren, das wirre Reden, sich Aufplustern und Fantasieren, wir sind also bereits mittenmang dicht dabei in den extrem übersteigerten, dauernd schwankenden Stimmungslagen der Hauptfigur.

Shys All-night-Rave, der Text, ist ein Mixtape der Emotionen und Tonalitäten, durchrhythmisiert, sinnlich, bisweilen surreal, Porter steht „der Poesie stets ein paar Buchstaben näher als der Prosa“ (Bernhard Blöchl, SZ, 8.4.2019), mit dem linearen Erzählen hat er es nicht so, er reizt lieber die Spielräume des realistischen Romans aus bis zum Anschlag. Mit seinen Form/Inhalt-Experimenten fordert er seine Leser·innen, ohne sie zu überfordern ... oder? – MG meint: Darauf lieber erstmal noch einen Dröhnpelz, so`n Kräuterdigeredoo. Gut. Also ganz ruhig jetzt mal eben und entspannt. Weiter. Genau. – Gerade Shy bleibt bei allen Cuts & Scratches gut zugänglich und lädt zur radikalen Einfühlung in das innere Chaos des getriebenen jungen Menschen ein. Verschwendete, versendende, verwendete Jugend ... Versuch um Versuch, Ausbruch um Ausbruch.

„Er hatte vor der Klasse voller Ernst davon gesprochen, wie viel Gutes in der englischen Musik von der Kultur der Schwarzen kommt, und Jamie sagte: Wie süüüß, Shy will, wenn er groß ist, schwarz sein, also hatte er Jamies Ellesse-Hoody hinter den Warmwasserspeicher gestopft.

„Es gibt keinen Reichtum, der nicht zugleich Leben ist“, mein Freund. Vielleicht fängst du damit an, dass du dich mal wäschst, frische Boxershorts wären schon mal ein Anfang, also anziehen, und dann werden wir ja sehen, was der Tag bringt, hä?

„Letzte Woche hatte er einen Schluck vom Wasser an seinem Bett genommen, aber es war noch-warme Pisse gewesen, schäumend, fast gekotzt hatte er und in sein Kissen geboxt, versucht, nicht zu flennen, eingesperrt in einem Geisterhaus mit Jungs, die sind wie er. Wieder ist er gekniffen.“

„Eins muss man dir lassen, Shy, du hältst dagegen, aber wer austeilt, muss auch einstecken können, weißt du. Also vielleicht bleibst du erst einmal ein bisschen für dich, was meinst du?“

US noch mal: Nebenbei ist auch die Gestaltung der Seiten Kontrapunkt und integraler Teil des Konzepts sowie Erinnerung daran, dass wir ein Konstrukt, ein Schrift-Stück, in Händen halten. Weißraum, Schrifttypenwechsel – in Porters jüngstem „Roman“ Shy werden fünf verschiedene Schrifttypen verwendet: für das Voiceover (sic!) zu einem Dokumentationsfilm über die Einrichtung Last Chance; für die live gedroppten Gedanken von Shy auf seinem Weg zum Teich; für Shys Flashbacks und Rückschauen; für seine Therapiesitzungen und für entrüstete Einwürfe seiner Eltern. Beim Lesen der Texte Porters ist stets unser Mitwirken gefragt. Wilde Verweise natürlich inklusiv: hier, „Es gibt keinen Reichtum, der nicht zugleich Leben ist“ (John Ruskin: Diesem Letzten – Vier Abhandlungen über die ersten Grundsätze der Volkswirtschaft, Ausgewählte Werke, Bd. 5, Leipzig 1902, S. 163).

MG: Hat beim Übersetzen Spaß gemacht, die zu finden, zu vermuten, sie einzubauen, wegzulassen, anzuspielen, durchzunudeln, abzufiedeln, reinzudrücken, durchzuziehen – wie einen guten Joint.

Der Autor sucht durch die Innenschau und den polyphonen Stimm-Mix auf den Seiten die Kollaboration mit seinen Leser·innen. Er sei eher über orale Traditionen zum Schreiben gekommen, vom Herzschlag, dem Beat, es gehe ihm in seiner Prosa um eine musikalische Bewegung und Wirkung, bei der Sound mindestens so wichtig sei wie Semantik. Er wolle sich im Schreiben weitestmöglich der Musik, der Komposition nähern, nicht nur ästhetisch und stilistisch, sondern auch hinsichtlich der Beziehung zum Publikum. Er strebe eine Energie zwischen Text und Leser·innen an, die in die Welt hinauswirke wie Musik und weniger den oft engen, selbstbeschränkenden literarischen Parametern verhaftet bleibe.

