Die Radial-Stipendien wurden im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“ ins Leben gerufen und werden vom Deutschen Übersetzerfonds und dem TOLEDO-Programm gemeinsam ausgeschrieben. Sie fördern in Deutschland lebende Übersetzer·innen deutschsprachiger Literatur in andere Zielsprachen – in Form von Arbeits-, Reise-, Initiativ- und Weiterbildungsstipendien.
Die nächste Frist für Bewerbungen ist der 15. Januar 2021.
Was ist ein Radial-Stipendium?
Radial-Stipendien geben einen Impuls für die Verbreitung der deutschsprachigen Literatur in die Welt. Die Radial-Stipendien erweitern das Angebot der DÜF-Stipendien um die Förderung von Übersetzer·innen in die andere Sprachrichtung – das heißt: in Deutschland lebende Übersetzer·innen deutschsprachiger Literatur in jedwede Zielsprache können sich um Radial-Arbeitsstipendien, Radial- Mobilitätstipendien oder Radial-Initiativstipendien bewerben. Voraussetzung ist, dass die Bewerber·innen sich durch bereits erfolgte Publikationen als erfahrene Übesetzer·innen ausweisen und dass die Übersetzung der beantragten Werke eine anspruchsvolle sprachliche, literarische Gestaltung in der Zielsprache erfordert. Gefördert werden können Übersetzungen von Prosa, Lyrik, Theater, Kinder- und Jugendliteratur, Comic, Sachbuch, Essay u.ä.
Die RADIAL-Stipendien haben drei Zielrichtungen:
- Arbeitsstipendien ermöglichen längeres und intensiveres Arbeiten an einem Übersetzungsprojekt mit deutscher Ausgangssprache, für Recherche und Nachbearbeitung. Die Höhe variiert nach Art und Umfang des zu übersetzenden Werks.
- Mobilitätsstipendien dienen der Recherche, dem Gespräch mit Autor·innen oder der Auffrischung sprachlicher und landeskundlicher Kenntnisse – in Verbindung mit einem bestimmten Übersetzungsprojekt. Sie können individuell gestaltet werden, oder sie werden verbunden mit einem Arbeitsaufenthalte in den europäischen Übersetzerzentren, die im RE-CIT vernetzt sind (www.re-cit.org, z.B. das Übersetzer-Kollegium Straelen, Collège International des Traducteurs Littéraires in Arles, Baltic Centre for Writers and Translators in Visby, Übersetzerhaus Looren, Literarisches Colloquium Berlin) verbunden sein. Diese bieten eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt. Die Stipendien werden für zwei- bis vierwöchige Aufenthalte vergeben und sind mit 400 Euro/Woche dotiert zuzüglich einer Pauschale für die Reise- und Unterkunftskosten.
- Initiativstipendien werden für die Vermittlung und Entwicklung vielversprechender, literarisch hochwertiger Projekte vergeben, für die noch keine Zusage eines fremdsprachigen Verlags besteht, oder für ein persönliches Weiterbildungsprojekt, das in Zusammenhang mit der Übersetzung und Vermittlung deutschsprachiger Literatur steht. Sie sind mit 3.000 Euro dotiert.
Die Stipendienvergabe erfolgt dreimal jährlich jeweils zum 15. Januar, zum 15. Mai und zum 15. September.
Eine eigene Fachjury (Andreas F. Kelletat, Gabriele Leupold und Valentina Di Rosa) entscheidet in der Regel innerhalb von sechs Wochen nach Bewerbungsschluss über die Stipendien.
Grundsätzlich ist nur eine Förderung pro Antragsteller·in aus Neustart-Mitteln des Deutschen Übersetzerfonds oder anderen pandemiebedingten Sonderprogrammen des Bundes möglich.
Im Fall einer Förderung muss der/die Stipendiat·in bestätigen, in Deutschland wohnhaft zu sein (Kopie des Personalausweises bzw. Passes oder Kopie des Aufenthaltstitels bzw. Meldebescheinigung).
Fragen zu den Radial-Stipendien beantwortet Nadja Prenzel (prenzel [at] uebersetzerfonds.de/ 030 816 996 33).
Die Radial-Stipendien werden aus dem Programm „Neustart Kultur“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien finanziert.
Hier geht's zu den Online-Bewerbungsformularen.