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17 Ergebnisse
#Gender
Journale

Queering Translation. Vom fehlenden Wort als Membran

Zur Übersetzung von Logan Februarys Gedichtband Mental Voodoo

Christian Filips

Christian Filips stigt tief ein in Geburtsmythen der Yorùbá-Tradition, in queere Übersetzungspraktiken und stellt sich die Frage, wie man einen Text übersetzt, „der mit dem Statement beginnt, es könne keine Übersetzung von ihm geben“.

Journale

Columbusted & unpresidented

Annäherungen an Amanda Gormans Call Us What We Carry / Was wir mit uns tragen

Marion Kraft & Daniela Seel

Die Übersetzerinnen Marion Kraft und Daniela Seel beleuchten die besonderen Herausforderungen, mit denen sie bei der Übersetzung von Amanda Gormans Gedichtband Call Us What We Carry / Was wir mit uns tragen konfrontiert waren. Der Band versammelt Erasure und Found Poems, dokumentarische Lyrik und immer wieder stellt sich die Frage: Verfahren übersetzen oder Sinn?

Journale

Und die Menschen dort sind androgyn

Journal zur Neuübersetzung des Romans Die linke Hand der Dunkelheit von Ursula K. Le Guin

Karen Nölle

„Mir imponieren Le Guins lange, sorgfältige, sehr überlegte Entwicklung zur Feministin und der Humor, den sie sich dabei bewahrt hat, ungemein. Aber Die linke Hand der Dunkelheit steht am Anfang dieser Entwicklung. Ursula K. Le Guin hat 1969, noch in der männlichen Heldentradition verhaftet, einen Mann ins Abenteuer geschickt. Er verhält sich männlich an einem Ort, wo er zunehmend begreifen muss, dass es auch anders und womöglich besser geht. Und sie kann durch die Konstellation, die sie geschaffen hat, seine ganzen männlich-virilen Attitüden aufs Korn nehmen. Das Buch ist eine herausragende Studie von Männlichkeit […].“

Journale

Entfremdungsvermeidung

Journal zur Übersetzung von Geschichten der übelsten Sorte von Garielle Lutz

Christophe Fricker

Was ist schwerer: nicht über Geschlechter zu schreiben oder sich lange in das zu vertiefen, was da in der Kloschüssel schwimmt? Christophe Fricker schwitzte beim Übersetzen von Garielle Lutz’ bahnbrechenden Geschichten Blut und Wasser und musste das Deutsche immer wieder an seine Grenze führen. Hat es sich gelohnt?

Journale

Zwei plus x

Journal zur Übersetzung von Najat El Hachmis Roman Am Montag werden sie uns lieben

Michael Ebmeyer

Die katalanische Schriftstellerin Najat El Hachmi hat ihren neuen Roman in zwei Sprachen zugleich geschrieben, im ständigen Wechsel zwischen Katalanisch und Spanisch. Und auch Amazigh, die Sprache von El Hachmis Eltern und Vorfahr·innen, bringt immer wieder einzelne Wörter ins Spiel. Michael Ebmeyer übersetzt die Bücher Najat El Hachmis ins Deutsche und nimmt uns mit in seine Werkstatt: »Die Zweiheit der Sprachen im Roman ist ein zwei plus x.« Ein Journal über Emphasenverschiebung, Übersetzen aus zwei Originalen und die Herausforderungen der Wokeness.

Journale

Sahnige cremige notwendige herrliche Lügen.

Journal zur Übersetzungsarbeit an Mary MacLanes Ich. Aufzeichnungen aus meinem Menschenleben

Ulrike Draesner

Mary MacLane veröffentlicht 1917 I, Mary MacLane: ein Tagebuch über ihr skandalöses Bohèmeleben, über ihren weiblichen Körper, Gender, Sex. Über hundert Jahre später wird die Übersetzerin und Autorin Ulrike Draesner zum Maryschatten und gibt Mary eine deutsche Stimme. Gedanken um die Anähnlichung des Geistes, das Übersetzen als Mondarbeit, die Schönheit von Neologismen und das Mitternachtskartoffelgefühl.

TALKS

Und jetzt ein Manifest

Michael Ebmeyer

Beim Übersetzen von Najat El Hachmis Büchern muss sich Michael Ebmeyer heiklen Fragen stellen. Kann er als weißer Mann der Richtige sein, um Texte über den doppelten Kampf von Frauen gegen die Zwänge einer muslimischen Herkunftsgemeinschaft und gegen den Rassismus der Mehrheitsgesellschaft ins Deutsche zu übertragen? Behält Najat El Hachmi in seiner Version wirklich ihre Stimme? Nach zwei Romanen hat er nun ein Sachbuch von ihr übersetzt – ein kämpferisches Manifest über Feminismus und Identität. Da sind die Berührungsängste noch viel größer, doch zum Glück hat die Autorin selbst ein Wörtchen mitgeredet. Najat El Hachmis Wir wollen die ganze Freiheit! erscheint am 6. Januar 2023 im Orlanda Verlag.

TALKS

WOKE IS BROKE

Was ist „sensible Sprache“, was soll uns die und was hat die mit Übersetzen zu tun?

