Cities of translators
»Cities of translators« lädt zur Entdeckung kulturell wie literarisch markanter Metropolen der Welt als Übersetzungsraum ein. Als Schauplatz der Übersetzer·innen werden sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erkundet: die ersten Expeditionen führten jeweils ein·e Übersetzer·in und Stadtkenner·in vor Ort sowie eine·n Übersetzer·in, die sich diesen erst anlässlich der Expedition erschloss, nach Kolkata und Montréal. Gemeinsam mobilisierten sie ein Netzwerk unterschiedlicher Akteure, organisierten Stadterkundungen und erstellten ein Programm, das die jeweilige Stadt als »City of translators« erkennbar macht. Und dass sich diese Übersetzungsgeschichten gleichsam virtuell entdecken lassen, zeigen eindrücklich die jüngsten »Cities« dieser Reihe: Buenos Aires, São Paulo, Kiew, Minsk und Budapest, die wegen Corona digital stattfinden.
Übersetzer, Autorinnen, Journalisten und Grenzgängerinnen anderer Gattungen fragen bei ihrer Erkundung der »Cities of translators« nach dem Wo und Wie, den Schauplätzen und Protagonisten der Übersetzungskultur. Wie prägen Übersetzerinnen eine Stadt? Welche Rolle spielt umgekehrt die Stadt für den Übersetzer in seiner Arbeit? Welche Übersetzungsgeschichte(n) erzählt eine Stadt? Wo werden neue urbane Ausdrucksformen der Übersetzung sichtbar?
Bei den Expeditionen entstehen Kartografien der Übersetzerszenen - als mehrstimmige Collagen aus Texten, Bildern, Videos und Audioaufnahmen. »Cities of translators« macht Übersetzer·innen als Akteur·innen im Austausch der Kulturen auf eine neue Weise sichtbar, fördert unerzählte Geschichten zu Tage und vernetzt die unterschiedlichen Szenen weltweit.
Die Reihe »Cities of translators« wird gefördert durch das Auswärtige Amt und entsteht in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin.
Konzept: Aurélie Maurin
Redaktion: Selma Rezgui
»Cities of translators« lädt zur Entdeckung kulturell wie literarisch markanter Metropolen der Welt als Übersetzungsraum ein. Als Schauplatz der Übersetzer·innen werden sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erkundet: die ersten Expeditionen führten jeweils ein·e Übersetzer·in und Stadtkenner·in vor Ort sowie eine·n Übersetzer·in, die sich diesen erst anlässlich der Expedition erschloss, nach Kolkata und Montréal. Gemeinsam mobilisierten sie ein Netzwerk unterschiedlicher Akteure, organisierten Stadterkundungen und erstellten ein Programm, das die jeweilige Stadt als »City of translators« erkennbar macht. Und dass sich diese Übersetzungsgeschichten gleichsam virtuell entdecken lassen, zeigen eindrücklich die jüngsten »Cities« dieser Reihe: Buenos Aires, São Paulo, Kiew, Minsk und Budapest, die wegen Corona digital stattfinden.
Übersetzer, Autorinnen, Journalisten und Grenzgängerinnen anderer Gattungen fragen bei ihrer Erkundung der »Cities of translators« nach dem Wo und Wie, den Schauplätzen und Protagonisten der Übersetzungskultur. Wie prägen Übersetzerinnen eine Stadt? Welche Rolle spielt umgekehrt die Stadt für den Übersetzer in seiner Arbeit? Welche Übersetzungsgeschichte(n) erzählt eine Stadt? Wo werden neue urbane Ausdrucksformen der Übersetzung sichtbar?
Bei den Expeditionen entstehen Kartografien der Übersetzerszenen - als mehrstimmige Collagen aus Texten, Bildern, Videos und Audioaufnahmen. »Cities of translators« macht Übersetzer·innen als Akteur·innen im Austausch der Kulturen auf eine neue Weise sichtbar, fördert unerzählte Geschichten zu Tage und vernetzt die unterschiedlichen Szenen weltweit.
Die Reihe »Cities of translators« wird gefördert durch das Auswärtige Amt und entsteht in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin.
Konzept: Aurélie Maurin
Redaktion: Selma Rezgui
Društvo slovenskih književnih prevajalcev, ustanovljeno 1. avgusta 1953, se je ob svoji 70-letnici aktivnega delovanja, odločilo zasnovati ljubljanski »prevajalski sprehod«, ki bo obogatil tematske turistične poti po Ljubljani. Približno dve uri trajajoče »flanikranje« po ožjem mestnem središču odstira značaj Ljubljane skozi obeležja in zgodbe, ki pričajo o bogati prevajalski in prevodoslovni dediščini mesta.
Der Verband slowenischer Literaturübersetzer, der am 1. August 1953 gegründet wurde, entschied sich zum 70. Jubiläum seiner engagierten Tätigkeit, als Bereicherung der touristischen Themenwege Ljubljanas einen „Übersetzerspaziergang“ zu entwerfen. Der ungefähr zwei Stunden lange Streifzug durch die Innenstadt lüftet Ljubljanas Charakter anhand von Denkmälern und Geschichten, die vom reichen übersetzerischen und übersetzungswissenschaftlichen Erbe der Stadt zeugen.
"Žabarji. Tako nas, prebivalce Ljubljane, včasih imenujejo – zaradi močvirja na južnih obronkih mesta. Uradno pa smo »Ljubljančani«. Arogantni in nedostopni, kot pravijo. Mi pa menimo, da smo diskretni in uvidevni, kajti kako bi sicer lahko shajali drugi z drugim v velemestu, ki to objektivno gledano sploh ni. Slovenija je dežela pesnikov in samodržcev."
"Žabarji. Froschmenschen werden wir, Bewohner von Ljubljana, auch genannt – wegen des Sumpfgebiets südlich der Stadt. Offiziell 'Ljubljančani'. Arrogant und unnahbar, sagt man. Wir nennen es diskret und rücksichtsvoll, wie soll man sonst in der Großstadt, die zwar objektiv gesehen keine ist, überleben. Slowenen sind ein Volk der Dichter und Einzelgänger."
Ein Gespräch mit Ludwig Hartinger, dem „Wortlandstreicher“ und deutschen Übersetzer von dem großen slowenischen Dichter Srečko Kosovel, dem Preisträger von Lavrin-Diplom des Verbands slowenischer Literaturübersetzer 2022 und dem Fabjan-Hafner-Preisträger 2023. Das Gespräch ist moderiert von Übersetzerin, Translatologin und Dozentin Amalija Maček.
Pogovor z Ludwigom Hartingerjem, s »tihotapcem besed« in nemškim prevajalcem vélikega slovenskega pesnika Srečka Kosovela, prejemnikom Lavrinove diplome Društva slovenskih književnih prevajalcev 2022 in nagrade Fabjana Hafnerja 2023. Pogovor povezuje prevajalka in prevodoslovka dr. Amalija Maček.
»Z veliko gotovostjo lahko zdaj zatrdim, da mi je prav Ljubljana s svojo svetovljanskostjo odprla vrata v književno prevajanje. V svetovnem merilu gre sicer za majhno mesto, a s statusom prestolnice kljub temu veliko ponuja. Tukaj, kjer domujejo največje založbe, več profesionalnih gledališč in druge osrednje inštitucije ter raznovrstna stanovska in druga društva, je dokaj enostavno priti v stik z uredniki, dramaturgi, direktorji, producenti in vsemi drugimi ustvarjalci, ki pletejo mrežo kulturniškega življenja.«
„Mit großer Gewissheit kann ich heute behaupten, dass mir gerade Ljubljana mit seinem Weltbürgertum die Tür zum literarischen Übersetzen geöffnet hat. Im weltweiten Vergleich ist es zwar eine kleine Stadt, doch durch ihren Status als Hauptstadt hat sie trotzdem einiges zu bieten. Hier, wo die größten Verlagshäuser, mehrere professionelle Theater und andere zentrale Institutionen sowie verschiedene Standes- und andere Verbände ihr Zuhause haben, ist es ziemlich einfach, mit Redakteuren, Dramaturgen, Direktoren, Produzenten und all den anderen Künstlern, die das Netz des Kulturlebens spinnen, in Kontakt zu kommen.“
»Poskušam ujet, izgivarjat besedo, lovim njeno zvočnost, dokler ne najdem njene ustreznice v svojem jeziku. Najraje se ne trudim razumet, ampak sprejet. In se v tem, kar sem sprejela, prilagodit neznanemu, sploh če je to, kar si predstavljam udobno in znosno in čarobno in skrivnostno. Skoraj, za las, popolno.« Slovenska pesnica in prevajalka Ana Pepelnik v svojem eseju na poetičen način razmišlja o srečevanjih z Waltom Whitmanom ob prevajanju njegovih Listov trave.
„Ich versuche, das Wort einzufangen und auszusprechen, suche seine Klangfarbe, bis ich ihre Entsprechung in meiner Sprache finde. Bevorzugt bemühe ich mich, nicht zu verstehen, sondern einfach zu empfangen. Und mich bei dem, was ich empfange, dem Unbekannten anzupassen, überhaupt wenn das, was ich mir vorstelle, heimelig, erträglich, zauberhaft und geheimnisvoll ist. Um ein Haar perfekt.“ Slowenische Dichterin und Übersetzerin Ana Pepelnik beschreibt in ihrem Essay auf eine poetische Weise ihre Begegnungen mit Walt Whitman bei der Übersetzung seines Gedichtbands Grashalme.
»Važno je, da pomen zgrabiš in ga mimo vseh pasti preneseš na drugo stran tako, da tam nihče ne more reči, da ni pravi. Da mi je to večinoma uspevalo, gre zasluga mnogim obrazom, ki so mi stali ob strani, mi tako ali drugače pomagali, da sem tihotapil bolje in bolj prave pomene.« Štefan Vevar, eden najbolj uveljavljenih prevajalcev iz nemščine v slovenščino, prejemnik avstrijske državne nagrade za literarno prevajanje, se v svojem eseju spominja prevajalskih začetkov in vzponov na mnoge literarne vrhove nemške literature.