Shy sei für ihn wie editierte elektronische Musik: Erst kommt die Bassline, dann werden andere Elemente hineingemixt und -gescratcht – Dachse, Gespenster, die Stimmen der Erwachsenen –, fast, als wären sie mit dem Logic-Sequenzer erzeugt. Die Bassline von Shy liegt für Porter in der „Hauntologie“, den durch die Zeit spulenden, spukenden Bewusstseinszuständen. Shy ist sein am stärksten durchkomponiertes Buch, sagt er, wiederkehrende Motive, Refrains, Fragmente und Phrasen verleihen der Prosa Züge eines Poems. Im Wechselspiel mit den Leser·innen.

Bm-psh – bm-psh
bm-psh – bm-psh

Vergleiche? Manche fühlen sich vielleicht an David Mitchells Black Swan Green (Der dreizehnte Monat) erinnert. An Tarjei Vesaas‘ Fuglane (Die Vögel). Oder an Alan Sillitoes The Loneliness of the Long Distance Runner (Die Einsamkeit des Langstreckenläufers).

Wir fanden es beim Übersetzen einfach das perfekte Mixtape aus allem, was man sich wünschen, machen, träumen kann. Eine rasante, riskante Schleuderfahrt in die eigene Hölle Jugend, die eigentlich – noch eine Zichte, bitte – ja niemals nirgendlich wirklich aufhört.

„Das wars, ihr Penner, ich bin weg."

II. Mastering (Autor)

Nach einem Studium der Kunstgeschichte am Courtauld Institute of Art in London jobbte Max Porter zunächst als Buchhändler. Sein Engagement bei Daunt Books trug ihm 2009 die Auszeichnung als Young Bookseller of the Year ein. Er selbst hat verschiedentlich erzählt, dass er in ebendieser Buchhandlung mit Schwerpunkt Reiseliteratur, in der die Titel nach Ländern – also nach Sprachen, sprich nach Übersetzungen – sortiert waren, von Anbeginn an fasziniert gewesen sei von den Bewegungen zwischen Sprachen. Have translation will travel! Nebenher arbeitete Porter als freier Lektor und auch bereits an eigenen Texten. Als Cheflektor betreute er bei Granta Books bis 2019 Titel von Autor·innen wie Eleanor Catton, Tom Bullough oder Han Kang (also auch Übersetzungen). Ein Gespräch mit einer Kollegin von Faber & Faber über die geplante Modern-Classics-Edition von Ted Hughes‘ Gedichtsammlung The Hawk in the Rain (Porter: warum denn nicht Crow?!) führte letztlich zu seiner ersten vielgepriesenen Veröffentlichung Trauer ist das Ding mit Federn (Grief is the Thing with Feathers), bei der er, wie in nachfolgenden Werken, seiner vice for voices – Stimmen sind Lust und Laster – das erste Mal vollen Lauf lässt:

III. Diskografie (Titel)

• in Trauer ist das Ding mit Federn mit der anarchisch randalierenden, rappenden KRÄHE (Ted Hughes, wir hören dich trapsen), die den verwaisten JUNGS eine Nanny und dem frisch verwitweten DAD ein zu paradoxer Intervention neigender „Nervenarzt“ wird. Eine Bühnenfassung (in London mit Cillian Murphy realisiert) kam 2021/2022 auch im Düsseldorfer Schauspielhaus zur Aufführung;

Szenenfoto aus Theateraufführung GRIEF IS THE THING WITH FEATHERS mit Cillian Murphy (Colm Hogan, The Guardian)

• dann in Lanny im wild wuchernden Call & Response zwischen dem Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner, mal Chor, mal Kakophonie, und dem Murren von Altvater Schuppenwurz (zu ihm später mehr) – Grüner Mann, Genius loci, Waldgeist mit langem Gedächtnis.

