Cities of translators Budapest Hilft dir keine·r, so hilf dir selbst! Die Situation des Nachwuchses an Literaturübersetzer·innen – Ungarn im 21. Jahrhundert | Übersetzerischer Nachwuchs
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Hilft dir keine·r, so hilf dir selbst! Die Situation des Nachwuchses an Literaturübersetzer·innen – Ungarn im 21. Jahrhundert | Übersetzerischer Nachwuchs

[red]Einleitung
[red]Literaturübersetzen an Schulen und Hochschulen
[red]Die Vermittlung von literarischem Übersetzen außerhalb der (Schul- und) Hochschulbildung
[red]Konklusion
[red]Literatur[/red]
[red]Internetquellen[/red]

Seit dreißig Jahren lehre ich literarisches Übersetzen im staatlichen und privaten Sektor (an Universitäten, Schreibschulen), unterrichte aber auch Privatschüler:innen, zudem war ich die Initiatorin eines realisierten Programms und eines unverwirklichten Masterstudiengangs für Literaturübersetzen, daher glaubte ich, die Situation des Nachwuchses in diesem Bereich eingehend zu kennen. Doch diese Forschungsarbeit – in erster Linie die zweiundvierzig von mir durchgeführten Interviews – belehrte mich eines Besseren: Ich habe unglaublich viel von anderen Literaturübersetzer·innen und Lehrenden gelernt, die sich mit literarischer Übersetzung beschäftigen, vor allem, was die Methodik angeht. Als Mensch und Pädagogin habe ich viel von diesen Unterhaltungen profitiert, wofür ich nicht nur meinen Gesprächspartner·innen, sondern auch der Kuratorin Lídia Nádori, die mich um diesen Aufsatz gebeten hat, und so dem Projekt Cities of Translators, das den Anstoß dazu gegeben hat, sehr dankbar bin.

Die Durchführung der Interviews war notwendig, da es zu diesem Thema keine belastbaren Erhebungen, Daten, Statistiken, keine Fachliteratur gibt. Wie man sich vorstellen kann, ist das im Folgenden skizzierte Bild unweigerlich subjektiv und sicherlich auch lückenhaft, dennoch veranschaulicht es deutlich die derzeitige Situation und die Tendenzen. Ich habe mich bemüht, mit möglichst vielen Kolleg:innen, die literarisches Übersetzen lehren, ins Gespräch zu kommen, und zwar nicht nur in Budapest, sondern auch außerhalb der Hauptstadt und jenseits der ungarischen Landesgrenzen.

Einleitung

 

In Ungarn kann sich derzeit jede·r als Literaturübersetzer·in bezeichnen, dazu ist keinerlei Abschluss erforderlich, keine Ausbildung und kein Absolvieren irgendeiner Prüfung – im Gegensatz zur Fachübersetzung. Es hat als Teil des Bildungssystems nie eine formale, institutionelle Ausbildung für literarisches Übersetzen gegeben und es gibt sie auch heute nicht – im Gegensatz zur Fachübersetzung. Nach der Wende erlebte ein spezielles, zweijähriges Programm für Literaturübersetzen an der Budapester Eötvös-Loránd-Universität (1991–2009), unter anderen von mir initiiert, sowie ein Programm in Szeged seine Blütezeit, allerdings wurden diese Seminare im Rahmen des neuen, auf der Grundlage der Bologna-Erklärung reformierten Hochschulsystems eingestellt, dabei wäre es möglich gewesen, sie als Teil des Bologna-Prozesses in Masterstudiengänge für Literaturübersetzen umzuwandeln … Aber nein. Selbstverständlich gibt es in den verschiedenen Hochschulinstitutionen auch jetzt Seminare zum literarischen Übersetzen, die bei den Studierenden, die über entsprechende Sprachkenntnisse verfügen, das Interesse wecken (können), ihnen eine Kostprobe von den Schönheiten des Berufs geben (können) und gewiss das Lager der Übersetzenden, die sich aus Passion mit literarischen Texten beschäftigen, mehren, jedoch ist das Ziel statt der Vorbereitung von Literaturübersetzer·innen auf die zu erwartenden Aufgaben häufig eher eine intensivere Beschäftigung mit der Interpretation von literarischen Texten, die Vertiefung der sprachlichen Kenntnisse oder das Lehren der Textanalyse.