„Entscheidend ist es, die Bedeutung zu packen und an allen Stolperfallen vorbei so auf die andere Seite zu übertragen, dass dort niemand behaupten kann, es handle sich nicht um die richtige. Dass mir das zumeist auch gelungen ist, verdanke ich vielen Gesichtern, die mir zur Seite gestanden und mir auf die ein oder andere Art geholfen haben, sodass ich im Schmuggeln immer besser wurde und immer adäquatere Bedeutungen fand.“ Štefan Vevar, einer der renommiertesten Übersetzer aus dem Deutschen ins Slowenische, Preisträger des Österreichischen Staatspreises für literarische Übersetzung, erinnert sich in seinem Essay an seine übersetzerischen Anfänge und Eroberungen von vielen literarischen Gipfel der deutschen Literatur.
"When I first moved from New York City to Ljubljana in 1993, I felt as if I had been flung out from the absolute center of the universe – a Babylon of immense culture and riches and sin, teeming with peoples from all over the world, bubbling over with their multiple languages and cuisines – into a reverse Babylon, a flat, monochromatic, conservative backwater, so small that God might not even notice it if its inhabitants were building a daring tower that threatened to penetrate the heavens. […] And yet over time I discovered in the relative marginality and uniformity of Slovenia and its capital of Ljubljana, a different kind of groove and spice hiding just beneath the surface."
„Als ich 1993 zum ersten Mal von New York City nach Ljubljana zog, dachte ich, ich wäre aus dem absoluten Zentrum des Universums – einem Babylon der immensen Kultur, des Reichtums und der Sünde, voller Menschen aus aller Welt, mit all ihren verschiedenen Sprachen und Küchen – in ein umgekehrtes Babylon geschleudert worden, ein flaches, einfarbiges, konservatives Hinterland, so klein, dass es nicht einmal Gott auffallen würde, wenn seine Bewohner·innen einen Turm errichteten, der kühn in den Himmel zu ragen drohte. […] Und doch erkannte ich allmählich in der relativen Marginalität und Gleichförmigkeit Sloweniens und seiner Hauptstadt Ljubljana eine andere Art von Groove und Drive, die sich gleich unter der Oberfläche verbargen.“
»Ko sem se leta 1993 preselila iz New Yorka v Ljubljano, sem se počutila, kot da sem bila vržena iz absolutnega središča sveta – Babilona brezmejne kulture in bogastva in greha, kjer mrgoli ljudi z vsega sveta, kjer vse brbota od njihovih številnih jezikov in kuhinj – v njegovo popolno nasprotje, neko pusto, brezbarvno, nazadnjaško zakotje, tako majhno, da Bog nemara sploh ne bi opazil, če bi njegovi prebivalci gradili drzen stolp, ki bi grozil, da se bo zaril v nebesa. […] Pa vendar sem v relativni marginalnosti in uniformnosti Slovenije in njene prestolnice Ljubljane sčasoma odkrila drugačno zabavo in draž, skriti tik pod površjem.«
„Ohne jemals einen Fuß in diese besonderen Landschaften gesetzt und einige der erwähnten Gipfel selbst bestiegen und dabei qualvoll gelitten und ekstatische Freude erlebt zu haben, lässt sich die Intensität, die aus den enthusiastischen Natur- und Tourenbeschreibungen der beiden Autoren spricht, nicht nachempfinden und damit auch nicht angemessen sprachlich nachbilden,“ schreibt der deutsche Übersetzer Lars Felgner über die Kultbücher der slowenischen Bergliteratur von Nejc Zaplotnik und Jakob J. Kenda.
»Če nisi nikoli obiskal te posebne pokrajine in se povzpel na katerega od omenjenih vrhov, ob tem pa grozno trpel in hkrati doživljal ekstatično radost, se ni mogoče vživeti v vznesene opise narave in planinskih poti pri obeh avtorjih, s tem pa besedil ni mogoče ustrezno poustvariti v tujem jeziku,« zapiše nemški prevajalec Lars Felgner o kultnih gorniških delih Nejca Zaplotnika in Jakoba J. Kende.
»So etwas wie eine monolinguale Stadt gibt es nicht: Alle Städte sind Stätten der Begegnung und des Zusammenkommens, das ist es, was ihr Stadtsein ausmacht. [...] Der Klang einer Stadt bestimmt ihre Identität ebenso wie die Bausteine ihrer Architektur. Und alle Städte verfügen über eine eigene Musik – eine aus Idiomen, die ebenso die Runde machen wie Spaziergänger im Park.«
Erste TOLEDO-Übersetzerexpedition in Kolkata
»Kolkatas Übersetzerszene ist komplex, viel komplexer als man vielleicht annehmen würde, allein aufgrund ihrer flüssigen und gleichsam freien Vielsprachigkeit, ihrer schon beschriebenen Traditionen und der Vielzahl an Orten, an denen mündliche Überlieferungen in mehreren Sprachen noch eine besondere Bedeutung besitzen. Selbst ein Taxifahrer muss hier mehrsprachig kommunizieren können. Flüssigkeit, Freiheit und Komplexität gehen also Hand in Hand. Und dennoch scheinen sich die Kolkataner selbst dessen wenig bewusst zu sein, wie stark Übersetzungen ihr Leben gestalten und beeinflussen und umgekehrt.«
»Im Frühwinter abgeflogen, im Sommer gelandet, binnen eines Tages – das erste Wunder? Wundern werden wir uns oft, in den nächsten Tagen, stetig staunen, Bewunderung zollen. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel fängt es an, kaum sind wir eingestiegen, erklingt indische Musik aus dem Taxiradio, melancholisch schön, Soundtrack zum Kollywood-Film, der an uns vorbeizieht.«
»Adda nennen die Bengalen diese Gesprächskultur, und zum bengalischen Selbstbild gehört, dass sie an jeder Teebude stattfindet. Auch das, dachte ich, müsste es bei uns geben. So wie ich manchmal denke: Das müsste man übersetzen. Der Drang, sich etwas anzueignen, weil es etwas verlorengegangenes oder verfehltes Eigenes zu sein scheint.«
»In der Nacht hängt die feuchte Wärme und dämpft die Farben. Ein Gefühl von Dunkelheit kommt nie recht auf, das verhindern die gelben Taxis, die natürlich auch nachts unterwegs sind, und sicher auch die Geräuschmischung aus Stimmen, Motoren, Hupen und – in den Feiernächten Kali Puja und Diwali – explodierender, leuchtender Feuerwerkskörper.«
»Und hier soll unser fiktiver Verlag entstehen. Denn: „Wäre das nicht etwas“, fragt mich Jürgen Becker, der Geschäftsführer des Deutschen Übersetzerfonds, „hier einen Verlag zu haben?“ „Und ja“, das wäre etwas, denke ich, und ich denke dann immer weiter. Die Konzentration auf alle Tätigkeiten der Buchproduktion, die man hier vorfindet, mutet mir geradezu paradiesisch an. Sie ermöglicht, klein anzufangen, improvisieren zu können, mit der kompletten Infrastruktur im Rücken.«
Theater im Westbengal oder: Wie probt man eine Revolution?
»Wie den Spruch „Ma - Maati - Manush“ (মা মাটি মানুষ) aus dem Bengali ins Deutsche übersetzen? „Mutter, Erde, Menschen“? Oder doch besser, um die Alliteration zu wahren: „Mutter, Mutterland, Menschen“? Wobei es im Deutschen ja seltsamerweise zwar eine Muttersprache, aber nur ein Vaterland gibt… Oder sich lieber retten in den poetischen Witz: „Mutti, Matsch, Menschen“?«
»Nach fünf prallvollen Tagen [...] reiste „meine“ Gruppe mit lauter Anregungen im Kopf zurück nach Deutschland, und ich blieb mit dem Gefühl zurück, dass ich meine Absicht, die Vielfalt der Lebensrealitäten in Montreal zu zeigen und das Zentrum auch von den Rändern her zu erkunden, tatsächlich verwirklicht hatte.«
»Die strengen Winter zersprengen den Asphalt der Straßen und machen die Stadt über die Frühjahr- und Sommermonate zu einem Netz von Dauerbaustellen. Die Frostperiode dauert oft weit bis in den Mai hinein.«
»Schilder haben in dieser Metropole schon immer viel mehr als nur reine Information vermittelt – wer Markierungen und Beschriftungen im öffentlichen Raum studiert, muss für Feldforschung einfach nur durch die Stadt streifen und wird rasch feststellen, dass Sprache hier nie unschuldig ist. Jedes Schild beinhaltet auch eine Botschaft, die auf sich selbst, auf die Sprache an sich verweist. Straßenschilder, Firmenlogos auf Wolkenkratzern, Graffiti auf Gebäuden und Denkmälern, Beschriftungen im öffentlichen Raum sind in Montreal sowohl wesentliche Elemente von Design und Architektur als auch politische Botschaften. Sie markieren allmähliche Veränderungen in der sprachlichen Aneignung der Stadt.«
Überleben in den Worten
Ein Gespräch mit den Autorinnen Joséphine Bacon und Naomi Fontaine, dem Verleger Rodney Saint-Eloi, dem Literaturwissenschaftler und Buchhändler Jérémy Laniel und dem Journalist und Autor Michel Jean.
Nach der Expedition »Cities of translators Montréal« im Mai 2019 setzten TOLEDO und LCB im Mai 2020 die Erkundung der québecischen Literatur fort. Eine lange Nacht auf drei virtuellen Bühnen: eine Tour de Québec erweitert um eine Materialsammlung von Fernbegegnungen, Stadterkundungen und Essays.
