Radial-Stipendien
Die Radial-Stipendien fördern in Deutschland lebende Übersetzer·innen deutschsprachiger Literatur in andere Zielsprachen. Sie geben einen Impuls für die Verbreitung der deutschsprachigen Literatur in die Welt. Die Radial-Stipendien erweitern das Angebot der DÜF-Stipendien um die Förderung von Übersetzer·innen in die andere Sprachrichtung – das heißt: in Deutschland lebende Übersetzer·innen deutschsprachiger Literatur in jedwede Zielsprache können sich um Radial-Arbeitsstipendien, Radial- Mobilitätstipendien, Radial-Initiativstipendien oder – neu ab September 2023 – Fortbildungs- (= Gottsched-Stipendien) und Sabbatical-Stipendien (= Brockes-Stipendien) bewerben. Voraussetzung ist, dass die Bewerber·innen sich durch bereits erfolgte Publikationen als erfahrene Übesetzer·innen ausweisen und dass die Übersetzung der beantragten Werke eine anspruchsvolle sprachliche, literarische Gestaltung in der Zielsprache erfordert. Gefördert werden können Übersetzungen von Prosa, Lyrik, Theater, Kinder- und Jugendliteratur, Comic, Sachbuch, Essay u.ä.
Die Radial-Stipendien haben verschiedene Zielrichtungen: es gibt sie als Arbeitsstipendium für ein Übersetzungsprojekt, als Mobilitätsstipendium mit Aufenthalt in einem Übersetzerzentrum, als Initiativstipendium zur Vermittlung eines Übersetzungsprojekts an einen Verlag, als Fortbildungs-Stipendium („Gottsched-Stipendium“) oder als Sabbatical-Stipendium („Brockes-Stipendium“).
Die jeweiligen Details zur Ausschreibung und Bewerbungsformulare finden Sie weiter unten.
Die Stipendienvergabe erfolgt dreimal jährlich jeweils zum 15. Januar, zum 15. Mai und zum 15. September.
Eine eigene Fachjury entscheidet in der Regel innerhalb von sechs Wochen nach Bewerbungsschluss über die Stipendien.
Ansprechpartnerin:
Nadja Prenzel: prenzel@uebersetzerfonds.de, Tel. 030-81699633
Es gelten die Richtlinien für Stipendien. Bitte beachten Sie die FAQs insbesondere zum Datum der Manuskriptabgabe beim Verlag in Zusammenhang mit unseren Abgabefristen und Juryterminen.
- Arbeitsstipendien ermöglichen längeres und intensiveres Arbeiten an einem Übersetzungsprojekt mit deutscher Ausgangssprache, für Recherche und Nachbearbeitung. Die Höhe variiert nach Art und Umfang des zu übersetzenden Werks.
- Mobilitätsstipendien dienen der Recherche, dem Gespräch mit Autor·innen oder der Auffrischung sprachlicher und landeskundlicher Kenntnisse – in Verbindung mit einem bestimmten Übersetzungsprojekt. Sie können individuell gestaltet werden, oder sie werden verbunden mit einem Arbeitsaufenthalte in den europäischen Übersetzerzentren, die im RE-CIT vernetzt sind (www.re-cit.org, z.B. das Übersetzer-Kollegium Straelen, Collège International des Traducteurs Littéraires in Arles, Baltic Centre for Writers and Translators in Visby, Übersetzerhaus Looren, Literarisches Colloquium Berlin) verbunden sein. Diese bieten eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt. Die Stipendien werden für zwei- bis vierwöchige Aufenthalte vergeben und sind mit 400 Euro/Woche dotiert zuzüglich einer Pauschale für die Reise- und Unterkunftskosten.
- Initiativstipendien werden für die Vermittlung und Entwicklung vielversprechender, literarisch hochwertiger Projekte vergeben, für die noch keine Zusage eines fremdsprachigen Verlags besteht, oder für ein persönliches Weiterbildungsprojekt, das in Zusammenhang mit der Übersetzung und Vermittlung deutschsprachiger Literatur steht. Sie sind in der Regel mit 2.000 Euro dotiert.
- Gottsched-Stipendien dienen der persönlichen Weiterbildung für professionelle Literaturübersetzer·innen. Die Stipendiat·innen erhalten jeweils einen Betrag zwischen 3.000 und 6.000 Euro und können sich eine Zeitlang gezielt und konzentriert um die persönliche Weiterbildung kümmern, quasi als „Bildungsurlaub“. Mehr zu Luise-Adelgunde-Victorie-Gottsched hier.
- Brockes-Stipendien ermöglichen erfahrenen, seit Jahren tätigen Literaturübersetzer·innen eine schöpferische Auszeit. Stipendiat·innen erhalten den Betrag von 8.000 €, um sich eine Zeitlang ausschließlich der Stärkung der Sprachkraft widmen zu können. Dieses Stipendium ist zugleich eine Auszeichnung für das bisherige übersetzerische Werk. Mehr zu Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) hier.