Bei der Förderung des Nachwuchses spielten in der Vergangenheit die Verlage eine herausragend wichtige Rolle, wo einzelne Lektor:innen ihr Wissen einer Vielzahl an Generationen von literarischen Übersetzer·innen vermittelten und sie ausbildeten, indem sie als Verlagslektor:innen die abgegebenen Übersetzungen lektorierten und mit den Übersetzenden durchsprachen. Dies ist, das kann ich selbst bezeugen, ein hervorragender Lernprozess: Ich bin meiner ersten Lektorin bis zum heutigen Tage dankbar dafür. Doch diese Werkstätten, bei denen das Fachwissen weitergegeben und die Herausbildung eines literarischen Geschmacks gefördert wurde, funktionieren unter den heutigen Bedingungen nicht mehr: Die Zeit drängt, das Geld ist knapp, die langfristigen Interessen werden häufig durch kurzfristige wirtschaftliche Gesichtspunkte und die besorgniserregenden Probleme der Gegenwart (wie derzeit beispielsweise den teils infolge der Pandemie auftretenden Papiermangel und das Kippen der Verlagspläne) überlagert. Dem Verband ungarischer Verlage und Buchvertriebe (Magyar Könyvkiadók és Könyvterjesztők Egyesülete) ist die derzeitige Existenz solcher Werkstätten nicht bekannt, und auch die befragten Verlage antworteten einhellig, dass es bei ihnen dazu keine Möglichkeit gebe.

An die Stelle früherer Verlagswerkstätten sind Privatinitiativen getreten: Verschiedene Personen, Unternehmen, Stiftungen und Schreibschulen beschäftigen sich unter anderem auch mit der Vermittlung des Übersetzens von Literatur. Das Angebot erstreckt sich von ganz kurzen, einwöchigen Intensiv-Workshops bis hin zu längeren, meist ein halbes oder ein Jahr dauernden Kursen, wobei die Förderung von jungen Literaturübersetzer·innen unter den überaus vielfältigen Zielsetzungen nicht unbedingt Priorität genießt. Dabei gäbe es Nachwuchs. Für einen bedeutenden Teil der jungen Leute, die sich für eine sprachlich-kulturelle Vermittlung interessieren, ist das literarische Übersetzen durchaus attraktiv und eine Möglichkeit, ungebunden kreativ tätig zu werden, zumindest solange, bis sie erkennen, dass dieser Beruf als Quelle des Broterwerbs schon sehr viel weniger attraktiv ist, denn diese keineswegs leichte Tätigkeit wird derart schlecht bezahlt, dass diejenigen, die sie ausüben, die Ungebundenheit und Kreativität entweder aufgeben müssen, um ein annehmbares Einkommen zu verdienen, oder sich mit der romantischen, doch nicht ausgesprochen verlockenden Vorstellung von im Mansardenzimmer darbenden Künstler·innen anfreunden müssen, oder aber – und das ist die laut den Erhebungen am häufigsten gewählte Lösung – sie fertigen literarische Übersetzungen nur gelegentlich neben einer anderen Arbeit und somit auf Kosten des Professionalismus an. Im Gegensatz zur Fachübersetzung.

Und so wie es keine formale und reguläre Ausbildung für literarisches Übersetzen gibt, mit der man einen Abschluss erlangen könnte, fehlt auf der ungarischen Bildungspalette auch die Ausbildung der Lehrenden für literarisches Übersetzen. Anzumerken ist, dass dies auch für die Fachübersetzung gilt. In ungarischer Sprache finden derzeit die ersten Gespräche und Diskussionen zu diesem Thema statt, es werden die ersten pädagogischen und didaktischen Texte zum literarischen Übersetzen verfasst, erst vor Kurzem ist der erste ungarischsprachige Band mit Aufsätzen zur universitären Ausbildung von Literaturübersetzer:innen erschienen (Csikai & Kóbor 2021), und es wird derzeit das erste Mal formuliert, dass es wichtig wäre, diese Kenntnisse untereinander weiterzugeben und eine gemeinsame Wissensbasis ins Leben zu rufen, die jedem Lehrenden und Lernenden zugänglich ist. Bei der Ingangsetzung dieses Prozesses spielte der Verband der ungarischen Literaturübersetzer·innen (Magyar Műfordítók Egyesülete) eine wichtige Rolle, der im Übrigen an der Erhebung des CEATL zur Untersuchung der Ausbildung von literarischen Übersetzer:innen zwischen 2009 und 2014 teilgenommen hat.