Pieke Biermann

In WOKE IST BROKE macht Pieke Biermann sich auf die Spur der sensiblen Sprache, vor allem der Assimilation von US-amerikanischem Vokabular im Umkreis von sozialer Gerechtigkeit. Anhand von Beispielen aus dem deutschen und englischen Sprachraum fragt Biermann sich, um welche Sensibilität es in der aktuellen Diskussion um sensibles Übersetzen/„Sensitivity Translating“ eigentlich geht und beschreibt eindrücklich, in welcher Umbruchsphase wir uns aktuell befinden. Sie analysiert die Bereicherungen durch Kultur-Transfer, thematisiert aber auch, dass wir in Deutschland Begriffe übernehmen, ohne die ihnen zugrundeliegenden Diskurse des Ausgangslands zu kennen.
„Und ich bin immer noch der Meinung, das Beste, um in all dem Gewusel nicht unterzugurgeln, sind ein offener scharfer Blick, ein kühler Kopf, Wissen. „Woke is broke“ habe ich das Ganze hier genannt – ein Zitat des schwarzen New Yorker Linguisten John McWhorter, dem ich auch einiges hier ausgebreitetes Wissen verdanke. Wissen also. Im Anfang war bekanntlich das Wort, also fangen wir mit einem an: WOKE.“

TALKS

WOKE IS BROKE

What is “sensitive language”, what is it good for, and what does it have to do with translating?

Pieke Biermann

In WOKE IST BROKE, Pieke Biermann sets out on the trail of sensitive language, in particular the assimilation of US-American vocabulary in the context of social justice. Using examples from both German and English, Biermann asks what we actually mean when we talk about sensitivity in the current discussion about sensitive translating and describes the paradigm shift in which we currently find ourselves. She analyses enrichment through cultural transfer, but also addresses the fact that in Germany we adopt terms without an awareness of the underlying discourses of the country of origin. “And I still think the best way to avoid gurgling under in all the froth is still to have open, sharp eyes, a cool head, and knowledge. “Woke is broke” is what I’ve called all this – a quotation from the Black New York linguist John McWhorter, to whom I also owe some of the knowledge I display here. So, knowledge. In the beginning, as we know, was the word, so let’s start with words: WOKE.”

TALKS

Wer spricht, spricht, spricht?

Lena Müller

»Wenn ich es bedenke, stieß ich von Beginn an in meiner Arbeit als Übersetzerin auf sprachliche und politische Fragen - oder anders gesagt: Es wurde deutlich, dass übersetzerische und politische Fragen immer zusammen und ineinander verwoben auftreten. Es gab ihn nie, den rein-literarischen Moment. Literarisches Übersetzen zeigte sich von Anfang an als eine Arbeit, die zwar die stille und geduldige Hinwendung zum Text erforderte, aber selbst schon auf dem Papier und im Kopf nicht nur literarisch herausfordernd war.«

TALKS

Who Speaks, Speaks, Speaks?

Lena Müller

"If I think about it, I have encountered questions of language and politics since the very beginning of my work as a translator—or to put it differently: It became apparent that issues of translation and politics always present in conjunction and interlaced with one another. That pure literary moment, it never really existed. From the very beginning, literary translation proved to be a discipline that, while requiring serene and patient dedication to the text, poses challenges on the page, and to the mind, that go beyond the literary realm."

TALKS

Das Messer und die Wunde.

Grenzverletzungen bei Wolfgang Hilbig

Isabel Fargo Cole

»Übersetze ich als Frau den Autor als Mann? Inzwischen nehme ich beim Denken darüber eine Haltung ein, von der ich kaum noch sagen kann, ob sie die Meine ist, so sehr ist sie von einer Überfülle an öffentlichen Haltungen bestimmt. Vielleicht ahme ich eine mir vorgeführte Haltung nach. Vielleicht nehme ich vielmehr reflexiv die Entgegengesetzte ein, aus Trotz oder – positiver ausgedrückt – dem Drang zum Ausgleich.«

TALKS

The Knife and the Wound.

Transgressing Boundaries with Wolfgang Hilbig

Isabel Fargo Cole

»Do I translate as a woman? Do I translate the author as a man? At this point in the current debate, these questions make me adopt an attitude that I’m not quite sure is really mine – it’s so heavily shaped by the discourse. Maybe I’m imitating one of the attitudes on display. Or maybe I’m automatically assuming the opposite attitude, out of orneryness or (a nicer way of putting it) a compensatory instinct.«

TALKS

Übersetzen und übersetzen lassen – ein politischer Akt

Julie Tirard

»Die eigentliche Frage, die ich mir als Mensch stellen will – und mithin als Autorin und Übersetzerin, denn meine Arbeit besteht darin, die Welt (meine eigene Welt und die anderer) in meinen Worten zu erzählen – diese Frage lautet: Wie kann ich eine gute Verbündete sein?«

TALKS

Traduire et faire traduire, un acte politique

Julie Tirard

»La vraie question que je souhaite me poser en tant qu’être humain, et donc en tant qu’autrice et traductrice, puisque mon métier consiste à dire le monde – le mien et celui d’une autre personne – avec mes mots, c’est : comment puis-je être une bonne alliée ?«

TALKS

Als Mann Carolin Emcke übersetzen

Camille Luscher & Alexandre Pateau

– Aber trotzdem findest du, dass das möglichst von jemand anderem hätte übersetzt werden sollen?
– Naja, ich denke, es wäre gut, wenn es mehrere Übersetzungen gäbe.

TALKS

Traduire Carolin Emcke en tant qu'homme

Camille Luscher & Alexandre Pateau

– Mais tu continues à penser que ça aurait dû être traduit par quelqu'un d’autre ?
– Je pense que ce serait bien qu'il y ait plusieurs traductions.