Wettbewerb: M'illumino / d'immenso
Öffentlicher Übersetzungswettbewerb:
Lyrik aus dem Italienischen
Zwei Gedichte in italienischer Sprache, eines der Dichterin Donata Berra und eines von Franco Marcoaldi, waren Gegenstand des Übersetzungswettbewerbs „M'illumino d'immenso“, den der DÜF gemeinsam mit Traduxit und der Biblioteche di Roma diesen Sommer ausgeschrieben hat. 53 Einreichungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Brasilien erreichten uns. Die Jury (Annette Kopetzki, Luis Ruby, Michelle Steinbeck) hatte in einem anonymisierten Verfahren 53 Einreichungen zu prüfen und entschied sich für die Einreichung mit der Nummer 27.
And the winner is: Ruth Gantert!
„Ruth Ganterts Übersetzungen zeichnen sich durch eine elegante Schlichtheit und Prägnanz aus, in denen gründliche Arbeit und konzeptuelle Durchdringung erkennbar sind. Auch der gelungene Rhythmus der Verse, der den knapperen italienischen Formen entspricht, verdankt sich einem souveränen Zugriff auf die Originale. Indem Ruth Gantert Chancen für Reime und Alliterationen nutzt, die nie aufdringlich wirken, wird sie der klanglichen Intensität der Originale gerecht. So eröffnen diese Übersetzungen anschaulich und klar einen Zugang zu Franco Marcoaldis und Donata Berras komplexen Gedichten.“ So formuliert es die Jury.
Ruth Gantert (Zürich) ist künstlerische Leiterin des Service de Presse Suisse, Redaktionsleiterin des dreisprachigen Jahrbuchs der Schweizer Literaturen Viceversa und des Portals viceversaliteratur.ch, sowie Geschäftsführerin der Kulturstiftung Fondazione Casa Atelier Bedigliora (fcab.ch). Aus dem Französischen hat sie die ersten sechs Bände von Frédéric Pajaks «Manifeste incertain» übersetzt («Ungewisses Manifest», edition clandestin), aus dem Italienischen Kurzgeschichten von Anna Felder («Circolare», Limmat Verlag), aus dem Rätoromanischen Gedichte von Flurina Badel («Tropischer Tinnitus», Edition Howeg).
Die beste Übersetzung wird mit einem einwöchigen Aufenthalt in der Casa delle Traduzioni – gefördert von Biblioteche di Roma – und einem Stipendium von 1.000 Euro prämiert.
Eine lobende Erwähnung geht an die junge Übersetzerin Marina Galli.
Marina Galli (Basel), geboren 1993, studierte Geschichte, Vergleichende Romanische Sprachwissenschaft und Italienisch in Zürich, Venedig und Lausanne mit Spezialisierung in literarischer Übersetzung am Centre de traduction littéraire. Sie übersetzt freiberuflich aus dem Italienischen und Französischen.
Herzliche Gratulation!
Die feierliche Verleihung wird am 15. November 2022 im Literaturhaus Basel zelebriert. Die Siegerfassungen werden in Kürze auf den Online-Zeitschriften Specimen. The Babel Review of Translations und Biblit veröffentlicht.