Nach dieser Einleitung werde ich im Folgenden das derzeitige Ad-hoc-System zur Förderung des Nachwuchses von ungarischen Literaturübersetzer:innen skizzieren, indem ich die diesbezüglichen Aktivitäten in zwei große Gruppen gliedere: in jene, die innerhalb der Schul- und Hochschulbildung stattfinden, sowie in jene, die außerhalb dieser erfolgen. Die Trennung in Präsenzveranstaltungen und andere Formen der Lehre (korrespondierend, online) scheint wegen der Pandemie, zumindest vorübergehend, nicht sinnvoll. Ich hätte diesen Aufsatz auch nach Sprachrichtungen gliedern können, das heißt, es hätte ein struktureller Gesichtspunkt sein können, ob das Übersetzen aus dem Ungarischen oder ins Ungarische gelehrt wird, jedoch ist dies – wie zu sehen sein wird – nicht überall strikt getrennt. Aus Gründen des Umfangs werde ich nicht darauf eingehen, wie sich die allgemeine Lage der Literaturübersetzung und der Literaturübersetzer·innen, die gesellschaftliche Beurteilung ihrer Rolle und Bedeutung, das heißt, im Grunde genommen die Unbestimmtheit und das Fehlen einer Einordnung der literarischen Übersetzung auf die Ausbildung auswirkt, da diese Gesichtspunkte in der Translationswissenschaft1 bereits ausführlich behandelt wurden – wenn auch nicht mit Blick auf den unmittelbaren Einfluss, den diese Aspekte auf die Ausbildung haben. So ist etwa in den Aufsätzen, die sich in The Palgrave Handbook of Literary Translation (2018) befinden, keine Rede von der diesbezüglichen Ausbildung, und im Routledge-Band (2019) gibt es auch nur einen kurzen, zehnseitigen Text dazu (Johnston).

Literaturübersetzen an Schulen und Hochschulen

 

Vor der Wende stellte das Übersetzen einen festen Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts dar, so lernten wir im Leistungsfach Englisch am Gymnasium beispielsweise nur im ersten Jahr die Sprache an sich, in den restlichen drei Jahren fertigten wir Literaturübersetzungen an: Angefangen von Milnes Pu der Bär bis zu Alan Sillitoes Die Einsamkeit des Langstreckenläufers übertrugen wir viele verschiedene literarische Texte in die ungarische Sprache. Das gibt es heute ausschließlich an den sog. Elitegymnasien, und auch dort nur noch zum Teil. An den Gymnasien ist das literarische Übersetzen, insofern es überhaupt noch präsent ist, zu einer Tätigkeit außerhalb des Unterrichts geworden: In den Sichtkreis der Schüler:innen gelangt es nur im Rahmen von speziellen Literaturstunden,2 Wettbewerben, Workshops oder Orientierungstagen, wenn es eine Lehrkraft gibt, die sich den rigorosen Vorschriften widersetzt und das gemeinsame Übersetzen eines literarischen Textes, der die Jugendlichen interessiert, weiterhin als ein ideales und somit als ein in der Schule verwendbares Instrument des Sprachunterrichts betrachtet. Viktor Horváth, der im Jahr 2012 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet wurde, unterrichtet Gymnasiast·innen im Rahmen spezieller Literaturstunden nicht nur im Schreiben von Gedichten, sondern auch im Übersetzen von Lyrik, er übt mit ihnen die Versformen in einem Kauderwelsch, da Gedichte seiner Überzeugung nach ohne Einbeziehung des Verstandes, nur nach dem Hören und nicht mit dem Zählen von Versfüßen und Silben zu verfassen sind. Wettbewerbe für literarisches Übersetzen werden für diese junge Generation nur sehr selten ausgeschrieben, und meist erfordert das eine ernstzunehmende vorbereitende Arbeit vonseiten der Lehrenden. Das primäre Zielpublikum der Workshops für Literaturübersetzen sind ebenfalls nicht die Teenager, obwohl auch für diese Altersgruppe – meist im Sommer – Camps organisiert werden. Ebenso wie die Orientierungstage zur Unterstützung bei der Berufswahl dienen auch sie in erster Linie dem Zweck, den Teenagern eine Kostprobe vom Literaturübersetzen zu geben und zu zeigen, dass man Spaß daran haben kann. Bei den Orientierungstagen werden entweder Literaturübersetzer·innen an die Gymnasien eingeladen, wo sie von ihrem Beruf erzählen, sich mit den Schüler·innen unterhalten und ihnen übersetzerische Aufgaben geben, oder die Schüler:innen besuchen ein Seminar für Literaturübersetzen an einer Universität und nehmen dort an der gemeinsamen Arbeit teil. Es gibt keinerlei Angaben dazu, ob Jugendliche, die ihr Können im Rahmen eines solchen Kurses ausprobieren konnten, im späteren Verlauf dann auch Übersetzer·innen werden.