• in Der Tod des Francis Bacon in den leeren „Leinwänden“ die wechselnden Fieberträume der letzten Lebensstunden des Malers

• und nun in Shy mit dem rasanten Mashup – Cuts, Scratches & Slippage – der nächtlichen Irrungen des inneren Monologs der gleichnamigen Hauptfigur.

„Klingeling, da kommt wieder der Kleintyrann Stimmungsumschwung.“

 

O-Ton Max Porter (Lesung)

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(03:01 – 07:51)

Was kommt nach dem Boys-Triptychon, Trauer ist das Ding mit Federn, Lanny und Shy? Es reize ihn zunehmend, über das Kompositionsspiel mit Fragmenten hinauszugehen, sagt Porter. „Mich würde interessiert, was passiert, wenn ich nicht collagiere, sondern von Grund auf aufbaue, ob ich dann zu neuen, zu anderen Denk- und Sprachbewegungen komme.”

„Halt durch, Kleiner, das darfst du dir keines Falls entgehen lassen.“

IV. Aktuelle Demo (SHY)

„Was hat er nicht alles angestellt … aber geschlichen ist er schon länger nicht mehr. Das stresst.“

 

Bm-psh – bm-psh
bm-psh – bm-psh

Die Beatbox, in seinem Innern zischt
weiter im Takt …

„Er hört es akkurat im Kopf, brandet wie ein Amen Break, bricht und baut sich aus sich selbst heraus immer neu auf … Hallehammerluja, was liebt er die Drums. Gib mir Dum-Dum.“

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Nasty Habits - Here come the Drumz

„Er denkt an die Kassette in seinem Walkman, den Joint in seiner Tasche. Er ist geflasht. Durchblick. Dann Nebel. Special Effects, Kamera ab. Der Trick. Seine Sicht. Kontrolle. Er führt Selbstgespräche, spielt Sprüche durch: Spaß ohne Maß, Give the People What They Want, verpass den Party-Babes den Bass, und der hier ist für die ganze Last-Chance-Gang, Nachtmarsch Massive, Rucksack rollt, The Shy One seich-schleicht dem Morgen entgegen, aber aufgepasst, jetzt setzts was. Build, Break, Beben und Shake. Hey, Mister, was geht? Was du willst, mate. Nur zu, Rudeboy, hau rein, was solls sein? Mehr Jazz oder was mit Soul, hypnotisch hip oder horrormäßiger Metal-Shit, haha, egal. Shy lacht. Kommt gut, hä? Fette House-Vocals, voll Ragga-Feuer. Lässig, ängstigend, assig. Fleisch ohne Lassi. Haha. Beste Brit-Erfindung seit der Dampfmaschine? Zukunft ist fix, ′95 nix.“

 

„Seltsame, neonblau vom Mond beschienene Wolken, narbig wie Akne. Schwartig. Die feste Welt löst sich auf und fließt wieder zusammen wie bei gestörtem Schlaf, und in den schlüpft er und denkt zurück.“

 

„Er bleibt stehen und sieht sich um. Er fühlt sich sehr allein, sehr klein, sehr dumm. Ernüchtert durch eine plötzlich drängende Ahnung. Er muss einen Zacken zulegen. Darf das Grübeln nicht alles abwürgen lassen. Die Winzgedanken in der Schwatzkammer seiner Nachtangst nicht unbeherrschbar werden lassen. Worries in the Dance. Monster-Soundsystem morpht alles andere weg. Paranoia und Durst. Ein Night-Rave mit Steinen im Rucksack ist Mist.“

 

„Er zischelt auf dem Weg zum Teichrand eine Bassline vor sich hin, kurz packt ihn der Drang, zurückzuspulen, kassettenquietschender Rückwärtssalto übers Feld ins Bett, in seine Träume, zu Steve und Amanda und den Jungs, zu Paukerei und samstäglicher Frühstückspampe, zu Mixtapes und seinem Kissen, der Daunendecke, den ... seine Füße sind drin.
bum bum badabum-badabum
bum bum badabum-badabum
Hui.
Kalt, das Wasser.
Meine Fresse.
Komplett verstrahlt.“

 

