Sándor Tatár

Dank der TOLEDO-Aufenthaltsförderung konnte ich sehr produktive sowie fachlich-menschlich berei­chernde Tage im Europäischen Übersetzer-Kollegium (Straelen) verbringen.

Die einzelnen Übersetzungsprojekte in verschiedenen Phasen überlappen sich nicht selten, so habe auch ich nebst meinem Hauptpensum (dem Roman Léon und Louise vom Schweizer Schriftsteller Alex Capus) auch noch andere Arbeiten vollzubringen gehabt.

Im schon zu Hause begonnenen Hauptprojekt, also in der Übersetzung von Capus’ Roman bin ich bestens vorangekommen, indem ich über 70 Seiten geschafft habe.

Ferner habe ich an zwei „im Wesentlichen” fertigen Übersetzungen – zwecks Herstellung einer lektoratsreifen Fassung – selbstkontrollierende „Nacharbeiten” zu leisten gehabt:
 

                es ging einerseits um kleinere Nachlaß-Texte von Fr. Nietzsche (in Umfang von 40 Seiten [aber zu Lebzeiten unredigierte, – teilweise – unausgeformt-entwurfmässige Texte]) für einen laut Pläne in diesem Jahr noch zu erscheinenden Band;

                andererseits um den nächsten Band unserer „visionierten” (gestarteten und weiterhin als Plan gehegten) Leo Perutz-Romanreihe: nach dem Herauskommen von St. Petri-Schnee (Szent Antal tüze) im Frühjahr sollte ebenfalls noch in diesem Jahr beim Budapester Gondolat Kiadó/Verlag Perutz’ Nachts unter der steinernen Brücke (Éjjel a kőhíd alatt) erscheinen. Das Übersetzungsmanuskript des über 260 Seiten langen Romans ist nun lektoratsreif.

Das sich orientierende Lesen mit Augenmerk für weitere übersetzenswerte Werke gehört gleich­sam zur (im Glücksfall genussvollen) Pflicht eines Übersetzers, daraus möchte ich also lediglich das „Verschlingen” vom nächsten (noch nicht mal zu bestellenden) Buch Alex Capus’ (Königs­kinder) aus der vom Gondolat Verlag zur Verfügung gestellten pdf-Version erwähnen. (Möge sich der ungarische Verlag für die Herausgabe entscheiden!)

Ermöglicht wurde dieses konzentrierte Arbeiten durch die idealen Arbeitsbedingungen und das förderlich-kollegiale Klima des Europäischen Übersetzer-Kollegiums und nicht weniger durch die TOLEDO-Förderung, wofür ich allen beteiligten Institutionen Dank schulde.