Allerdings nimmt das literarische Übersetzen in der Hochschulbildung auch heute einen relativ großen Raum ein, wenngleich überaus bruchstückhaft. An den Universitäten, an denen es eine philologische Fakultät gibt, wird sowohl im Bachelor- wie auch im Masterstudiengang überall Literaturübersetzen gelehrt. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um Wahlfächer in den BA- und MA-Studiengängen der klassischen oder modernen Philologie, beziehungsweise im Masterstudium für Übersetzen und Dolmetschen. Es gibt auch Pflichtseminare für Literaturübersetzen, und in seltenen Fällen kommt es vor, dass Studierende zwei oder drei Semester lang durchgehend Literaturübersetzen studieren können. Darüber hinaus existiert ein postgraduales Studium für Literaturübersetzen: Es gibt eine Universität, an der eine Weiterbildung in der Fachspezifikation Literaturübersetzen für die Dauer von drei Semestern in englischer Sprache angeboten wird, während an einer anderen Budapester Universität eine Weiterbildung in der Fachspezifikation Fach- und Literaturübersetzen sowohl in einer wie auch in zwei Fremdsprachen (wählbar sind Englisch, Deutsch, Französisch, Niederländisch, Japanisch, Chinesisch) absolviert werden kann, wobei Ersteres für eine Dauer von drei, Letzteres für eine Dauer von vier Semestern angeboten wird. Angemerkt sei, dass die fachspezifischen Weiterbildungen und die Werkstätten für Literaturübersetzen über die Lehrstunden hinaus kostenpflichtig sind. An mehreren Einrichtungen gibt es zudem Wettbewerbe für literarisches Übersetzen, bei denen sich den Berufsanfänger·innen die Möglichkeit bietet, ihr Können unter Beweis zu stellen. Diese finden meist in geschlossenem Kreis statt, das heißt, dass an diesen Wettbewerben nur die Studierenden der jeweiligen Universität teilnehmen dürfen.

Die Lehrkräfte sind fast immer selbst Literaturübersetzer·innen, die in diesem Beruf bereits entsprechend bewandert sind, jedoch verfügen sie über keine Erfahrungen die Lehrtätigkeit betreffend und müssen sich zielführende Methoden meist selbst erarbeiten. Mit Seminaren dieser Art werden in der Regel erfahrene Literaturübersetzer:innen betraut, aber es kommt auch vor, dass Übersetzer·innen, die noch fast am Anfang ihrer Laufbahn stehen, einen Lehrauftrag erhalten. Ein beachtlicher Vorteil dessen ist, dass sich diese Lehrkräfte aufgrund des unbedeutenden Altersunterschieds besser mit den Studierenden verstehen, eine fast identische Sprache benutzen, was sich im Fall von Literaturübersetzer·innen, die ein oder zwei Generationen älter sind, keineswegs von selbst versteht. In solchen Fällen bedeutet die gemeinsame Arbeit in der Tat eine gemeinsame Suche nach dem Weg, und die Studierenden neigen stärker zu einer aktiven Beteiligung, zu einem kritischen Umgang mit den Vorschlägen der Lehrkraft und sind weniger durch den Respekt einer Autoritätsperson gegenüber gehemmt.

Bei der Vermittlung von Literaturübersetzung ist eine niedrige Zahl an Teilnehmenden unerlässlich, um auf die Person zugeschnittene Feedbacks geben zu können und ein gründliches und reibungsloses gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen. So erstreckt sich die Zahl der Teilnehmenden je nach Sprache von ein oder zwei bis maximal zwölf (in seltenen Fällen fünfzehn) Personen. Dies erklärt auch, warum die Ausbildung von Literaturübersetzer:innen an den Universitäten nicht gefördert wird: Dieses effektive Lehrformat in Kleingruppen rentiert sich einfach nicht.

Im Rahmen dieser Kurse übersetzen die Studierenden meist aus einer Fremdsprache in ihre Muttersprache (Ungarisch), dabei handelt es sich um Texte, die sie selbst oder die jeweiligen Lehrkräfte auswählen, zuweilen wird die Auswahl auch kombiniert, indem die Dozent:innen in der ersten Hälfte des Semesters Texte vorlegen und die Studierenden dann in der zweiten Hälfte. Sehr viel seltener sind jene Seminarstunden, in denen aus der ungarischen Sprache in eine Fremdsprache übersetzt wird, doch probieren das fast alle Lehrenden mit ihren Student·innen aus. Methodisch ist es am interessantesten, wenn die Studierenden aus einer beliebigen Sprache übersetzen dürfen – in diesen Fällen ist der Text logischerweise immer ihre eigene Wahl, allerdings erfordert diese Form von der Lehrkraft die größte Aufmerksamkeit, da im Rahmen des Seminars nur mehr der übersetzte Text zur Sprache kommt und es keinen Vergleich mit dem Original gibt, von Interesse ist nur, wie sich das Endergebnis in die Zielsprache und die Zielkultur einfügt, daher bedeutet dies immer eine Übersetzung ins Ungarische.