Adalberto Kemeny e Rudolf Rex Lustig (direção): "São Paulo — A sinfonia da metrópole" (1929)
Composição polifônica — As traduções do familiar e do estrangeiro nos fluxos da comunicação urbana
Simone Homem de Mello: São Paulo, notas de rodapé (em 101 fotos + quase 5 mil palavras)
'Lieder' traduzidos, em voz e violão
O 'lied' e a sabiá — Entrevista com Arthur e Lívia Nestrovski
Konzert mit brasilianischen Liedern
Mônica Salmaso & Sujeito a Guincho: Canções brasileiras para voz e clarinetas
O clarinetista Luca Raele em entrevista
Para Luca Raele arranjar é traduzir, com todas as implicações entre escolhas “literais” e “livres” que envolvem a tradução literária.
Der Klarinettist Luca Raele im Interview
Für Luca Raele bedeutet arrangieren übersetzen und damit auch die Wahl zwischen „wörtlich“ und „frei“, wie sie eine literarische Übersetzung mit sich bringt.
Die Kulturtechnik der „Antropofagia“ im brasilianischen Modernismus
Durch die Betonung des Aspekts der Hybridität, mit welcher der Befreiungskampf aus kolonialen Machtstrukturen geführt wurde, ist das modernistische Konzept noch heute für Künstlerinnen und Künstler relevant. Die Antropofagia eröffnete einen postkolonialen Vorschlag für die Übersetzung von Kulturen, welcher sich nicht im Kopieren eines Originals erschöpfte, sondern einen interkulturellen Verhandlungsprozess in Gang setzte, der essentialistische Vorstellungen von kultureller Identität unterwanderte.
A técnica cultural da Antropofagia no modernismo brasileiro
Por enfatizar o aspecto da hibridez, com a qual se travou a luta de libertação das estruturas coloniais de poder, a concepção modernista se mantém relevante ainda hoje para os artistas. A Antropofagia lançou uma proposta pós-colonial para a tradução de culturas que não se esgotava no ato de copiar um original, mas mobilizava processos interculturais de negociação e minava ideias essencialistas de identidade cultural.
O pós-guerra é duro na Europa e São Paulo é uma das metrópoles a prometer novos horizontes. O relativo bem-estar econômico e a vantagem em relação a uma Europa destruída pela guerra possibilitam que os livreiros importem livros e os vendam a preços acessíveis. Muitos europeus, em seus países devastados, emigram para alguma cidade grande nas Américas: Nova York, México, São Paulo.
Die Aufgabe der Übersetzer
Europa durchlebt nach dem Krieg eine harte Zeit, und São Paulo ist eine der Metropolen, die neue Horizonte versprechen. Die relative wirtschaftliche Prosperität und die vorteilhafte Lage gegenüber dem vom Krieg zerstörten Europa erlaubt den Buchhändlern, Bücher zu importieren und zu erschwinglichen Preisen zu verkaufen. Viele Europäer emigrieren aus ihren zerstörten Ländern in amerikanische Großstädte: New York, Mexiko, São Paulo.
Augusto de Campos im Interview
Augusto de Campos em entrevista — "Muito do que traduzimos partia da ideia de traduzir o aparentemente intraduzível"
Seit mehr als zwanzig Jahren setze ich mich theoretisch mit den Herausforderungen der poetischen Übersetzung auseinander. Diese theoretischen Überlegungen ergaben sich aus einer intensiven Praxis der Poesieübersetzung, die Augusto de Campos, Décio Pignatari und ich – einzeln oder in Teamarbeit – seit der Gründung der Noigandres-Gruppe in den 1950er Jahren durchführten, als eine programmatische Begleiterscheinung unserer Dichtertätigkeit.
Irana Magalhães: Breve guia da tradução literária em São Paulo
Irana Magalhães: Breve guia da tradução literária em São Paulo
Ficha técnica
Eine interaktive Webseite mit Stimmen von ukrainischen und deutschsprachigen Literaturübersetzer·innen
„Die Idee zu diesem Gespräch ist im März 2022 entstanden, nachdem wir – ein kleiner Kreis von deutsch-ukrainischen Übersetzer·innen – es endlich geschafft hatten, den Schock des Krieges zu durchbrechen, und nun versuchten, uns darüber auszutauschen, wo wir uns befanden, vor allem mental. Manche von uns hatten die Rettung vor dem Krieg in der Flucht gesucht, andere waren zu Hause geblieben, die Dritten lebten wie zuvor in Deutschland. Uns über die eigenen Beobachtungen auszutauschen wurde für uns zu einem Schutzraum, der Wohlwollen und Akzeptanz eröffnete, es war beinahe so etwas wie eine Selbsthilfegruppe, in der es einfacher war, Reflexionen über den eigenen Zustand zuzulassen. Schließlich war es sogar hilfreich, dass wir uns gegenseitig übersetzten, half das doch, die eigene Kopflosigkeit, bisweilen auch Unbehaustheit zu überwinden und zumindest teilweise in das Leben vor dem Krieg zurückzukehren und so wieder etwas Boden unter den Füßen zu spüren.“
Umfrage der ukrainischen Übersetzer·innen
Wie erleben die Literaturübersetzer·innen in der Ukraine die ersten beiden Monate seit Beginn des Krieges? Die Kuratorin Nelia Vakhovska bat Kolleg·innen, Gegenstände auf ihren Arbeitsplätzen zu fotografieren und diese kurz zu kommentieren. „Die Befragten konnten selbst entscheiden, welche Fragen sie beantworten und ob sie dabei anonym bleiben wollten. Um die eingesandten Fotos stilistisch anzugleichen, haben wir sie leicht bearbeitet, die Darstellung der Gegenstände oder Tiere, die den ukrainischen Übersetzer·innen in dieser schweren Zeit Rückhalt geben, haben wir jedoch unverändert gelassen. Wir möchten uns bei allen bedanken, die auf unsere Anfrage reagiert haben. Eure Aussagen sind ermutigend und helfen uns allen, dem Krieg zu widerstehen.“
опитування українських
перекладач_ок
Через два місяці від початку повномасштабного вторгнення Росії в Україну ми вирішили опитати українських перекладач_ок художньої літератури про те, як вони пережили перші місяці війни. Респондент_ки могли відповідати на запитання за власним вибором, а також обирати, чи хочуть вони зберігати анонімність.
Als wir mit dem Projekt begonnen haben, kam gerade die zweite Corona-Welle, von der ersten hatten wir uns gerade ein bisschen erholt und sahen nun dem entgegen, was da kommen würde. Unsere Aufgabe erinnerte ein wenig an die Renaissance: Wir sollten eine Gruppe zusammenstellen und durch das ihnen unbekannte Kyiv führen...
Jede Übersetzung beginnt mit einer Analyse: Was ist das für ein Text und wie ist er zu lesen? Was zeichnet ihn aus? Welcher Zugang soll gewählt werden? Einen ähnlichen Zugang haben wir für die Stadt gesucht.
Кожен переклад починається з розвідки: зрозуміти, що це за текст і як його читати. Чим він особливий? Які ключі добирати? Те саме ми спробували зробити з містом.
»Wann verwandelt sich die Stadt aus einer Rohübersetzung in eine Arbeitsversion und von dieser in eine redigierte Übersetzung, in der du jeden Winkel, jeden dunklen Torbogen, jede Straßenlaterne erklären kannst.«
"Wann verwandelt sich die Stadt aus einer Rohübersetzung in eine Arbeitsversion und von dieser in eine redigierte Übersetzung, in der du jeden Winkel, jeden dunklen Torbogen, jede Straßenlaterne erklären kannst."
»Schauen wir uns dieses Haus an wie einen zu übersetzenden Text. Hinter dieser beschaulichen plumpen Neorenaissance-Fassade mit einem Schuss Barock – der Laune eines Kaufmanns vor gut einhundert Jahren – verbirgt sich die unstete Geschichte des 20. Jahrhunderts, wie sie sich hierzulande, in Deutschland und in Europa ereignet hat.«
"Schauen wir uns dieses Haus an wie einen zu übersetzenden Text. Hinter dieser beschaulichen plumpen Neorenaissance-Fassade mit einem Schuss Barock – der Laune eines Kaufmanns vor gut einhundert Jahren – verbirgt sich die unstete Geschichte des 20. Jahrhunderts, wie sie sich hierzulande, in Deutschland und in Europa ereignet hat."
Was heißt es, Übersetzerin in einer Großstadt zu sein? Ähnelt die Stadt dem Text und wie leben wir in beiden? Die Übersetzerin Olesia Kamyshnykova flaniert durch Kyiv und ihre literarischen Erfahrungen.
Was heißt es, Übersetzerin in einer Großstadt zu sein? Ähnelt die Stadt dem Text und wie leben wir in beiden? Die Übersetzerin Olesia Kamyshnykova flaniert durch Kyiv und ihre literarischen Erfahrungen.
»Erstaunlich, wie viel wir uns bewegt haben, ohne uns vom Bildschirm zu rühren. Hinter tausend Kacheln ganze Welten.«
"Erstaunlich, wie viel wir uns bewegt haben,
ohne uns vom Bildschirm zu rühren.
Hinter tausend Kacheln ganze Welten."
Palimpsest oder tabula rasa?
»Wir treffen uns immer an den gleichen Orten. So nehme ich mein Kyiv wahr - nicht als eine Ganzheit, sondern als eine Gesamtheit einzelner Orte und eine Vielzahl von Menschen, die für mich unterschiedlich wichtig sind, die sich ab und zu treffen.«
"Wir treffen uns immer an den gleichen Orten. So nehme ich mein Kyiv wahr - nicht als eine Ganzheit, sondern als eine Gesamtheit einzelner Orte und eine Vielzahl von Menschen, die für mich unterschiedlich wichtig sind, die sich ab und zu treffen."
Lernen Sie das einzige ukrainische Festival für literarisches Übersetzen kennen! Näheres über die Konzeption, die Ziele und die Ausgestaltung erfahren Sie von der Gründerin und Geschäftsführerin des TRANSLATORIUMs Tanja Rodionova.
Lernen Sie das einzige ukrainische Festival für literarisches Übersetzen kennen! Näheres über die Konzeption, die Ziele und die Ausgestaltung erfahren Sie von der Gründerin und Geschäftsführerin des TRANSLATORIUMs Tanja Rodionova.
