Ramon Farrés

In den zwei Wochen, die ich im Literarischen Colloquium Berlin im Rahmen des TOLEDO-Programms verbracht habe, konnte ich meine Arbeit an der Übersetzung von Alina Bronskis Roman Baba Dunjas letzte Liebe ins Katalanische erfolgreich zu Ende bringen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Für diese glückliche Verwirklichung der Übersetzung war entscheidend, dass ich mich mit der Autorin eines Vormittags in einem Schöneberger Café treffen konnte, um mit ihr einige stellen zu klären, von denen ich mir nicht sicher war, ob ich sie richtig interpretiert hatte. Alina Bronski war dabei sehr entgegenkommend, und für mich war es eine sehr schöne Erfahrung, sie direkt fragen zu können und nicht einfach per E-Mail anzuschreiben. Um so mehr, dass, einmal meine Zweifel bezüglich dem Roman beseitigt wurden, wir uns noch lange über ihre literarische Arbeit im Allgemeinen, aber auch über meine Übersetzertätigkeit unterhalten haben und uns sogar gegenseitig Lesetips gegeben haben.

Es waren zwei Wochen harte Arbeit, ich habe die vielen Stunden, die mir Tag für Tag durch die Förderung zur Verfügung standen, richtig genutzt. Zwischendurch gab es auch immer wieder Zeit, um mich mit anderen Kollegen und Kolleginnen auszutauschen, die auch einen Arbeitsaufenthalt im LCB genossen: Menschen aus Österreich, aus Italien, aus der Ukraine, aus China… Unnötig zu sagen, wie spannend diese Gespräche waren. Auch der Kontakt zu den Leuten, die in dem Haus angestellt sind, war immer sehr angenehm, und dank ihnen konnte ich gewisse technische Schwierigkeiten schnell und gründlich lösen. Nicht zuletzt war es auch sehr erfreulich und bereichend, abends an den Veranstaltungen des regulären Programms des LCB und an den folgenden Sprechrunden bei Suppe und Wein teilnehmen zu dürfen. Ganz besonders genoss ich einen Lyrikabend, bei dem acht sehr unterschiedliche Poeten, verteilt in den verschiedenen Räumen der alten Villa, ihre Dichtungen vorgetragen haben.

Aber der Bericht über meinen Aufenthalt im LCB wäre nicht vollkommen, wenn ich nicht meine regelmäßigen Spaziergänge den Garten hinab bis zum See erwähnen würde, um mich bei dem herrlichen, weiten Blick von der Arbeit kurzzeitig abzulenken, bevor ich dann, mit größerem Einsatz, wieder in sie eintauchte.