Das Übersetzen von Prosa und Lyrik ist in etwa gleichermaßen populär, Dramenübersetzungen und audiovisuelle Übersetzungen sind etwas in den Hintergrund gedrängt, obwohl ich auf der Grundlage der Interviews den Eindruck habe, dass Letztere eine zunehmend bedeutendere Rolle spielen, insbesondere die Untertitelung von Filmen und Videospielen scheint auf dem Vormarsch. Abgesehen von eventuellen Textbeispielen ist das Übersetzen vor Ort nicht üblich, vielmehr werden mit den Studierenden immer vorab angefertigte Übersetzungen besprochen: entweder Wort für Wort und Zeile für Zeile beziehungsweise mit der Hervorhebung der problematischsten Textpassagen, gesetzt den Fall, dass alle denselben Text übersetzt haben, oder aber es werden einige der Übersetzungen gründlich unter die Lupe genommen. Im letztgenannten Fall hängt es von der Zahl der Studierenden ab, wie viele Texte pro Stunde behandelt werden können. Geht es um die Kritik ganzer Übersetzungen, greifen viele auf die Methode des einstigen Literaturübersetzers und Dozenten István Géher zurück, der zu jeder Übersetzung auch immer eine Kritik bestimmte, die von der ganzen Gruppe ebenso diskutiert wurde wie die Übersetzung selbst.

Aufgrund der Struktur der Hochschulbildung können diese Seminare von allen besucht werden, in der Regel gibt es keine Voraussetzungen dafür, ein Seminar – oder auch mehrere – für Literaturübersetzen zu belegen, falls doch, dann sind diese minimal (z. B. Sprachkenntnisse auf B2-Niveau, siehe „für Literaturübersetzer·innen sind passive Kenntnisse der Ausgangssprache ausreichend“ (Horváth 2018)). Dennoch kommt es nur sehr selten vor, dass sich eine Person als vollkommen ungeeignet erweist und ihr deshalb von der Teilnahme abgeraten wird. Nur einige der Befragten erwähnten einen solchen Fall, an den sie sich vor allem deswegen erinnerten, weil er derart ungewohnt war: Bei den Lehrenden, die regelmäßig solche Kurse anbieten, kommt es vielleicht alle zehn Jahre einmal vor, dass sie mit Studierenden konfrontiert sind, die trotz aller Anstrengungen nicht in der Lage sind, eine literarische Übersetzung anzufertigen. Das ist mit Blick auf den Nachwuchs recht vielversprechend: Literarisches Übersetzen ist also lehrbar. Die herausragenden Talente sind eindeutig in der Überzahl, was auch kein Wunder ist, da vor allem solche Studierende ein Seminar dieser Art belegen, die sich für literarisches Übersetzen interessieren.

Dazu, wie groß der Anteil an Studierenden ist, die an der Universität Bekanntschaft mit dem Literaturübersetzen machen und im späteren Verlauf passionierte oder professionelle Literaturübersetzer·innen werden, gibt es keine Angaben: Es existiert keine Nachverfolgung, die Lehrenden halten den Kontakt zu jenen Studierenden, die in dieser Richtung ein Bedürfnis formulieren, nur informell, vor allem zu denjenigen, die auf irgendeine Weise Interesse am Literaturübersetzen äußern. Als professionelle Literaturübersetzer:innen bezeichne ich hier Personen, die den Aufnahmekriterien des Fachverbandes entsprechen, das heißt, bereits über mindestens zwei oder drei veröffentliche Bände verfügen und einen bestimmten Anteil ihrer Arbeitszeit mit dem Übersetzen von Literatur zubringen – dies ist von Land zu Land unterschiedlich. In der Umfrage von Galambos haben 56 % der Antwortgeber·innen angegeben, an der Universität Seminare zum Literaturübersetzen besucht zu haben, und 28 % lehren Literaturübersetzen auch selbst an einer Universität, was die Annahme nahelegt, dass ein bedeutender Teil der Berufsanfänger·innen aus diesen Kursen hervorgeht.

Die Vermittlung von literarischem Übersetzen außerhalb der (Schul- und) Hochschulbildung

 

Auch außerhalb des Bildungssystems spielt der Staat die größte Rolle bei der finanziellen Förderung der Ausbildung von Literaturübersetzer·innen, in erster Linie vom Ungarischen in eine Fremdsprache. Koordiniert wird dies zentral vom Balassi-Institut (seit 2021 Liszt-Institut), das dem Außenministerium unterstellt ist und gemeinsam mit dem Ungarischen Übersetzerhaus (Magyar Fordítóház) Studierenden, deren Muttersprache nicht Ungarisch ist und die sich später mit der Übersetzung ungarischer Literatur zu beschäftigen wünschen, eine zehnmonatige Ausbildung in Theorie und Praxis zuteilwerden lässt (Márton-Áron-Stipendienprogramm).

