Das Gefühl von Zuhause
Darya Amialkovich im Gespräch mit Übersetzern
Auf der Suche nach einem Zuhause
Das Zuhause als der Ort, von dem wir kommen. Und den wir suchen. Als Verbundenheit mit einem Land, mit einer Umgebung, mit Menschen, einer Kultur oder als unbekannter Raum, den wir finden und uns erst aneignen müssen.
Genau wie unsere Identität verändert sich unser Zuhause ständig: Manchmal ist schwer festzustellen, wo es gerade ist. An einem bestimmten Ort? Bei unseren Lieben? In der Sprache? In uns selbst?
Und was ist das Zuhause eines Übersetzers?
Was, wenn dein Weg sich aus immer neuen Sprachen zusammenfügt, aus neuen Texten und Ländern – und dein Haus mit jedem Autor, den du entdeckst, größer wird?
Was, wenn dein Zuhause nicht mehr ist als das kleine Kämmerchen, in dem du arbeitest, Pausen machst, chattest, den Lockdown verbringst?
Was, wenn deine Stadt nach Freiheit schreit und dann zum besetzten Gebiet wird?
Und was, wenn du das nicht erträgst und in ein neues Land ziehen, dir ein neues Zuhause suchen musst?
Aber was, wenn du bleibst?
Wie lange wird das so weitergehen? Und wie verändert das uns und unsere Texte? Sind wir schon anders geworden?
Meine Gesprächspartner und ich haben zusammen versucht, dieses bewegende, schwer greifbare Gefühl von Zuhause nicht nur mit Worten, sondern auch mit Malerei, Klängen und Fotos einzufangen. Von der Empfindung dieses Wortes und der Wahrnehmung des eigenen Berufs bis zur Identifikation im Raum. Auf der Suche nach einem Zuhause. Nach Zeit. Auf der Suche nach uns selbst.
Siarsh Miadzvedzieu
LEBENDIGES WASSER
Ulads Liankevich
IM RHYTHMUS VON MINSK
Vital Ryshkou
›VERSPRICH MIR WAS DU WILLST, NUR NICHT, DASS DU SCHWEIGEN WIRST.‹
Volha Hapeyeva
SPUREN AUF BLÜTENBLÄTTERN
Yauhen Papakul
WÖRTER, DIE FÜR ›ZUHAUSE‹ STEHEN
Artikelfoto: © Siarsh Miadzvedzeu