Zwei plus x
Journal zur Übersetzung von Najat El Hachmis Roman Am Montag werden sie uns lieben
Die katalanische Schriftstellerin Najat El Hachmi hat ihren neuen Roman in zwei Sprachen zugleich geschrieben, im ständigen Wechsel zwischen Katalanisch und Spanisch. Und auch Amazigh, die Sprache von El Hachmis Eltern und Vorfahr·innen, bringt immer wieder einzelne Wörter ins Spiel. Michael Ebmeyer übersetzt die Bücher Najat El Hachmis ins Deutsche und nimmt uns mit in seine Werkstatt: »Die Zweiheit der Sprachen im Roman ist ein zwei plus x.« Ein Journal über Emphasenverschiebung, Übersetzen aus zwei Originalen und die Herausforderungen der Wokeness.
Die Angst treibt mich an
»Meine Muttersprache Französisch kommt zuerst, dicht gefolgt von Englisch, ihrer Schwester von einer anderen Mutter sozusagen. Deutsch und Spanisch sind später in mein Leben gekommen: Ich betrachte sie als adoptierte, heterozygote Zwillinge.«
Der dritte Raum von Montréal
»Schilder haben in dieser Metropole schon immer viel mehr als nur reine Information vermittelt – wer Markierungen und Beschriftungen im öffentlichen Raum studiert, muss für Feldforschung einfach nur durch die Stadt streifen und wird rasch feststellen, dass Sprache hier nie unschuldig ist. Jedes Schild beinhaltet auch eine Botschaft, die auf sich selbst, auf die Sprache an sich verweist. Straßenschilder, Firmenlogos auf Wolkenkratzern, Graffiti auf Gebäuden und Denkmälern, Beschriftungen im öffentlichen Raum sind in Montreal sowohl wesentliche Elemente von Design und Architektur als auch politische Botschaften. Sie markieren allmähliche Veränderungen in der sprachlichen Aneignung der Stadt.«
CASINO QUÉBEC ─ Videogespräche, Materialien
Nach der Expedition »Cities of translators Montréal« im Mai 2019 setzten TOLEDO und LCB im Mai 2020 die Erkundung der québecischen Literatur fort. Eine lange Nacht auf drei virtuellen Bühnen: eine Tour de Québec erweitert um eine Materialsammlung von Fernbegegnungen, Stadterkundungen und Essays.