Die Institutionen, die die staatlichen Übersetzungsförderungen koordinieren, geben jährlich etwa 100 Millionen Forint3 für die Präsentation der ungarischen Literatur und Kultur im Ausland beziehungsweise für Übersetzungsförderungen und Projekte im Zusammenhang mit Literaturübersetzungen aus. Es gibt Förderungsprogramme für Berufsanfänger·innen und erfahrene Übersetzer·innen ebenso wie für ausländische Verlage. Insgesamt bekommt die ins Ungarische übersetzte Literatur halb so viel Unterstützung vom ungarischen Staat als die aus dem Ungarischen in eine Fremdsprache übersetzte: Das nach außen gezeigte Image verfügt demnach über eine größere Bedeutung.

Das Ungarische Übersetzerhaus in Balatonfüred fördert mit der Organisation von jährlich 10–12 Seminaren zum Literaturübersetzen vor allem die Übersetzung aus dem Ungarischen in eine Fremdsprache; ungarische Teilnehmende, die der jeweiligen Sprache mächtig sind, interpretieren und übersetzen hier zusammen mit Literaturübersetzer·innen, die aus dem gegebenen Kulturkreis kommen, für die Dauer von einigen Tagen bis zu einer Woche einen ausgewählten ungarischen Text. Vor der Pandemie waren die Wochenenden dieser Seminare Tage der offenen Tür für interessierte Jugendliche, seitdem können sie am Übersetzungsprozess nur noch online teilnehmen. Bisher wurden Übersetzungsseminare für englische, bulgarische, estnische, französische, niederländische, kroatische, katalanische, polnische, italienische, österreichische, russische, rumänische, spanische, serbische, slowakische und udmurtische Übersetzer·innen veranstaltet.

Mit Ausnahme des Márton-Áron-Stipendienprogramms tragen diese gelegentlichen oder nicht länger als ein halbes Jahr finanzierenden Unterstützungen zur Förderung angehender Literaturübersetzer·innen nur indirekt bei, ebenso wie die Preisausschreiben für Literaturübersetzer·innen, die ebenfalls nur indirekt der Zukunft dieses Berufs dienlich sind, da nicht die Ausbildung, sondern die Prüfung ihres Könnens das primäre Ziel ist. Dennoch leisten auch diese einen Beitrag dazu, den Beruf sichtbarer zu machen und das Interesse der jüngeren Generation am Übersetzen von Literatur zu wecken.

Kurze, intensive Fort- oder Ausbildungen im Bereich der Literaturübersetzung werden vor allem nicht staatlich organisiert: Einige Schrifsteller:innen-Verbände organisierten und organisieren Vorträge und Seminare im Zusammenhang mit literarischem Übersetzen, vor allem für junge Autor·innen und Lyriker·innen. So war die Literaturübersetzung beispielsweise auch Teil des Stadtschreiber·in-Programms der Stadt Győr, in erster Linie dank des Engagements des eingeladenen Autors und Literaturübersetzers, der die Gymnasien in Stadt und Umgebung aufsuchte, um mit unterhaltsamen Lyrikübersetzungen Kenntnisse zu vermitteln und Lust auf den Beruf zu machen. In diesen Fällen kommt die Literaturübersetzung gewissermaßen beiläufig zur Sprache, die Betonung liegt darauf, das Interesse an der Literatur zu wecken und sie den Schüler·innen nahezubringen, ebenso wie bei zahlreichen Kursen für Literaturübersetzen an Universitäten zugegebenermaßen das bessere Kennenlernen der Literatur und eine eingehendere Beschäftigung mit ihr das Ziel ist.

Die Volkshochschule Lakitelek (Lakiteleki Népfőiskola), die Stiftung für ost- und mitteleuropäische Forschung und Ausbildung (Kelet- és Közép-Európai Kutatásért és Képzésért Alapítvány) sowie der Ungarische Schriftstellerverband (Magyar Írószövetség) veranstalten für die jüngere Generation Workshops für Literaturübersetzen (2021 für die Sprachen Rumänisch, Slowakisch, Slowenisch, Polnisch) sowie für Landeskunde. In diesem Rahmen zählen ausgesprochen diejenigen zur Zielgruppe, die sich für weniger populäre Kulturen interessieren, und auch bei den Landeskunde-Camps wird eine große Betonung auf die literarische Übersetzung gelegt (so beispielsweise vor der Pandemie Belarussisch).