„Er macht kehrt und watet quatschend zur Bretterverschalung zurück, entsteigt dem Seichten wie ein dürrer Godzilla, hievt sich mit Schlabberhose schmatzend raus aus dem Teich. Er ruckelt sich die Rucksackriemen von den Schultern, lässt ihn zu Boden rumpeln, und WAAAH, schlagartig gewichtslos schwebend wie bei dem Trick mit dem Türrahmen, wenn die Arme sich wie von Geisterhand heben, oder nach einem Anti-Gravitations-Gag, er ist Weltall-stelzender Space-Kadett, muss kichern, ha, federt, fühlt sich toll an, so leicht, feine Sache, sich frei bewegen, beugen, dehnen zu können.“

 

„Er fragt sich das, womit Jenny immer beginnt:
Wie läuft diese Woche bei Shy?
Also, ich war unten am Teich. Da waren so Dachse und ... äh, jetzt bin ich auf dem Weg zurück. Zurück zum Haus.“

 

„Er ist so, so müde.
Er will diese Höhen und Tiefen nicht mehr. Er will seine Gedanken abstellen. Abschalten. Er will tage- und tagelang schlafen, ohne zu träumen. Er will achtzehn sein, in einen Schnapsladen gehen können, eine Flasche Captain Morgan und Fluppen kaufen, irgendwo ganz für sich damit sitzen und nicht denken müssen.
Er will, dass seine Mum ihn zu einem Harvester mitnimmt, zum All-you-can-eat-Buffet mit Coke bis zum Abwinken und Fabriken voll Eiscreme und das, ohne dass Stress oder was Besonderes oder Geburtstag ist, einfach mal so. Nur sie beide.
Er will den Rucksack absetzen.
Er will das V Recordings Logo als Tattoo auf dem Arm.
Er will in Eigelb getunkte Marmite-Reiterchen.
Er will Technics-Turntables.
Er will ein Auto.
Er will eine Freundin, die ihn an Wochenenden besucht und mit ihm den halben Tag rummacht und den Geschmack ihres Erdbeer-Lipgloss auf seine Lippen knutscht.
Er will Piratensender hören, aber er wohnt am Arsch der Welt in einem beschissenen alten, zur Schule für jugendliche Delinquenten umfunktionierten Herrenhaus.
Er will größer sein.
Er will mehr als nur Bartflaum.
Die Vögel haben losgelegt, und aus dem Einerlei der Nacht tauchen einzelne Bäume und Sträucher auf.
Er will im Lotto gewinnen und das Haus für Steve und die ganze Betreuungs-Crew kaufen, damit sie das Last Chance weiterbetreiben können. Im Erdgeschoss die Zwischenwände raushauen und daraus ein Studio machen. Anstelle der Spinde eine Beschallungsanlage.“

B-Seite

Coverversion (Übersetzung)

Shy ist inzwischen unsere vierte Porter-Kollaboration. Wie schon bei Trauer ist das Ding mit Federn, Lanny und Der Tod des Francis Bacon haben wir es, wie oben skizziert, auch bei Shy mit einer polyphonen Stimm-Collage zu tun. Es geht ums „Stimmenhören“. Zuerst hatte MG eine Anfrage anliegen: für „Trauer“, von Karsten Kredel, seinerzeit Hanser Berlin. Ja, sagte er damals, nach erster Lektüre, kann man schon machen, will aber US dabeihaben, mit der er schon so viele gute vielstimmige Bücher gemacht hat, John Ashberys „Flow Chart“, Rae Armantrouts „Narrativ“. Und ab geht´s. Never change a winning team! (Draisaitl, hörst du?).

Stimmen sind für Max Porter wie für die von ihm verehrte amerikanische Dichterin Emily Dickinson „Lust und Laster“ (Johnson, The Letters of Emily Dickinson, Prose Fragment 19: 'You know I have a vice for voices.'):

• Während es bei Trauer ist das Ding mit Federn die deutlich unterschiedenen Stimmen von DAD, KRÄHE und den JUNGS sind, denen wir verfallen,
• bei Lanny das chorische Dauerrauschen eines englischen Dorfes, das Lauschen und Schimpfen des mythischen Altvaters Schuppenwurz, der Singsang des Jungen, die Gedanken seiner Eltern und seines Freundes und Zeichenlehrers Pete,
• ist es in Der Tod des Francis Bacon das fiebrige Fabulieren des sterbenden Malers, und
• bei Shy nun der nächtlich ravende Redestrom des Ich-Erzählers.

