Villa of One's Own
Digitales Atelier zu Kannibalismus
VOOO ist der digitale Werkstattraum des Literarischen Colloquium Berlin und bietet Platz für kollaborative Recherchen, gemeinsame Arbeiten, sozialen Austausch und Präsentationen. Zum Auftakt im August 2023 wurde – in Anlehnung an die TOLEDO TALKS-Reihe – ein digitales Atelier zu Kannibalismus eröffnet.
Das seduções do canibalismo e do parricídio
Uma reflexão sobre a transmissão de conceitos-chave das duas vanguardas modernas brasileiras
In her article, Simone Homem de Mello recaps central episodes in the transmission of the term “Anthropophagia” in Brazilian cultural history since the sixteenth century. In doing so, she explores metaphoric and metonymic displacements which have taken place during the passing on of the image of cannibalism, and questions the discrepancies between the discourse on this cultural phenomenon with the related literary and translatory praxis.
Von den Verlockungen des Kannibalismus und des Vatermordes
Eine Reflexion über die Weitergabe von Schlüsselkonzepten der beiden brasilianischen Avantgarden der Moderne
In ihrem Artikel rekapituliert Simone Homem de Mello zentrale Episoden der Überlieferung des Antropofagia-Begriffs in der brasilianischen Kulturgeschichte seit dem sechzehnten Jahrhundert. Dabei lotet sie metaphorische und metonymische Verschiebungen aus, die bei der Tradierung des Kannibalismus-Bildes stattgefunden haben, und hinterfragt die Diskrepanzen zwischen dem Diskurs zu dieser Kulturtechnik und der mit ihr verbundenen literarischen und übersetzerischen Praxis.
On the seductions of cannibalism and parricide
A reflection on the transmission of key concepts from the two modern Brazilian vanguards
In her article, Simone Homem de Mello recaps central episodes in the transmission of the term “Anthropophagia” in Brazilian cultural history since the sixteenth century. In doing so, she explores metaphoric and metonymic displacements which have taken place during the passing on of the image of cannibalism, and questions the discrepancies between the discourse on this cultural phenomenon with the related literary and translatory praxis.
Das Original schaut Dich an
»Eine bestimmte Art von Angst hat mich lange vom Übersetzen abgehalten: Anders als beim literarischen Schreiben hat man immer ein Original vor sich, das einen, so kommt es mir wenigstens vor, permanent anschaut. Einer vorher existierenden Schrift folgen zu müssen, hatte etwas Beängstigendes für mich.«
The Original Watches You
"For a long time, a peculiar type of fear deterred me from translation: unlike authors, we translators always have the original text in front of us, watching us, or at least that’s how it feels to me. There’s something daunting about having to follow an existing piece of writing."
RundUmschau#02
Lange hat sie auf sich warten lassen – endlich ist sie da! Die zweite Ausgabe der RundUmschau präsentiert sich in neuem Gewand und neuer Zusammensetzung. Als Gemeinschaftsprojekt der DÜF-Schwestern TOLEDO und Babelwerk widmen wir uns internationalen Debatten und Neuigkeiten rund um das literarische Übersetzen. Im Herbst 2022 schauen wir in Richtung USA, Polen und Brasilien.
Sich von außen betrachten und von innen sehen
Über Kannibalen, ehemalige Arbeiter, Übersetzer·innen und Milizen
Die Übersetzerin Simone Homem de Mello taucht für uns in ihrem Beitrag tief in die Geschichte Brasiliens ein und begibt sich gemeinsam mit ihren Landsleuten auf die Suche nach einer nationalen Identität. Ein Meilenstein für die brasilianischen Künstler∙innen war das Anthropophagische Manifest des Dichters Oswald Andrade von 1928, in dem er eindrucksvoll beschreibt, wie sich die Künstler∙innen der brasilianischen Moderne die europäische Kunst einverleibten und in etwas ganz anderes, etwas Eigenes, umwandelten – eine Metapher, deren Anwendung auf die Tätigkeit des literarischen Übersetzens sich sofort erschließt. Heute wiederum gewinnt die Auffassung zunehmend an Bedeutung, dass Amerika und Brasilien nicht entdeckt, sondern von den Europäern besetzt worden sind. Dieser Paradigmenwechsel wirkt sich auch auf die Theorie und Praxis des literarischen Übersetzens aus, so Simone Homem de Mello.
Composição polifônica — As traduções do familiar e do estrangeiro nos fluxos da comunicação urbana
São Paulo, Zu-Fuss-Noten (in 101 Fotos + 5348 Wörtern)
Simone Homem de Mello: São Paulo, notas de rodapé (em 101 fotos + quase 5 mil palavras)
Para além de original e cópia.
A técnica cultural da Antropofagia no modernismo brasileiro
Por enfatizar o aspecto da hibridez, com a qual se travou a luta de libertação das estruturas coloniais de poder, a concepção modernista se mantém relevante ainda hoje para os artistas. A Antropofagia lançou uma proposta pós-colonial para a tradução de culturas que não se esgotava no ato de copiar um original, mas mobilizava processos interculturais de negociação e minava ideias essencialistas de identidade cultural.
Os poetas concretos de São Paulo e a tarefa dos tradutores
O pós-guerra é duro na Europa e São Paulo é uma das metrópoles a prometer novos horizontes. O relativo bem-estar econômico e a vantagem em relação a uma Europa destruída pela guerra possibilitam que os livreiros importem livros e os vendam a preços acessíveis. Muitos europeus, em seus países devastados, emigram para alguma cidade grande nas Américas: Nova York, México, São Paulo.
„Vieles von dem, was wir übersetzten, ging von der Vorstellung aus, das scheinbar Unübersetzbare zu übersetzen“
Augusto de Campos im Interview
Augusto de Campos em entrevista — "Muito do que traduzimos partia da ideia de traduzir o aparentemente intraduzível"