Eine längere Zeit – nämlich ein ganzes Jahr – beschäftigt sich das Netzwerk unabhängiger Mentor:innen (Független Mentorhálózat) mit den Interessierten; gefördert werden junge Leute im Alter von 17 bis 30 Jahren, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, noch über keinen publizierten Band verfügen, jedoch nach literarischen, in unserem Fall übersetzerischen Lorbeeren streben. Die Bewerber·innen senden ihr – ca. 10 Seiten umfassendes – Bewerbungsmaterial an eine·n Mentor·in, den:die sie anhand einer veröffentlichten Liste ausgewählt haben. Diese·r Mentor·in entscheidet dann auf der Grundlage des Materials über eine eventuelle Betreuung der betreffenden Person. Bei einer Zusage kann die gemeinsame Arbeit beginnen. Das primäre Kriterium ist hier die Begabung, die Teilnahme ist freiwillig und unentgeltlich. Das Netzwerk unabhängiger Mentor·innen ist als eine Gegenbewegung zu einer zentral ins Leben gerufenen, staatlich finanzierten und unter ungarischen Bedingungen unverhältnismäßig hoch dotierten Schreibakademie entstanden. Während man sich bei der Schreibakademie nicht mit dem Mentoring von Literaturübersetzer:innen beschäftigt, versieht das Netzwerk unabhängiger Mentor·innen auch diese Aufgabe. Ähnliches gilt für die 2021 erfolgte schwedische Literaturausschreibung: Das Skandinavische Haus (Skandináv Ház) und der neue Verlag der Zeitschrift Észak (Norden) namens Ø bieten jeweils einer Person, die am Anfang ihrer übersetzerischen Laufbahn steht und bisher höchstens einen Band veröffentlich hat, eine mit Mentoring verbundene Publikationsmöglichkeit, und zwar die Veröffentlichung der Übertragung eines prämierten, zeitgenössischen Kurzromans, wobei das Mentoring entlohnt wird.

Nicht jede Ausbildung für Literaturübersetzen ist jedoch unentgeltlich. Interessiert man sich für literarische Übersetzung und Filmübersetzung in der Sprachenkombination Englisch–Ungarisch, so stehen einem mehrere kostenpflichtige, meist halbjährige Kurse zur Auswahl.

Nach der Wende wurde die Ausbildung des Nachwuchses auch aus dem Ausland unterstützt, so gab es beispielsweise gefördert von der Soros-Stiftung einen einwöchigen deutsch-ungarischen Workshop für Literaturübersetzen in Cluj-Napoca, beziehungsweise förderte auch das British Council Kurse für Lyrikübersetzen, die für die Studierenden unentgeltlich waren und bei denen die Lehrkräfte, die sich in regelmäßigen Abständen abwechselten, ein Gehalt erhielten. Vor Kurzem wurden ähnliche Online-Kurse von der irischen Botschaft finanziert, hier unterrichteten anerkannte Lyriker·innen und Literaturübersetzer·innen junge Leute in Verslehre und Lyrikübersetzung.

Auch jenseits der Landesgrenzen Ungarns findet eine Ausbildung ungarischer Literaturübersetzer·innen statt. In Serbien organisieren der Verein Híd Kör und das Forum Verlagsinstitut (Forum Könyvkiadó Intézet) – über die Belgrader Universität hinaus – in Mali Iđoš schon seit sechs Jahren Workshops für das Übersetzen serbischer Literatur ins Ungarische und umgekehrt. Diese Workshops dauern drei bis sieben Tage, die Teilnehmenden erhalten Verpflegung und Unterkunft, die Lehrenden ein symbolisches Honorar, für Studierende sind die Workshops unentgeltlich, für Gymnasiasten ist der Preis eines Wettbewerbs in Literaturübersetzen die Teilnahme an ebendiesem Workshop. In Frankreich gibt es, organisiert vom Collegium Hungaricum Paris, Möglichkeiten zum individuellen Mentoring sowie populärwissenschaftliche Streaming-Veranstaltungen zum literarischen Übersetzen. In den Niederlanden findet an der Schule für Literaturübersetzen (Vertalersvakschool), die vollkommen von Literaturübersetzer·innen selbst organisiert wird, eine zweijährige Ausbildung statt, von Zeit zu Zeit werden einwöchige Kurse angeboten, hier und da auch ein Workshop, und selbstverständlich findet auch dort das Mentoring häufig außerhalb des institutionellen Rahmens statt – auf seine eigene Art und Weise kümmert sich also jedes Land um seinen Nachwuchs an Literaturübersetzer·innen.