MG meint: Ein übersetzerisches Tourettesyndrom stellt sich ein, oder nein, Pirouetten-, ein Palindrom-, Pandämoniumssyndrom – oder so.

Es geht um das Stimmenhören, also. Die Stimmfindung. Bei Porter ist das für uns Übersetzer·innen immer ein wilder Ritt gewesen und ein Riesenspaß. Findung und Erfindung.

Es ist schon ein besonderes Glück, wenn man bei einem Autor, einer Autorin nicht nur auf großes Verständnis, sondern auf ausgeprägtes Interesse und ja, Vergnügen an den übersetzerischen Wandlungsbewegungen trifft. Von sich sagt Max: 'I’m happy with slippage', d.h. er begrüßt den Schlupf und Schwund, die Schlüpfrigkeit, das Changieren, das Verrutschen, Flottieren, die mit der vom Original geforderten Freiheit einhergehen. Diese Haltung beim Übersetzen ist gerade bei Porters Texten unverzichtbar – und durch die Ästhetik des „Originals“ gedeckt.

[Ein schönes Beispiel für Porters Übersetzungsaffinität konnte US bei der Buchpräsentation von Lanny in Berlin erleben. Max wusste um unsere Unzufriedenheit mit dem Namen „Schuppenwurz“ für seinen „Old Papa Toothwort“ – der sich leider nicht umgehen ließ, weil genau diese Schmarotzerpflanze (Lathraea squamaria) für die Geschichte von zentraler Bedeutung ist, der aber immerhin durch MGs Einfall, ihm das Appellativum „Altvater“ beizugeben, eine eigene archaisch-mythische Aura gewann. Und was tat Max? Er ersetzte bei seiner Lesung aus dem Original „Old Papa Toothwort“ kurzerhand jedes Mal mit „Shuppnwhoorts“.]

Seinen neuen Text Shy hat Porter seiner Auskunft nach – zunächst – in einem Rutsch geschrieben. Ähnlich haben wir versucht, uns erst einmal einer Art Sprachtrance zu überlassen, den Beats und Breaks, den Wendungen (sic!) so halb- und zugleich hellwach zu folgen, dass uns entsprechende Näherungen einfielen, bzw. wir in sie. Dass Sprachfindungen in sich stimmig sein mussten, versteht sich.

[Für uns war und ist es immer sehr wichtig, uns am Ende den Text noch einmal vorzulesen. Ihn klingen zu lassen, zu prüfen, ob er funktioniert.]

Lesung aus Shy (Kein & Aber 2023) von Matthias Göritz

03:23

Denn in der Stimme / den Stimmen liegen „die Energie und sprachliche Verkörperung, die notwendig sind, um den Text als ein Ganzes zu rekreieren, ihn zu einer Präsenz im neuen Sprach- und Literaturraum zu verhelfen“ (MG).

Diese Bewegungen gehen bei Shy von der titelgebenden Figur aus – hier ganz im Gegensatz zu dem Stimmreigen in Trauer ist das Ding mit Federn, dem Stimmtheater in Lanny und wie sonst nur in Der Tod des Francis Bacon , vom Ich-Erzähler. Wir sitzen quasi in seinem – wirren – Kopf, überlassen uns als Leser·innen Shys Trancebrett, seinem wippenden, zischenden Two-Step. Shy ist „ein sehr gestörter junger Mann“, verkorkst, privilegiert, eloquent, passioniert, frustriert, unverstanden, hypersensibel. Er sei eine einzige verwöhnte Apokalypse, heißt es einmal aus Erwachsenensicht – eine ziemliche Anspruchsapokalypse übersetzerisch gesehen.

MG: Ich mag Apokalypsen.

US: Me Two.

Also weiter ...

Trost und Ventil ist für ihn die Musik – Express how you’re feelin. Diese Stimme war zu (er)finden.

Fluss und Rhythmus waren relativ schnell da. Dann aber begann ein inspiriert-akribisches Klangtüfteln, war viel Nachhören, Nachschärfen, Straffen – bis gelegentlich sogar hin zum Silbenzählen – erforderlich, um uns der Wirkung von Porters Mashup, den Remixen und Microsamplings anzunähern. Schon auf der ersten Seite – wir sind wam bam gleich mittendrin – machte die scheinbar simple Stelle mit den entscheidenden Assonanzen Schwierigkeiten: THE ROOM IS MOLTEN SOFT. / TEMPTING. / JUMPY. / THE RUCKSACK IS SHOCKINGLY HEAVY.