Translators in Action nennt sich eine Initiativgruppe der ukrainischen literarischen Übersetzer·innen, die sich für die Einhaltung von Rechten und Standards in ihrem Beruf einsetzen. Über ihre Ziele, Projekte und Pläne berichtet Polina Horodyska.
Translators in Action nennt sich eine Initiativgruppe der ukrainischen literarischen Übersetzer·innen, die sich für die Einhaltung von Rechten und Standards in ihrem Beruf einsetzen. Über ihre Ziele, Projekte und Pläne berichtet Polina Horodyska.
»Ohne Fenster kann man nicht arbeiten, man muss den Blick schweifen lassen können. Das Fenster hilft, die Perspektive zu ändern und zu begreifen, dass es jenseits der Übersetzung im Computer noch ein anderes Leben gibt und dass es größer und vielleicht interessanter ist.«
Olesia Kamyshnykova
"Ohne Fenster kann man nicht arbeiten, man muss den Blick schweifen lassen können. Das Fenster hilft, die Perspektive zu ändern und zu begreifen, dass es jenseits der Übersetzung im Computer noch ein anderes Leben gibt und dass es größer und vielleicht interessanter ist."
Olesia Kamyshnykova
»Wir haben uns Ende Oktober getroffen, an einem warmen, sonnigen Tag, wir konnten noch draußen Kaffee trinken, ohne zu frieren, ehe wir zu einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Kyiv aufgebrochen sind, die Route hatte Olena zusammengestellt.«
»Übersetzen ist in der traditionell mehrsprachigen, unendlich vielstimmigen Ukraine nach wie vor ein politisches Unterfangen, das ästhetische Maßstäbe setzt.«
Existiert in der Ukraine ein Buchmarkt? Welchen Stellenwert haben Übersetzungen auf diesem Markt? Wird der Markt die Corona-Krise überstehen? Über das ukrainische Publikations- und Verlagswesen spricht Polina Horodyska.
Buenos Aires als Stadt der Übersetzung
Für die spanischsprachige Literatur ist Buenos Aires eine bedeutende Stadt. In ihr leben nicht nur viele Autor∙innen, auch wichtige Verlage haben dort ihren Sitz. Weniger bekannt ist, dass viele Werke der Weltliteratur dort zum ersten Mal ins Spanische übersetzt wurden. Wir haben Übersetzer∙innen, Kritiker∙innen und Autor∙innen eingeladen, uns die Übersetzerstadt Buenos Aires in Gesprächen, Interviews, Fotos und Essays vorzustellen.
Buenos Aires es una ciudad importante para la literatura en español. No sólo viven allí muchos autores, sino que también es sede de un sinnúmero de editoriales prestigiosas. Sin embargo, lo que es menos conocido, es que allí se tradujeron por primera vez al español muchas obras de la literatura universal. Hemos invitado a traductores, críticos y autores para que nos presenten la ciudad traductora de Buenos Aires a través de conversaciones, entrevistas, fotos y ensayos.
Die argentinischen Übersetzer·innen zwischen Markt und Tradition
Das argentinische Spanisch unterscheidet sich vom europäischen – nicht nur im Wortschatz. Klingen deshalb in Buenos Aires übersetzte Bücher anders? Ein Videogespräch.
Un debata con Matías Battistón, Jorge Fondebrider y Carla Imbrogno moderado por Martina Fernández Polcuch
Die Werke moderner französischer Autor∙innen stießen früh auf das Interesse argentinischer Intellektueller. Ariel Dilon hat sich auf die Suche nach den Vermittler∙innen französischer Literatur begeben und klärt nebenbei über eine alte Liebschaft von Borges auf.
Las obras de los autores franceses modernos llamaron tempranamente la atención de los intelectuales argentinos. Ariel Dilon se fue a la busca de los mediadores de la literatura francesa en Buenos Aires y al paso esclarece un viejo affaire de Borges.
Rebellierende Generäle und Staatsgründer waren die ersten Übersetzer Argentiniens. Wichtige Texte der Moderne wurde zum ersten Mal dort ins Spanische übersetzt. Trotz dieser prominenten Tradition kämpfen Übersetzer∙innen heute um Anerkennung ihrer Arbeit.
Generales rebeldes y fundadores del Estado fueron los primeros traductores de Argentina. Allá se volcaron por primera vez al español importantes textos modernistas. A pesar de esta destacada tradición, los traductores luchan hoy por el reconocimiento de su trabajo.
Zu Besuch bei Márgara Averbach
Wie sieht eigentlich der Raum aus, in dem Übersetzer∙innen arbeiten? Welche Bücher, Bilder, Tiere und Menschen begleiten sie in ihrem Alltag? Was sind ihre Routinen, Rituale und Ticks? Wir haben vier argentinische Übersetzer∙innen besucht.
De visita en casa de Márgara Averbach
¿Cómo es la sala en la que trabajan los traductores? ¿Qué libros, imágenes, animales y personas les acompañan en su vida cotidiana? ¿Cuáles son sus rutinas, rituales y tics? Hemos preguntado a cuatro traductores argentinos. Entrevista con la traductora Márgara Averbach.
Lyrikübersetzung zwischen Versmaß und Experiment
In Buenos Aires wird nicht nur viel Lyrik übersetzt − es wird auch leidenschaftlich über Lyrikübersetzungen diskutiert. Ein Videogespräch.
Una conversación con Alejandro Crotto y Léonce W. Lupette, moderada por Eleonora González Capria.
Auf den Spuren der deutschen und der japanischen Gemeinschaft in Buenos Aires. Ein literarischer Spaziergang
Paseo literario siguiendo los pasos de las colectividades alemana y japonesa en Buenos Aires.
In der Grenzregion zwischen Argentinien und Brasilien gehen die Sprachen im Alltag wild durcheinander. Wie übersetzt man Texte, die den Mix aus Spanisch und Portugiesisch literarisch noch weiterspinnen? Eine theoretisch-praktische Reflektion.
En la región fronteriza entre Argentina y Brasil, las lenguas se entremezclan salvajemente en la vida cotidiana. ¿Cómo se traducen textos que llevan la fusión de español y portugués literariamente aún más lejos? Una reflexión teórico-práctica de Odile Kennel.
Im Gespräch mit Jaime Arrambide
Jaime Arrambide übersetzte mehr als dreißig szenische Texte zeitgenössischer europäischer Dramatikerinnen und Dramatiker ins Spanische. Im Interview mit Carla Imbrogno spürt er den Anfängen und Entwicklungen der Theaterübersetzung in Buenos Aires nach und spricht über die spezifischen Ansprüche an eine Übersetzung für die Bühne.
Jaime Arrambide tradujo al castellano más de treinta textos escénicos de dramaturgas y dramaturgos europeos contemporáneos. En esta entrevista por Carla Imbrogno, va tras los orígenes y los derroteros de la traducción teatral en Buenos Aires y habla sobre la delicada especificidad de traducir para la escena.
Zu Besuch bei Inés Garland
Wie sieht eigentlich der Raum aus, in dem Übersetzer∙innen arbeiten? Welche Bücher, Bilder, Tiere und Menschen begleiten sie in ihrem Alltag? Was sind ihre Routinen, Rituale und Ticks? Wir haben vier argentinische Übersetzer∙innen besucht.
De visita en casa de Inés Garland
¿Cómo es la sala en la que trabajan los traductores? ¿Qué libros, imágenes, animales y personas les acompañan en su vida cotidiana? ¿Cuáles son sus rutinas, rituales y tics? Hemos preguntado a cuatro traductores argentinos. Entrevista con la traductora Inés Garland.
Jüdische Spuren in der argentinischen Gegenwartsliteratur
Ein Videogespräch mit Tamara Kamenszain und Ariel Magnus, moderiert von Erna Pfeiffer.
Una conversación con Tamara Kamenszain y Ariel Magnus, moderada por Erna Pfeiffer.
Das heutige Argentinien ist ohne die Einwander∙innen aus Italien und ihre Kultur undenkbar. Der Dichter Alejandro Crotto führt uns an die Orte in Buenos Aires, die bis heute mit der italienischen Literatur und ihrer Übersetzung verbunden sind.
La Argentina de hoy es impensable sin los inmigrantes de Italia y su cultura. El poeta Alejandro Crotto nos lleva a los lugares de Buenos Aires que aún hoy están vinculados a la literatura italiana y a su traducción.
Im Once-Viertel von Buenos Aires treffen karibische Neuankömmlinge auf alteingesessene orthodoxe Tuchhändler. Die Schriftstellerin Tamara Tenenbaum führt uns durch die vielstimmige Nachbarschaft, in der sie aufwuchs, und erklärt, warum diese bis heute gegen die Gentrifizierung immun ist.
En el barrio de Once se encuentran caribeños recién llegados con comerciantes de tela ortodoxos establecidos. La escritora Tamara Tenenbaum nos lleva por los lugares donde creció y explica por qué el barrio sigue inmune contra la gentrificación.
Zu Besuch bei Jorge Fondebrider
Wie sieht eigentlich der Raum aus, in dem Übersetzer∙innen arbeiten? Welche Bücher, Bilder, Tiere und Menschen begleiten sie in ihrem Alltag? Was sind ihre Routinen, Rituale und Ticks? Wir haben vier argentinische Übersetzer∙innen besucht.
De visita en casa de Jorge Fondebrider
¿Cómo es la sala en la que trabajan los traductores? ¿Qué libros, imágenes, animales y personas les acompañan en su vida cotidiana? ¿Cuáles son sus rutinas, rituales y tics? Preguntamos a cuatro traductores argentinos. Entrevista con Jorge Fondebrider.
Übersetzungsnetze zwischen Argentinien und Brasilien
Ein Videogespräch mit Bárbara Belloc, Mario Cámara und Florencia Garramuño.
Una conversación con Bárbara Belloc, Mario Cámara y Florencia Garramuño.
