Translating Šalamun
Journal zur Übersetzung von Tomaž Šalamuns späten Gedichten (Teil 2)
Tomaž Šalamun ist ein Dichter mit vielen Stimmen, ein mehrsprachiger Chor, aus den Stimmen all seiner Übersetzer und Übersetzerinnen zusammengesetzt, ein Stimmenschwarm, der ausfliegt und manchmal auf Baumwipfeln oder Stromleitungen wieder zusammenkommt. Jüngst hat sich ein neues Trio gebildet – und ihm ihre Stimmen geliehen.
Steine aus dem Himmel
Ein Journal zur Übersetzung von Tomaž Šalamuns späten Gedichten (Teil 1)
Kein Werkstattbericht ist dieses TOLEDO-Journal, sondern eine Reflexion von Matthias Göritz über den Arbeitsprozess als Übersetzer und Initiator des Auswahlbandes „Steine aus dem Himmel“ von Tomaž Šalamun und die Übertragung der Gedichte, die er mit Liza Linde und Monika Rinck gemeinsam durchführte. Es entstand eine interessante Spirale von Ansichten, Fassungen, Variationen und Lösungen um Grundversionen herum, so die Hoffnung, zu Gedichten in deutscher Übersetzung führten, die etwas im Leser berühren, anstoßen, umstoßen und verändern – so, wie es die Übersetzer·innen (auch als Leser·innen) im Übersetzungsprozess erlebt haben.
Eine schwindelerregende Berührung
»Die ganze Schwierigkeit, aber auch die Schönheit der Übersetzung rührt daher: Das Andere als Anderes zu respektieren, ein tiefgreifendes Verständnis seiner lyrischen Sprache zu erwerben, um sie in dem gleichen Moment, in dem man sie webt, wie eine zweite Haut überzustreifen.«
Widersacher?
Zur Neuübersetzung von Emmanuel Carrères L’Adversaire
Nicht oft erscheinen Bücher lebender Autor·innen in mehreren Übersetzungen – Emmanuel Carrères L’Adversaire gehört dazu. Warum Neuübersetzungen besonders deutlich machen, welche Stimmen in Texten sprechen, zeigt Claudia Hamms Blick auf die beiden deutschen Übersetzungen Der Widersacher und Amok. In einer komplexen (Selbst-)Beobachtung beschreibt sie, was beim und zwischen dem Lesen und dem Schreiben, sprich Übersetzen, passiert und warum ein Buch ruft.