Versuche für TEMPTING – JUMPY – HEAVY (wobei zu berücksichtigen war, dass der gesamte Text mit dem – hier wiederholten – Satz THE RUCKSACK IS SHOCKINGLY HEAVY beginnt. Bei uns: Der Rucksack ist unverschämt schwer. Der klangliche Abschluss fällt also auf schwer – und fällt dementsprechend schwer):

schmelzweich – verführerisch – fahrig – schwer

betörend – verstört/nervös – schwer

einschmeichelnd – schwankend/unschlüssig – schwer

bequem – überdreht – schwer

lockend – schlackernd – schwer

Entschieden haben wir uns schließlich für:

Das Zimmer ist schmelzweich. Verlockend. / Los jetzt. / Der Rucksack ist unverschämt schwer.

Überhaupt die vielen Motive und Modulationen, die reinen und unreinen Reime, die Alliterationen, die Assonanzen …

„Irgendwas flattert mit einem Knatterklatschen aus einem nah gelegenen Strauch …“

„Dass die Auge-Hirn-Koordination wegen eines Klacks wie dunkler Nacht abkackt …“

„Winzgedanken in der Schwatzkammer seiner Nachtangst …“

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Frankie Paul - Worries in the Dance (00:13 . 00:34)

„… Monster-Soundsystem morpht alles andere weg. Paranoia und Durst. Ein Night-Rave mit Steinen im Rucksack ist Mist.“

„… sein Herz ein two-step-scheißender Furz in der Brust, bumm / blipp bumm / blipp klick klack klick klack, Herzinfarkt, scheiße Mann, lieber tot als Nacht für Nacht diese abgefuckten Träume …“

Die Übergänge zwischen Prosa und Poesie sind bei Max Porter stets fließend. Das gilt auch für Shy und die „Beatbox in seinem Innern“.

Apropos Beatbox, apropos Drum’n’Bass: Der randalierende sechzehnjährige Raver Shy ist 1995 unterwegs. Es galt die ganze Raver-Subkultur zu evozieren, aber wie kriegt man das glaubwürdig hin, wenn die eigenen Mixtapes ganz andere waren? Ich-Erzähler und Autor trennen nur zwei Jahre, Autor und Übersetzer schon zwölf, Übersetzer und Übersetzerin noch einmal fünfzehn. Rückspultaste. Anleihen bei Westbam und Rainald Goetz, intensive Recherchen online, auf Rave-Seiten, in Kiffer-Foren, Speziallexika etwa wie dem Urban Dictionary. Rückfragen bei Max (der sich über die kurze Liste wunderte; haben wir zu viel übersehen, Fremdes im Fremden falsch gelesen?!). Na, erstmal runterkommen.

Anhören, nachhören.

Abwägen. Wie viel fremden (oder nur Insidern bekannten) Jargon zum Beispiel verträgt ein Text? Das fängt bei Shys Kifferslang an; was tun mit spliffs, skunk, reefer etc.? In der Szene bekannt, klar. Ebenso Doobie; Dübel, J, Jay, Jolly, Stick, Stoner-Tüte, vielleicht sogar Wacky Tabacky. Aber …

Bubatz, Hauptschultrompete, Bayernbolzen, Bobel, Kimmelstab, Kiffkrautdrehkolben, Kräuterrakete, Stinkflinte, Rauschmittelposaune, Samariterstängel, Heimatharfe, Brokkolibomber, Ganjaknochen, Basilikumschraube, kalifornische Blubberstange, Rauschkrautrohr, Ghettodidgeridoo, Dschungelklarinette, Dröhnstock, Glückskegel, Kippe mit Schuss, Bammelbolzen, Büggel, Hexenbesen, Sativastopfen, Sünderstange, Kräuterglühstengel, Origamistange, Großstadtspinatkolben, Dopaminzigarrette, Oreganozylinder, Buffbolzen, Merkelkolben, Dribbelkanone, Lungenmofa, Dröhnstange, Bußgeldbesen, Demenzpipeline, Kiffusapparratus, Versagerflöte, Kräuterlolli, Rauschkrautwickel, Jochen, Lungenpeitsche, Rauschföhn, Zauberflöte, kanische Friedenspfeife, Dübel, Bubustus, Lungenairpods, Kiffschinken, Indiana Jones Peitsche, Grüner Kegel, vegetarischer Tabakdürüm, gedrehter Dampfstängel, Protestantenrakete, Spanndauerkiffrolle, Buber, Spickzettel Dampfmaschine, Lungentorpedo, Keule, Yolle, Psychosenkegel, Rauschgiftkolben, Kiffgraslunte, Kiffkrautwickel, Alzheimerkippe, Grünzeugwindel, Yonko, Ghettoaal, HipHopzigarrette, Knorzkolben, Dampfprügel, Joggler, Livestylekippe, Sportkippchen, grüne Kippe, Kiffbolzen?