Im vergangenen Jahrzehnt ist in Argentinien das Interesse an Texten und Theorie aus Brasilien stark gewachsen. Die daraufhin angefertigten Übersetzungen haben Auswirkungen auf die Literaturen beider Länder …
En la última década, se multiplicó y diversificó el interés por textos y teoría de Brasil en Argentina. Las traducciones que se hicieron apartir de eso tuvieron un impacto en las literaturas de ambos países
Argentinische Leser∙innen lieben Clarice Lispector. Warum ihre Romane und Erzählungen so oft übersetzt wurden und schließlich auch von mir.
Los lectores argentinos adoran a Clarice Lispector. Por qué sus novelas y relatos han sido traducidos con tanta frecuencia y finalmente por mí también.
Während brasilianische Bestseller von großen internationalen Verlagen eingekauft werden, widmen sich kleine Verlage heutzutage eher ausgefalleneren Texten und Autor∙innen. Eine persönliche Chronologie der Übersetzung brasilianischer Literatur in Argentinien
Mientras las grandes editoriales multinacionales apuestas a los bestsellers, editoriales pequeñas, hoy en día, se dedican a textos y autores más extravagantes. Una cronología personal sobre la traducción de literatura brasileña en Argentina.
Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen, ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Personen auf beiden Seiten des Atlantiks.
Este proyecto no habría sido posible sin el enérgico apoyo de muchas personas en ambos lados del Atlántico.
Der folgende Text berichtet von einer Reise nach Buenos Aires, bei der das TOLEDO-Projekt „City of Translators: Buenos Aires“ vorbereitet wurde. Mögliche Teilnehmer·innen wurden getroffen, Institutionen besucht und Pilotveranstaltungen fanden statt. Ursprünglich sollte das Projekt dann 2020 in Buenos Aires durchgeführt und in Berlin präsentiert werden. Aufgrund der weltweiten Pandemie wurde das Projekt schließlich ausschließlich digital realisiert.
Der Zyklus Alta Traición von Ariel Dilon und Martina Férnandez Polcuch präsentiert BITÁCORAS DE TRADUCCIÓN.
Матэрыялы “Горада перакладчыкаў: Мінск” у асноўным былі падрыхтаваныя яшчэ да вайны, але ў новых варунках яны гучаць яшчэ разчэй і пранізлівей. Успрымаць Мінск і Беларусь як прастору разнастайнасці і перакладаць гэтую прастору для іншых становіцца важным як ніколі. Але ў гэтыя дні мы думкамі перш за ўсё з нашымі ўкраінскімі калегамі, сяброўкамі і сябрамі. У нашым праекце мы таксама хочам даць месца галасам з Украіны.
Ад пачатку вайны Астап Слівінскі, адзін з аўтараў гэтага “Горада перакладчыкаў”, складае на сваёй старонцы ў фэйсбуку слоўнік вайны: “Бо вайна змяняе значэнне слоў”. Слівінскі збірае фрагменты маналогаў, трансфармуе ці перакладае іх і супрацьпастаўляе іх бязмоўю, што апаноўвае чалавека перад тварам вайны. Мы змяшчаем тут некаторыя з гэтых фрагментаў — не ў апошнюю чаргу ў знак нашай салідарнасці.
Die Beiträge von »City of Translators: Minsk« sind meistens noch vor dem Krieg entstanden, werden aber unter den neuen Umständen noch schärfer und eindringlicher. Minsk und Belarus als einen vielfältigen Raum wahrzunehmen, diesen Raum für die anderen zu übersetzen, wird essenzieller denn je. Aber in diesen Tagen sind unsere Gedanken vor allem bei den Kolleg·innen und Freund·innen in der Ukraine. Auch in diesem Projekt möchten wir den Stimmen aus der Ukraine Raum geben.
Seit Kriegsbeginn postet Ostap Slyvynsky, einer der Autor·innen dieser »City of Translators«, auf Facebook das Wörterbuch des Krieges: »Denn der Krieg verändert die Bedeutung von Worten.« Slyvynsky sammelt monologische Text-Fragmente, verändert oder übersetzt sie dabei und stellt sie gegen die Sprachlosigkeit im Angesicht des Krieges. Einige der Fragmente dokumentieren wir an dieser Stelle - nichtzuletzt als Zeichen unserer Solidarität.
У відэа "Яно ў нас" мастачка Антаніна Слабодчыкава звяртаецца да Бюхнераўскай прамовы Лукаса Бэрфуса, якую яна ведае ў перакладзе Ірыны Герасімовіч.
У якасці матэрыяла мастачка выкарыстоўвае працоўныя нататкі перакладчыцы.
In ihrer Videoarbeit »Es ist in uns« setzt sich die Künstlerin Antonina Slobodtschikova mit der Büchner-Preisrede von Lukas Bärfuss »es ist zwischen uns« auseinander, die sie in der belarussischen Übersetzung von Iryna Herasimovich kennt. Als Material nutzt sie die Blätter mit den Arbeitsnotizen der Übersetzerin.
»Er ist mein Autor«, »Sie ist meine Übersetzerin« – das sind gängige Formulierungen im Übersetzerumfeld. Als Übersetzer tritt man immer in Verbindung mit seinen Autoren auf, man wird an ihnen erkannt. Wenn man sich in der Übersetzerrunde vorstellt oder vorgestellt wird, gehören die Namen von übersetzten Autoren unvermeidbar zu dem eigenen. Manchmal ersetzen sie sogar den eigenen Namen: »Ich kenne dich, du bist die Übersetzerin von Lukas Bärfuss!«
Zum Übersetzen belarussischer Lyrik
»Meine Beziehung zum Belarussischen summt wie ein Bienenstock. Meine Beziehung zum Belarussischen ist ausgeflogen. Meine Beziehung zum Belarussischen trägt die Namen von Lyrikerinnen, die ich übersetzt habe: Volha Hapeyeva, Maryja Martysewitsch, Vera Burlak, Vika Trenas, Valzhyna Mort. Meine Beziehung zum Belarussischen summt wie ein Zug. Meine Beziehung zum Belarussischen ist, dass ich kein Belarussisch kann.«
Повязь мая зь беларускай мовай гудзе, бы пчаліны рой. Повязь мая зь беларускай мовай паляцела на волю. Повязь мая зь беларускай мовай носіць імёны паэтак, перакладзеных мною: Вольга Гапеева, Марыя Мартысевіч, Вера Бурлак, Віка Трэнас, Вальжына Морт. Повязь мая зь беларускай мовай гудзе, нібы поезд. Повязь мая зь беларускай мовай — тое, што я ня ведаю гэтай мовы.
Пераклад у Беларусі большы за пераклад. Гэтае сцверджанне не здаецца перабольшаннем, асабліва калі гаворка заходзіць пра мастацкі пераклад на беларускую мову. Я абмеркавала гэта з перакладчыкамі, якія ў 2000–2010-х гуртаваліся пераважна пры Перакладчыцкай майстэрні Беларускага Калегіума ў Мінску, а таксама сама адказала на пытанні. Мэтай было высветліць, як мы адчуваем гэтую тэзу сёння, у пераломны момант для ўсёй беларускай культуры.
»Eine Übersetzung ist in Belarus nicht einfach nur eine Übersetzung. Wenn von literarischen Übersetzungen ins Belarussische die Rede ist, wirkt diese Feststellung nicht übertrieben. Darüber habe ich mir sowohl alleine, als auch mit anderen Übersetzern Gedanken gemacht, die sich in den 2000er und 2010er Jahren hauptsächlich in der Übersetzerwerkstatt des Belarussischen Kollegiums in Minsk trafen. Ziel davon war es, zu beleuchten, wie diese These heute, in einem bahnbrechenden Moment des Umschwungs für die gesamte belarussische Kultur, verstanden wird.«
Мінск, сцвярджае лірык Андрэй Хадановіч, гэта чысцец для перакладчыкаў. Бо гэты горад знаходзіцца “якраз пасярэдзіне паміж прыязнай адкрытасцю і напружанай замкнёнасцю, паміж талерантным мультыкультуралізмам і кансерватызмам культуры, якая імкнецца да першынства за кошт другіх”. Як той чысцец можа, тым не менш, часам ператварацца ў рай, а часам — у пекла, Хадановіч апісвае ў сваім эсэ, робячы спробу паказаць “мінскі ландшафт з маёй цалкам суб’ектыўнай перспектывы перакладчыка паэзіі”.
Minsk, so der Lyriker Andrej Chadanowitsch, sei das Fegefeuer für Übersetzer. Denn es stehe »genau zwischen freundlicher Offenheit und angespannter Verschlossenheit [...], zwischen der Toleranz der Multikulturalität und dem Konservatismus der einen Kultur, die ihren Vorrang auf Kosten der anderen anstrebt.« Wie dieses Fegefeuer manchmal dennoch zum Paradies, aber auch zur Hölle werden kann, beschreibt Chadanowitsch in seinem Beitrag und unternimmt dabei den Versuch »eine Minsker Landschaft aus meiner sehr subjektiven Perspektive des Lyrikübersetzers sichtbar zu machen.«
Wie wird man Übersetzer aus dem Belarussischen? Thomas Weiler über seine Annäherungen an den belarussischen Raum.
Вядомы перакладчык Томас Вайлер распавядае пра свой уваход у беларускую прастору.
або Пра дыспазітарый беларускасці ў польскамоўнай беларускай літаратуры
»Усё ХІХ стагоддзе прыгожае пісьменства Беларусі сцвярджала сябе ў дзвюх сістэмах моўных каардынат: па-польску і па-беларуску (і выраз ›так гістарычна склалася‹ ў нашым выпадку не мем).«
oder: Über den Dispositar des Belarussentums in der polnischsprachigen belarussischen Literatur
»Das gesamte 19. Jahrhundert hindurch behauptete sich die belarussische schöngeistige Literatur in zwei sprachlichen Koordinatensystemen: dem polnischen und dem belarussischen (und zu sagen, das hätte sich ›historisch so ergeben‹, ist in unserem Fall kein Witz).«
Волька Такарчук у размове са сваёй беларускай перакладчыцай пра адносіны паміж аўтарамі і перакладчыкамі, краінамі і мовамі.
