TOLEDO – Übersetzer im Austausch der Kulturen
Übersetzer sind zentrale Akteure des internationalen Kulturaustauschs. Mit ihrer Arbeit erweitern sie unseren Horizont und unser Verständnis für andere Kulturen. Je höher die Übersetzungskultur, desto reicher und lebendiger unser Weltwissen, unsere Literatur, unsere Sprache.
Das Förderprogramm TOLEDO unterstützt literarische Übersetzer (m_w) darin, diese Mittlerrolle zwischen den Kulturen und Sprachräumen aktiv auszuüben. Im Fokus der Förderung stehen:
- Mobilität: individuelle Förderungen, die es Übersetzern erlauben, intensive Arbeitsphasen in den europäischen Übersetzerzentren zu absolvieren und in die Sprachen und Kulturen einzutauchen, aus denen sie übersetzen;
- Vernetzung: Projekte, die Übersetzer in Austausch untereinander und mit anderen Akteuren des Literaturbetriebs bringen;
- Sichtbarkeit: Veranstaltungen, die den Kulturwortschatz der Übersetzer einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Der Name TOLEDO knüpft an die lange Tradition europäischer Übersetzungskunst an, die im Mittelalter an Orten wie der kastilischen Stadt Toledo geprägt wurde. Im Laufe der Zeit ist Toledo zu einem fast mythisch aufgeladenen Begriff geworden, um den sich viele Legenden ranken – als Sinnbild für Toleranz und als Ort kooperativen Arbeitens, an dem der Brückenschlag zwischen Wissenschaften, Religionen, Orient und Okzident gelang. Das Förderprogramm richtet sich an Übersetzer von heute, die sich zuweilen in politisch brisanten Wechselbeziehungen bewegen und die den „Traum von Toledo“ auf je eigene Weise mit Leben füllen.
TOLEDO ist ein Programm der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds.
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.
Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Gesellschaft, Bildung und Völkerverständigung tätig.
In den kommenden Jahren wird sie darüber hinaus ihre Aktivitäten verstärkt auf drei Schwerpunkte ausrichten:
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Migration, Integration und Teilhabe
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Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland und Europa
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Zukunftsfähige Lebensräume
Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung mehr als 1,4 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.
Der Deutsche Übersetzerfonds, 1997 gegründet, fördert die Arbeit literarischer Übersetzerinnen und Übersetzer ins Deutsche durch die Vergabe von Stipendien, die Angebote der „Akademie für Übersetzungskunst“ und durch thematische Projekte mit öffentlicher Resonanz. Er wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder und dem Auswärtigen Amt.