Journale Vernetzungen.

Sechstes Kapitel: Und was ist deine Geschichte, Atara?, S.110

Doch beim Betreten des historischen Hauses hatte sie eine längst vergessene Erregung ergriffen – ein Hinweis, dass sie drauf und dran war, sich von einer absolut egozentrischen Verliebtheit wegreißen zu lassen, vom süßen Schmerz ihrer eigenen Bedürftigkeit und dem Gefühl, dass ihre liebenden Seelen sich emporschwingen konnten. Die Antwort auf die Frage, wie sie sich ihm vorstellen sollte, dämmerte ihr, beinah wider Willen, je dunkler es wurde: Ich werde sein, die ich sein werde, komme, was da wolle.

 

Achtzehntes Kapitel: Wir waren, die wir waren, S. 401

Verzeih, mein Lieber, sagt sie, als sei er hier neben ihr unter dem heißen Wasserstrahl [...] Wir wussten beide nicht, wie man liebt, und wir haben es nicht geschafft, es zusammen zu lernen, und vielleicht ist das von Anfang an auch gar nicht die Absicht gewesen. Aber wir haben es nach allen unseren Kräften versucht, wir haben einander angehangen und all die Jahre nicht aufgegeben, auch wenn wir dieselben Fehler immer wieder gemacht haben, und vielleicht hat allein dieses Bemühen unserem Leben Sinn und ein tiefes Gefühl von Zuhause gegeben. So sind wir gewesen. Wir waren, die wir waren. Ich werde sein, die ich sein werde. Du wirst mir immer fehlen, aber vielleicht fußt auf diesem Fehlen die ganze Welt.

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