Konklusion

 

Die Ausbildung von Literaturübersetzer·innen ist derzeit intransparent und vollkommen zufällig: Wenn an einer Universität eine engagierte Lehrkraft ausfällt (sagen wir, in Pension geht oder den Arbeitsplatz wechselt), kann all das in sich zusammenfallen, was sie bislang aufgebaut hat, weil Literaturübersetzen als Fach keinen festen Bestandteil des Systems darstellt und das literarische Übersetzen meist als nebensächlich betrachtet wird, nicht einmal fester Bestandteil des Masterstudiengangs Übersetzen ist. Es gibt wenige Ausbildungsformen, die zu diesem Beruf ausreichende Grundlagen vermitteln. Die Verlage haben sich von der Ausbildung junger begabter Literaturübersetzer·innen praktisch vollkommen zurückgezogen, ein Talentmanagement gibt es bei ihnen nicht. Bei den Ausbildungen, die vom Staat und vom Privatsektor finanziert werden, ist das primäre Ziel nicht unbedingt die Förderung eines qualifizierten Nachwuchses. Die Finanzierung durch Ausschreibungen ist unsicher und unregelmäßig. Die mit der Ausbildung betrauten Literaturübersetzer·innen lehren meist aus eigener Motivation; Wertschätzung, Anerkennung und Entlohnung wird ihnen nur selten zuteil, ganz im Gegenteil, häufig werden sie sogar dafür bemitleidet, dass sie sich selbst eine „Konkurrenz“ heranziehen. Auch für die Lehrenden an Universitäten ist es nachteilig, in die Ausbildung von Literaturübersetzer·innen involviert zu sein, ebenso wie literarische Übersetzungen im Rahmen ihrer beruflichen Laufbahn nicht als wesentliche Faktoren anerkannt werden, da man sie nicht als Teil der wissenschaftlichen Arbeit betrachtet, gehört auch die „künstlerische Ausbildung“ nicht zum Hauptprofil der philologischen Fachbereiche, so bleibt dies eine freiwillige Tätigkeit aus Liebe zum Beruf. Dabei ist Antwort auf die Frage, ob es sich beim literarischen Übersetzen überhaupt um eine künstlerische Ausbildung handelt, ja keineswegs eindeutig … Und dann wurden die wirtschaftlichen Aspekte noch gar nicht erwähnt: Selbst wenn ein großes Interesse an literarischen Übersetzungen existiert, lohnen sich Akkreditierung, Organisation und Aufrechterhaltung solcher Fächer oder Seminare nicht oder nur im Fall der größten Sprachen (z. B. Englisch), die ohnehin über einen bedeutenden Nachwuchs verfügen.

 

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Washbourne, Kelly & Ben Van Wyke (2019) The Routledge Handbook of Literary Translation. New York, Routledge.

 

Internetquellen

Balassi-Institut. https://balassischolarship.kormany.hu/ (27.11.2021)

CEATL: Ergebnisse der Erhebung (französisch). https://www.ceatl.eu/wp-content/uploads/2015/02/Synthese_formation_finale.pdf (14.11.2021)

Forum Verlagsinstitut. https://forumliber.rs/about-us (27.11.2021)

Németh-László-Workshop. https://nepfolakitelek.hu/images/stories/T_images/hirek/2021/07/N%C3%A9meth_L%C3%A1szl%C3%B3_t%C3%A1bor_-_Felh%C3%ADv%C3%A1s_2021.jpg (27.11.2021)

PETRA-E Rahmenplan für die Aus- und Weiterbildung von Literaturübersetzern. https://petra-education.eu/framework-literary-translation/ (13.11.2021)

Szenteleky-Leskovac Workshop für Literaturübersetzer:innen. https://hidkor.com/event/1-szentelekyleskovac-mufordito-tabor (27.11.2021)

Towards new conditions for literary translation in Europe. The PETRA recommendations 2012. http://taalunieversum.org/sites/tuv/files/downloads/the_petra_recommendations_0.pdf (14.11.2021)

Verband der Literaturübersetzer:innen. Dokumente. http://www.muforditok.hu/index.php?submenu=docs (07.11.2018)

06.09.2022
Fußnoten
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© Károly Kincses

Anikó Sohár (1962) Übersetzerin und Dozentin am Lehrstuhl für Anglistik der Katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest. Die gekürzte Fassung ihrer Doktorarbeit wurde unter dem Titel The Cultural Transfer of Science Fiction and Fantasy in Hungary veröffentlicht. Schwerpunkte ihrer Forschung liegen in den Bereichen Übersetzungswissenschaft, literarische Übersetzung, Übersetzerausbildung und Fantasy.

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