Olga Tokarczuk und ihre belarussische Übersetzerin Maryna Schoda sprechen über Beziehungen zwischen Autoren und Übersetzern, Ländern und Sprachen.
сцежкай праз стагоддзе
У чэрвені 1941 года ў Менску па прыватных адрасох ляжалі адразу два белавыя рукапісы беларускага перакладу “Яўгенія Анегіна”: адзін, зроблены Алесем Дударом, – у ягоным пакоі на вуліцы Правадной, другі, зроблены Аркадзем Куляшовым, – у кватэры па вуліцы Маскоўскай.
Eine Spurensuche
Im Juni 1941 lagen in Minsk gleich in zwei Privathaushalten Reinschriftmanuskripte einer belarussischen Übersetzung des Jewgeni Onegin: eines von Aleś Dudar in seinem Zimmer in der vulica Pravadnaja, das andere von Arkadź Kulašoŭ in einer Wohnung in der vulica Maskoŭskaja.
З якімі мовамі мы сутыкаемся ў Мінску? Якія паведамленні бачныя, а якія схаваныя? Фатографка Вольга Савіч прагулялася па Мінску, фіксуючы тэксты і мовы ў гарадской прасторы.
Welchen Sprachen begegnet man in Minsk? Welche Mitteilungen dominieren und welche bleiben im Verborgenen? Die Fotografin Volha Savich flanierte durch Minsk und hielt fest, was sie an Sprachen und Texten im Stadtraum entdeckte.
Дар’я Амяльковіч: Разам з героямі рубрыкі мы намагаліся схапіць гэта рухомае, няўлоўнае адчуванне дому з дапамогай не толькі слоў, але і малюнкаў, гукаў, фатаграфіі. Ад уласнага адчування слова і прафесіі – да самаідэнтыфікацыі ў прасторы. У пошуках дому. Часу. У пошуках сябе.
Darya Amialkovich im Gespräch mit Übersetzern
Darja Amjalkowitsch: Meine Gesprächspartner und ich haben zusammen versucht, dieses bewegende, schwer greifbare Gefühl von Zuhause nicht nur mit Worten, sondern auch mit Malerei, Klängen und Fotos einzufangen. Von der Empfindung dieses Wortes und der Wahrnehmung des eigenen Berufs bis zur Identifikation im Raum. Auf der Suche nach einem Zuhause. Nach Zeit. Auf der Suche nach uns selbst.
Графічная серыя, 2021
Мастак Міхаіл Гулін пра нябачную працу перакладчыкаў і архітэктуру вершаў.
Grafikzyklus, 2021
Der Künstler Mikhail Gulin über die unsichtbare Arbeit der Übersetzer:innen und die Architektur der Gedichte.
Што сёння значыць перакладаць у Мінску? Якою бачаць сваю ролю для беларускага грамадства перакладчыкі і перакладчыцы? Дзе месца радасці і асалоды ў працэсе перакладу? І чым можа быць цікавы для беларускай перакладчыцкай супольнасці досвед перакладу – як дысцыплінавання і як эмансіпацыі – ва Украіне?
Welche Bedeutung hat das Übersetzen heute in Minsk? Wie nehmen Übersetzerinnen und Übersetzer ihre Rolle in der belarussischen Gesellschaft war? Welchen Stellenwert haben Freude und Vergnügen im Übersetzungsprozess? Und welche ukrainischen Erfahrungswerte könnten die belarussische Übersetzergemeinschaft interessieren, wenn von Übersetzungen – als Disziplinierung oder Emanzipation – die Rede ist?
Что общего у перевода и психотерапии? Обе области базируюся на диалоге, что убедительно демонстрирует Ирина Глухова на примерах из своей переводческой и психотерапевтической практики.
Was Übersetzung und Psychotherapie verbindet? Irina Gluchowa beantwortet diese Frage mit dem dialogischen Prinzip und eindrücklichen Beispielen aus ihrer übersetzerischen wie psychotherapeutischen Praxis.
Дмитрий Строцев о “Минской школе” как месте встречи языков и времен.
Dmitri Strozew über das Almanach “Minsker Schule” als Begegnungsort unterschiedlicher Sprachen und Zeiten.
Мая кароткая моўная біяграфія
Юля Цімафеева пра трэнне і перапляценне моў, вясковых і гарадскіх, родных і чужых.
Meine sprachliche Kurzbiografie
Yulia Cimafejeva über Reibungen und Verstrickungen von Dorf- und Stadtsprachen, Mutter- und Fremdsprachen.
Вера Бурлак у размове з Таццянай Дзіваковай
Мастачка Таццяна Дзівакова размаўляе з перакладчыцай і аўтаркай Верай Бурлак пра асаблівасці перакладу дзіцячай літаратуры.
Vera Burlak im Gespräch mit Tanya Dzivakova
Die Künstlerin Tanya Dzivakova befragt die Übersetzerin und Autorin Vera Burlak zu den Besonderheiten der Kinderbuchübersetzung.
Маша Пушкіна дазваляе зазірнуць у закуліссе тэатральнай перакладчыцы і вядзе па тых месцы ў Мінску, якія ў святле перакладаў набылі для яе новыя значэнні.
Mascha Puschkina erlaubt einen Blick hinter die Kulissen der Theaterübersetzung und führt durch die Orte in Minsk, die im Lichte der Übersetzungen neue Bedeutungsdimensionen für sie bekamen.
Beszélgetés Wilhelm Droste műfordítóval, a Három Holló Kávéház alapítójával
"Nagyon szeretem a lírát, és egyre jobban, mert ott jelen van a titok. Mert minden jó vers egy titokzatos dolog, és akkor a titokban marad is az ember. A fordításban szerintem ez a legnehezebb: a titkot menteni. Én például amikor nem értem a Hölderlin-verset, akkor nézem a magyar fordítást, és értem. És itt valami nem stimmel persze."
Ein Gespräch mit dem Literaturübersetzer und Kaffeehausbetreiber Wilhelm Droste
"Mich reizt aber auch vor allem die Lyrik, und zwar immer stärker, weil es da ein Geheimnis gibt. Gute Gedichte sind geheimnisvoll. Und man verbleibt in diesem Geheimnis. Beim Übersetzen ist aber genau das am Schwersten: das Geheimnis beizubehalten. Wenn mir etwas z. B. bei Hölderlin nicht klar ist, schaue ich mir die ungarische Übersetzung an, und verstehe alles. Da stimmt dann natürlich etwas nicht."
Beszélgetés Karádi Évával, a magyar Lettre International főszerkesztőjével
"Kicsi nyelv a mienk, és mégis föl akart zárkózni a Nyugathoz, a nyugatosok korában. Akkoriban nagyon sokat fordítottak, akkor maga a fordítás is erős hagyomány lett. Aztán – ez megint a hátrányok és az előnyök találkozása – az ötvenes években, amikor a legjobb íróinknak nem volt publikálási lehetőségük, akkor a fordítás még mindig egy lehetőség volt."
Im Gespräch mit Éva Karádi, Chefredakteurin der ung. Lettre International
"Unsere Sprache ist eineder kleinen Sprachen, und man wollte einfach mehr zum Westen gehören. Zur Zeit der Zeitschrift Nyugat (Westen) wurde sehr viel übersetzt, sodass das Übersetzeneine wichtige Tradition wurde. Und wie so oft, wenn Nachteile undVorteile aufeinandertreffen, war es in den 50er Jahren so,dass die besten Schriftsteller keine Veröffentlichungs-möglichkeiten hatten, mit Übersetzungen konnte man dennoch Geld verdienen."
Beszélgetés Zádor Éva és Mesés Péter műfordítókkal
"Hogyha Kiss Tibor Noénál az Aludnod kellene című regényben van egy gázpalacktároló, akkor a magyar olvasónak egy egész világ nyílik meg. Ez nyilván elvész [a fordításban], nem tudok mit csinálni, de el kell magyaráznom, legalább egy jelzővel, hogy mi is az."
Im Gespräch mit den Literaturübersetzern Eva Zador und Péter Mesés
"Im Roman Stumme Wiesen von Tibor Noé Kiss gibt es ein Gasflaschendepot. Bei diesem Wort eröffnet sich den ungarischen Leser·innen eine ganze Welt. Das geht natürlich verloren, egal, was ich mache, aber ich muss es erklären, mindestens mit einem Adjektiv, was das überhaupt ist."
"A műfordítás puszta léte és mindennapi gyakorlata bizonyíték arra, hogy kultúránk közölhető és más kultúrákkal összehasonlítható, sajátos volta lemérhető és érvényesíthető, különössége megtartásával idegen hatásokat befogadni képes. Megbarátkoztat az idegennel, oldja az izolációs szorongást. Mindazokon a vonásain túl, amelyekről a továbbiakban szó lesz, a műfordításnak Magyarországon terápiás funkciója, és ebből következően pátosza, erkölcsi jelentősége van. Ez lehet a magyarázata annak, hogy legjobb íróink és költőink közül oly sokan foglalkoztak és foglalkoznak műfordítással." Csordás Gábor esszéje
"Allein schon die Existenz des literarischen Übersetzens und seine alltägliche Praxis sind ein Beweis dafür, dass eine Vermittlung unserer Kultur, ein Vergleich mit anderen Kulturen möglich ist; dass ihre Eigenart messbar ist und sich bewähren kann; dass sie bei Aufrechterhaltung ihrer Eigenart fähig ist, fremde Einflüsse in sich aufzunehmen. Sie hilft dabei, sich mit dem Fremden anzufreunden und die Isolationsängste aufzulösen. Über all das hinaus, von dem hier die Rede sein wird, hat die literarische Übersetzung in Ungarn eine therapeutische Funktion und ein daraus entstehendes Pathos, eine moralische Bedeutung. Das kann die Erklärung dafür sein, dass unter den besten ungarischen Schriftstellern und Dichtern sich derartig viele mit dem Übersetzen von Literatur beschäftigt haben."
