Journale Vernetzungen.

Siebtes Kapitel: Lüg mich nicht an, Rachel, S. 133

Nein, sie wird Atara nicht erzählen, in welchem Zustand sie Meno am nächsten Tag vorgefunden hatte, am frühen Morgen nach jener furchtbaren Nacht, noch im Dunkeln, als er gerade den Petroleumkocher anzündete und einen verrußten Blechkessel daraufstellte, wie sie sich ihm langsam genähert und versucht hatte, ihn zu umarmen. »Auch diese Tage gehen vorüber«, hatte sie ihm zugeflüstert und zitternd vor Kälte in die blaue Flamme gestarrt, »es werden andere Zeiten kommen, und wir werden hier ein normales Leben führen können. Wir sind doch erst zwanzig, Meno, unser Leben hat gerade erst begonnen.« Doch er hatte sich zu ihr umgedreht, sie von sich gestoßen, und auf seinem hageren Gesicht zuckten die Schatten der Flammen. »Lüg mich nicht an, Rachel, hier wird es kein normales Leben geben, wir haben umsonst gekämpft! Dieses Land ist verflucht! Es ist ein Wüstland, und es verwüstet uns. Ein blutrünstiges, verlogenes, treuloses Land«, er hatte sie feindselig angestarrt, als sage er das über sie, und den dampfenden Kessel geschwenkt, und sein Kiefer war zur Seite gerutscht, und ein schiefes Lächeln hatte sich auf seinem Gesicht ausgebreitet.

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