Joséphine Bacon, Nomadin der Tundra & Bewohnerin der Stadt
Ein Journal zur Übersetzung des Gedichtbands Uiesh. Irgendwo
Über den notwendigen Luxus, mit vier Ohren und vier Augen zu übersetzen – und wie dieses Verfahren den poetischen Sinn erhitzt, gerade bei so kurzen und dichten Texten wie den Gedichten der Grande Dame der indigenen Dichtung Québecs Joséphine Bacon. Das Journal beleuchtet, was es konkret heißt, Schlüsselbegriffe aus dem Leben der Innu sensibel zu übertragen und eine Sprache durch Übersetzung am Leben zu erhalten.
TOLEDO goes Québec
Eine Frau, die sich ihrer dysfunktionalen Familie, ja, eigentlich der ganzen Lebensrealität seit ihrer Jugend konsequent durch eine Flucht in die Welt der Bilder entzogen hat, wird 30 Jahre später beim Sterben ihrer Mutter zur Auseinandersetzung mit ihren Eltern gezwungen. Karoline Georges liest gemeinsam Frank Heibert, ihr deutscher Übersetzer, liest gemeinsam mit ihr einige Passagen und spricht mit ihr über ihre Thesen und Figuren und über die Übersetzung (Secession Verlag).
TOLEDO goes Québec
Karoline Georges et son traducteur Frank Heibert lisent des extraits de Synthese et s'échangent sur les sujets et les personnages du roman.
„Montréal – Ville Traductrice”
»Nach fünf prallvollen Tagen [...] reiste „meine“ Gruppe mit lauter Anregungen im Kopf zurück nach Deutschland, und ich blieb mit dem Gefühl zurück, dass ich meine Absicht, die Vielfalt der Lebensrealitäten in Montreal zu zeigen und das Zentrum auch von den Rändern her zu erkunden, tatsächlich verwirklicht hatte.«
Beau en chien – Ein Bilderstreifzug durch Montréal
»Die strengen Winter zersprengen den Asphalt der Straßen und machen die Stadt über die Frühjahr- und Sommermonate zu einem Netz von Dauerbaustellen. Die Frostperiode dauert oft weit bis in den Mai hinein.«
Der dritte Raum von Montréal
»Schilder haben in dieser Metropole schon immer viel mehr als nur reine Information vermittelt – wer Markierungen und Beschriftungen im öffentlichen Raum studiert, muss für Feldforschung einfach nur durch die Stadt streifen und wird rasch feststellen, dass Sprache hier nie unschuldig ist. Jedes Schild beinhaltet auch eine Botschaft, die auf sich selbst, auf die Sprache an sich verweist. Straßenschilder, Firmenlogos auf Wolkenkratzern, Graffiti auf Gebäuden und Denkmälern, Beschriftungen im öffentlichen Raum sind in Montreal sowohl wesentliche Elemente von Design und Architektur als auch politische Botschaften. Sie markieren allmähliche Veränderungen in der sprachlichen Aneignung der Stadt.«
Die Literatur der Innu in Québec
Überleben in den Worten
Ein Gespräch mit den Autorinnen Joséphine Bacon und Naomi Fontaine, dem Verleger Rodney Saint-Eloi, dem Literaturwissenschaftler und Buchhändler Jérémy Laniel und dem Journalist und Autor Michel Jean.
CASINO QUÉBEC ─ Videogespräche, Materialien
Nach der Expedition »Cities of translators Montréal« im Mai 2019 setzten TOLEDO und LCB im Mai 2020 die Erkundung der québecischen Literatur fort. Eine lange Nacht auf drei virtuellen Bühnen: eine Tour de Québec erweitert um eine Materialsammlung von Fernbegegnungen, Stadterkundungen und Essays.