"Der Rhythmus der Seele ist in jede Sprache anders eingewoben, sagt der ungarische Autor Péter Nádas wunderbar poetisch und treffend. Spinnt man diesen Gedanken fort, so bedeutet Mehrsprachigkeit ein ständiges Oszillieren zwischen den verschiedenen Rhythmen der Seele."
"A lélek ritmusát minden nyelvbe másképp szőtték bele, mondja Nádas Péter, csodálatosan találóan. Ezt a gondolatot viszem tovább, amikor azt mondom: a többnyelvűség állandó oszcillációt jelent a lélek különböző ritmusai között."
Beszélgetés Orzóy Ágnessel, a Magvető Könyvkiadó nemzetközi kapcsolatokért felelős munkatársával
"Az, hogy egy adott évben hány magyar könyv jelenik meg idegen nyelvben, függ attól is, hogy például megjelenik egy energikus fordító. Vagy éppen ellenkezőleg: egy fordítógeneráció nyugdíjba megy."
Im Gespräch mit Ágnes Orzóy, Mitarbeiterin des Verlags Magvető, zuständig für internationale Beziehungen
"Je nach Sprachgebiet, Land und Jahr erscheinen sehr unterschiedliche Mengen an ungarischen Büchern im Ausland. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Zum Beispiel taucht ein dynamischer Übersetzer für die eine Sprache auf. Oder umgekehrt, eine Übersetzergeneration geht in Rente."
Beszélgetés Nádasdy Ádámmal
"Nagyon régen nem láttam királyt színpadon, akinek korona lett volna a fején. (…) A régebbiek – de hát egész Európában is – azt gondolták, hogy a színháznak a látványosságot is tükröznie kell:a szöveg legyen pompás, kosztümös… Na most ennek valószínűleg a film vetett véget. Amióta van Hollywood, azzal úgyse tudunk vetekedni. És nem is kell. Azért jövünk be a színházba, hogy élő embereket lássunk, akiknek bajuk van egymással. A mai fordítók, úgy veszem észre, ma már mind ebbe az irányba mennek el. A kevésbé kosztümös irányba."
Im Gespräch mit Ádám Nádasdy
"Ich habe schon lange keinen König mehr auf der Bühne gesehen, der auf dem Kopf eine Krone getragen hätte. (…) Früher dachte man, in ganz Europa übrigens, dass sich das Sichtbare am Theater auch im Text spiegeln muss: Der Text muss also pompös sein, man trägt Kostüme usw. Vermutlich ist der Film daran schuld. Seit es Hollywood gibt... Dagegen können wir eh nicht ankommen und müssen wir auch nicht: Man geht ja ins Theater, um Menschen zu sehen, hautnah, die Probleme miteinander haben. Ich sehe, dass die jetzigen Übersetzer alle in diese Richtung tendieren. Zu weniger Kostüm..."
"Hogyan lehetséges az, hogy van egy – a magyar társadalom tizedét sem kitevő – csoport, amelyben valamilyen ösztönös tehetséget ünneplünk, miközben nézettségi rekordokat dönt egy műsor, amelynek nagyon lebutított forgatókönyve nem másra, mint cigányok tehetetlen ösztönösségére épít?"
"Wie ist es möglich, dass wir eine Gruppe, die nicht einmal zehn Prozent der ungarischen Bevölkerung ausmacht, für ihre instinktive Begabung feiern, während es aber eine Sendung gibt, die alle Zuschauerrekorde bricht, deren primitives Drehbuch aus nichts anderem besteht, als auf die ohnmächtigen Instinkte der Zigeuner zu setzen?"
Beszélgetés Nagy Gusztáv íróval, műfordítóval
"Az én nagybátyám nagyon szerette a magyar népmeséket. Gondolkoztam, hogy mi lehet az oka, aztán arra gondoltam, hogy valószínű azért, mert benne volt egy ilyen vitézies hajlam. Tudniillik az első világháborúban huszár volt. Ez nagyon fontos dolog, hiszen akkoriban a cigányok között huszár nemigen volt. Ez egy külön rang, hogy valaki oda kerülhessen. Hát ő értett a lovakhoz nagyon, meg lovagolni is tudott. És a mesékben valahogy érintette ez az ő huszárságát, hogy ott vitézkedtek az emberek."
Im Gespräch mit dem Schriftsteller und Übersetzer Gusztáv Nagy
"Mein Onkel liebte ungarische Volksmärchen. Ich fragte mich, was wohl der Grund dafür sei. Dann dachte ich mir, dass es wahrscheinlich daran liegt, dass er so eine ritterliche Ader hatte. Er war ja auch im Ersten Weltkrieg Husar gewesen. Das ist wichtig, denn zu der Zeit gab es kaum Roma-Husaren. Wer Husar war,hatte einen eigenen Rang, nicht jeder konnte Husar werden. Er verstand viel von Pferden. Er konnte gut reiten und alles. In den Märchen wird teilweise dieses alte Husarentum behandelt."
Beszélgetés Rézműves Melinda nyelvésszel, néprajzossal, közösségszervezővel
"2015-ben, az UNESCO égisze alatt, horvátországi beterjesztésre elfogadták, hogy a romani nyelv világnapja november 5-én legyen. Nagy előrelépés, hogy november 5-én minden országban a romák az anyanyelvüket ünnepelhetik."
Im Gespräch mit Melinda Rézműves, Ethnologin, Linguistin, Gemeinschaftsorganisatorin
"2015 beschloss die UNESCO auf kroatischen Vorschlag, dass der 5. November der internationale Tag der Romani-Sprache sein soll. Es ist ein großer Schritt nach vorne, dass am 5. November Roma überall auf der Welt ihre Muttersprache feiern können. "
Beszélgetés Balogh Rodrigó színésszel, színházszervezővel
"Volt olyan évad, amikor nagyon sok bűnözőt játszhattam. Például a kedvencem egy autótolvaj volt. Nyilvánvaló, hogy a cigányságomból adódóan nagyon sok sztereotip szerepet osztottak rám. Nekem ezekkel akkor, ott még nem volt gondom, mert mindegyikből ki tudtam hozni valami pozitívat. Na de hát a nagy egész szempontjából mégiscsak egy bűnözőt, rosszfiút játszottam. Ugye, ami megfelel a többségi társadalom cigányokkal kapcsolatos megítélésének."
Im Gespräch mit Rodrigó Balogh, Schauspieler, Theaterorganisator
"In einigen Saisons habe ich viele Verbrecherrollen bekommen. Meine Lieblingsrolle war ein Autodieb. Aber man muss schon sagen, ich habe viele stereotype Rollen bekommen,weil ich Zigeuner bin. Damit habe ich damals noch keine Probleme gehabt, weil ich aus jeder Rolle etwas Positives machen konnte. Dennoch waren das Rollen von Straftätern und Bösewichten. Dieses Bild passt in die Vorstellung der Mehrheitsgesellschaft über die Zigeuner."
Beszélgetés Beck Fanni szociálantropológussal a budapesti kínai közösségről
"Azok a kínaiak, akik a 80-as évek végén érkeztek, még a szó legszorosabb értelmében vett fejlődő országból jöttek. Akik ma jönnek, tulajdonképpen lefelé mozognak a globális modernitás ranglétráján. Shanghai és Peking a világ legfejlettebb városai, gazdasági központjai, amihez képest Budapest olyan, mint egy vidéki település."
Im Gespräch mit Fanni Beck, Sozialanthropologin über die chinesische Gemeinschaft in Budapest
"Die Chinesen, die Ende der 80er Jahre in Ungarn ansiedelten, kamen im wahrsten Sinne des Wortes aus einem Entwicklungsland. Diejenigen, die heute nach Ungarn kommen, bewegen sich auf dieser Hierarchie der globalen Modernität nach unten. Shanghai und Peking sind die am weitesten entwickelten Städte der Welt, und Wirtschaftszentren. Im Gegensatz dazu ist Budapest eine ländliche Siedlung."
Beszélgetés Bian Lucia tolmáccsal, szakfordítóval
"Egy hátizsák, hatvan dollár… Nagyon emlékszem. Bátor voltam, nem is tudom… Az iskolában tanultam, hogy van itt Európában egy olyan ország, hogy Magyarország. Azt tudtam még, hogy Budapest, meg Duna. Azon kívül semmi mást. Először voltam külföldön, és úgy láttam, itt mindenki ugyanúgy néz ki. A magyar nyelvvel is ez volt: nagyon gyorsan beszélnek, egy hangsúllyal, hosszú mondatokban. Gondoltam: Ez meg mi?..."
Interview mit Lucia Bian, Übersetzerin und Dolmetscherin
"Ich hatte einen Rucksack und 60 Dollar. Daran erinnere ich mich genau. Das war ziemlich mutig von mir. Über Ungarn hatte ich im Unterricht gelernt, dass es in Europa liegt… Ich war ja das erste Mal im Ausland,und ich hatte den Eindruck, dass alle Menschen gleich sind, gleich aussehen. Und auch mit der Sprache war es so: Man spricht sehr schnell, mit gleicher Sprachmelodie und mit langen Sätzen. Ich dachte mir: Was ist das?..."
Beszélgetés Li Zhen Árpád műfordítóval
"Kiadtak egy hatkötetes sorozatot Petőfi verseiből. De szerintem nem volt jó a fordítás. Sok hiba volt benne, és szerintem irodalmilag nem volt szép. Ezért inkább újrafordítást javasoltam. Hogy megismerjük az igazi Petőfit. Az ő igazi verseit."
Interview mit dem Literaturübersetzer Árpád Li Zhen
"Es wurden sechs Bände mit Petőfis Gedichten herausgegeben. Meiner Meinung nach waren die Übersetzungen aber nicht gut. Es gab viele Fehler. Und ich finde, dass sie literarisch nicht schön waren. Daher schlug ich vor, die Gedichte neu zu übersetzen. Damit das Lesepublikum den echten Petőfi kennenlernt, seine echten Werke."