Da gingen die Meinungen zwischen „Hau rein“ und „Mal halblang“ je nach Lage doch etwas auseinander.

Und wie sehr darf Sound vor Semantik gehen? Gelegentlich mussten wir zurückschrauben. Und das Lektorat war ja auch am Start … also Joint. Joint. Venture.

Was jetzt noch bleibt? Der Wunsch, das Buch möge auch in unserer deutschen Coverversion viel(hundert)tausende Leser·innen finden. Oder, wie es schon zu Beginn der Geschichte heißt: Hau rein, Shy.

18.08.2023
Leseprobe PDF

Matthias Göritz: © Nina Tetri, Uda Strätling: © Dagmar Oltersdorf

Matthias Göritz ist ein vielfach ausgezeichneter Lyriker, Übersetzer und Romancier, er veröffentlichte u.a. die Gedichtbände „Loops“ (Literaturverlag Droschl, 2001), „Pools“ (Berlin Verlag, 2006), „Tools“ (Berlin Verlag, 2012) und „Spools“ (Wallstein Verlag, 2021), die Erzählungen „Im Hospital“ (edition faust, mit Fotografien von Ramune Pigagaite, 2008), „Shanghai Blues“ (edition faust, mit Fotoarbeiten von Vanja Vukovic, 2015), „Amerika“ (edition faust, mit Fotoarbeiten von Michael Eastman, 2021) und die Romane „Der kurze Traum des Jakob Voss“ (Berlin Verlag, 2005), „Träumer und Sünder“ (C.H. Beck Verlag, 2013), „Parker“ (C.H. Beck Verlag, 2018) und „Die Sprache der Sonne“ (C.H. Beck Verlag, 2023). Matthias Göritz übersetzte u.a. Werke von John Ashbery, Rae Armantrout, Mary Jo Bang, Nicholson Baker, Max Porter, Tomaž Šalamun, Aleš Šteger und Volha Hapeyeva. Göritz‘ eigenes Werk wurde u.a. mit dem Hamburger Literaturpreis, dem Mara-Cassens Preis, dem Robert Gernhardt Preis, dem William Gass Award und dem International Pretnar Award ausgezeichnet. Seine Gedichte, Romane und Theaterstücke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. 

 

Uda Strätling lebt in Hamburg und übersetzt seit rund dreißig Jahren englischsprachige Literatur und Lyrik, darunter Werke von Emily Dickinson, Henry David Thoreau, Gertrude Stein, Kirsty Gunn, Marilynne Robinson, Teju Cole, Claudia Rankine u.v.a.m. – oft und sehr gern, wie eben Max Porter oder schon John Ashbery und Mary Jo Bang, gemeinsam mit Matthias Göritz.

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17.04.2023
Steine aus dem Himmel
Ein Journal zur Übersetzung von Tomaž Šalamuns späten Gedichten (Teil 1)
05.05.2023
»V« ÜBERSETZEN
Journal zur Übersetzung der Gedichte von Veronica Forrest-Thomson
30.03.2023
Traumtagebuch
Zur Übersetzung von Clemens Meyers Als wir träumten
04.06.2021
»The Hill We Climb – Den Hügel hinauf«
Amanda Gorman in deutscher Übersetzung. Podiumsgespräch
21.08.2023
So exotisch wie China und so amerikanisch wie das FBI
Übersetzungsjournal zu Richard Ford, „Be Mine“ / „Valentinstag“