“A formai hűséghez úgy, ahogy a magyar fordításhagyomány megkövetelheti a nyelv adottságai alapján, a németben nem lehet ragaszkodni, sőt az a versre nézve tényleg halálokozó lehet. Ezért számomra a fordítás a válogatásnál kezdődik. Nem hiszek a lefordíthatatlan versben, de azt gondolom, hogy egy adott ponton túl nem minden vers fordítható le minden nyelvre érdemben.” Kalász Orsolya költővel, műfordítóval a magyar költészet külföldi megismertetéséről beszélget Kemény Aranka irodalmi muzeológus, a Lyrikline.org magyar szerkesztője.
"Die formale Treue, wie es die ungarische Übersetzungstradition wegen der sprachlichen Möglichkeiten verlangen mag, kann man im Deutschen nicht verlangen, im Gegenteil, bei einem Gedicht kann sie tatsächlich zum Todesverursacher werden. Deshalb beginnt die Übersetzung bei mir bei der Auswahl. An unübersetzbare Gedichte glaube ich nicht, ich denke jedoch, dass sich ab einem bestimmten Punkt nicht jedes Gedicht in jede Sprache übersetzen lässt." Aranka Kemény, Museologin für Literatur und Redakteurin des Portals Lyrikline.org, im Gespräch mit der Dichterin und literarischen Übersetzerin Orsolya Kalász über das Bekanntmachen ungarischer Lyrik im Ausland.
"A magyar műfordítás-irodalom nemcsak nyelvi sokszínűségében példamutató, de abban is, ahány irodalomnak időről időre elkészíti történeti és kortárs áttekintését. Kiemelten figyel nemcsak Nyugatra, hanem a többi irányba is – ezeket nevezzük most együttesen „Keletnek”. Keletre nézni – ősi korok irodalmaira, kis finnugor, törökségi, mongol vagy akár óceániai népek időtlen szövegeire, nagy alkotásaira – magunkba nézést jelent."
"Die ungarische Übersetzungsliteratur ist nicht nur in ihrer sprachlichen Vielfalt beispielhaft, sondern auch in der Anzahl der Literaturen, zu denen sie regelmäßig historische und zeitgenössische Studien erstellt. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt nicht nur dem Westen, sondern auch den anderen Richtungen, die wir hier gemeinsam als „den Osten“ bezeichnen werden. Der Blick nach Osten bedeutet, nach innen zu schauen, auf die Literaturen archaischer Zeiten, die zeitlosen Texte und großen Werke kleiner finnougrischer, türkischer, mongolischer oder sogar ozeanischer Völker."
"A klasszikus sci-fik egyik visszatérő motívuma a kapcsolatfelvétel lehetőségének kutatása, ahol a Másik megértésében a fordításnak döntő szerepe van, mert ezzel kikerülhető lehet a háborús cselekmény. Ugyanakkor az illiberális fantasztikum lényege a nyelv erőszakos kisajátítása, vagyis erőszakként való újra feltalálása, mely nem egyszerűen hazaviszi a háborút, hanem a hazát a permanens háború kultúrájaként fordítja le. Mintha sosem lett volna másképp. És ha ezt elhisszük, akkor nincs is mit tolmácsolnunk, hiszen az együttműködés nem különböztethető meg a hatalmi konspirációtól, a közösség az összeesküvéstől, a történelem a military science fictiontől."
"Ein wiederkehrendes Motiv der klassischen Science-Fiction ist es, die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu erforschen, wobei die Übersetzung beim Verstehen des Anderen eine entscheidende Rolle spielt, da damit eine Kriegshandlung vermeidbar sein könnte. Gleichzeitig ist der Kern der illiberalen Fantastik die gewaltsame Aneignung der Sprache, das heißt ihre Neuerfindung als Gewalt, und diese Sprache bringt den Krieg nicht einfach heim, sondern übersetzt die Heimat als Kultur des permanenten Krieges. Als wäre es nie anders gewesen. Und wenn wir das glauben, dann gibt es da auch nichts zu dolmetschen, denn die Zusammenarbeit ist nicht von der Konspiration der Macht, die Gemeinschaft nicht von der Verschwörung, die Geschichte nicht von der Military-Science-Fiction zu unterscheiden."
"A műfordítóképzés jelenleg átláthatatlan és teljesen esetleges: ha egy egyetemen kiesik egy elkötelezett oktató (mondjuk, nyugdíjba megy, vagy állást változtat), összeomolhat mindaz, amit addig felépített, mert a műfordítás oktatása nem szerves része a rendszernek."
"Die Ausbildung von Literaturübersetzer·innen ist derzeit intransparent und vollkommen zufällig: Wenn an einer Universität eine engagierte Lehrkraft ausfällt (sagen wir, in Pension geht oder den Arbeitsplatz wechselt), kann all das in sich zusammenfallen, was sie bislang aufgebaut hat, weil Literaturübersetzen als Fach keinen festen Bestandteil des Systems darstellt."
“Van utánpótlás? Mert igazi képzésről nem tudok. Amíg a magyar irodalom fordítói számára képzési centrum a Balassi Intézet, és évenként szerveznek számukra például szakmai tábort, addig a nemzetközi irodalom fordítása, illetve annak oktatása nem (vagy nem kellőképpen) intézményesített.” Mohácsi Balázs esszéje
"Gibt es solch einen Nachwuchs? Von einer ernsthaften Ausbildung weiß ich nichts. Während es für das Übersetzen ungarischer Literatur mit dem Balassi-Institut ein Zentrum der Ausbildung gibt, in dem beispielsweise jährlich Fachtagungen organisiert werden, ist das Übersetzen internationaler Literatur ins Ungarische mit entsprechendem Unterricht nicht (zumindest nicht hinreichend) institutionalisiert." Ein Essay von Balázs Mohácsi
Таня Арцімовіч дзеліцца сваім досведам працы з перакладам у тэатры: якія стасункі, узаемадачыненні і зрухі паўстаюць пры перакладзе і дзякуючы перакладу? Як праяўляецца ў гэтым спецыфіка моўнага кантэксту ў Беларусі? Гэтыя і шматлікія іншыя пытанні разглядае даследчыца і рэжысёрка ў сваім асабістым і разам з тым тэарэтычна абгрунтаваным эсэ.
Tania Arcimovich über ihre Erfahrungen mit dem Übersetzen im Theater: Welche Beziehungen, Bezüge und Verschiebungen entstehen beim und durch das Übersetzen? Welche Spezifika des sprachlichen Kontextes in Belarus werden sichtbar? Diese und viele andere Fragen behandelt die Forscherin und Regisseurin in ihrem persönlichen und gleichzeitig theoretisch fundierten Essay.
»Ces deux termes, traduction et politique, dissymétriques par leur trajectoire dans l’histoire de la pensée, sont appelés à se rejoindre dans une référence commune à la catégorie d’altérité. Dans l’essai qui suit, il s’agira d’élucider les rapports qui s’établissent entre la politique et la traduction en termes d’altérité travaillant sur l’identité et l’unité afin d’interroger la possibilité d’une politique de traduction.«
»Obwohl die beiden Begriffe, Übersetzung und Politik, im Bereich der Ideengeschichte in ganz unterschiedliche Richtungen streben, führt sie ihr Weg hinsichtlich ihres Bezugs auf die Kategorie der Alterität wieder zusammen. Der folgende Essay beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Politik und Übersetzung vor dem Hintergrund des Begriffs der Alterität, wobei besonders auf die Konzepte der Identität und der Einheit eingegangen wird, um die Möglichkeit einer Übersetzungspolitik zu hinterfragen.«
Ein Gespräch der Historikerin und Autorin Wolha Babkowa mit dem Übersetzer Sjarhej Schupa
Das jüdische Minsk als die Stadt der Schatten, die Nuancen von Jiddisch und Hebräisch, die Übersetzungen von Moyshe Kulbak und vieles mehr im Gespräch des Übersetzers Sjarhei Schupa mit Wolha Babkowa.
Гутарка гісторыка і літаратаркі Вольгі Бабковай зь перакладчыкам Сяргеем Шупам
Яўрэйскі Мінск як Горад Ценяў, нюансы ідышу і іўрыту, пераклады Мойшэ Кульбака і шмат што яшчэ ў размове Сяргея Шупы з Вольгай Бабковай.
Per aspera ad aspera
Гісторыя зь беларускімі перакладамі Бібліі досыць адметная, яна месцамі ўзьнёслая, месцамі правальная, месцамі гераічная, месцамі трагічная. У пэўным сэнсе яна ёсьць нітаю, пацягнуўшы за якую, можна разматаць увесь клубок больш як тысячагадовай беларускай культуры. У гэтым невялікім эсэ я нават не вазьмуся гэта паказаць, але паспрабую паказаць на некалькіх прыкладах незвычайнасьць лёсу беларускай Бібліі.
Per aspera ad aspera
Die Geschichte der belarussischen Bibelübersetzungen ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Teilweise erhaben, teilweise gescheitert, teilweise heldenhaft und teilweise tragisch. Sie gleicht einem Faden in einem Knäuel, der, wenn man daran zieht, den gesamten, über tausend Jahre alten Komplex der belarussischen Kultur entwirrt. In diesem kurzen Essay werde ich nicht versuchen, diesen Prozess in seiner Gesamtheit darzustellen, sondern ich werde einige Beispiele herausgreifen, um das außergewöhnliche Schicksal der belarussischen Bibel zu illustrieren.
Размова з Артурам Клінавым
Ірына Герасімовіч размаўляе з беларускім пісьменнікам Артурам Клінавым пра яго моўную біяграфію, пра самапераклад, пра яго кнігі на іншых мовах і моўную сітуацыю ў Беларусі.
Artur Klinau im Gespräch mit Iryna Herasimovich.
Iryna Herasimovich befragt den belarussischen Schriftsteller und Künstler Artur Klinau über seine sprachliche Biografie, die Selbstübersetzung, seine Bücher in anderen Sprachen und die sprachliche Situation in Belarus.