„Ажно цяжко расказваць – man kann’s kaum erzählen …“
Journal zur Übersetzung von Feuerdörfer von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik
„Feuerdörfer“ versammelt die Stimmen von Belaruss·innen, die die durch die Wehrmacht verübten Massaker überlebt haben. Das im Original 1975 veröffentlichte Buch erscheint erstmalig in deutscher Übersetzung. In seinem Journal geht Thomas Weiler auf die Genese und Rezeptionsgeschichte des Werks ein, er beschreibt die körperliche Last, die er bei der Übersetzung verspürte, und zeigt anhand zahlreicher Textbeispiele sprachliche Herausforderungen wie die Übersetzung literarischer Mündlichkeit auf.
Die vielen Leben einer Todgeweihten
Zur Neuübersetzung von Gepäck aus Sand von Anna Langfus
Anna Langfus, nach dem zweiten Weltkrieg von Polen nach Paris emigriert, war eine der ersten Autor·innen, die die Schrecken der Schoah literarisch-fiktional verarbeitete. Für ihren Roman Gepäck aus Sand erhielt sie 1962 den renommierten Prix Goncourt; die deutsche Erstübersetzung erschien 1964, Autorin und Werk wurden damals hierzulande aber nur oberflächlich wahrgenommen. Heute, gut 60 Jahre später, erscheint die Neuübersetzung von Patricia Klobusiczky und schafft Raum für eine neue Rezeption.
Eine Stimme werden, auch wenn ich sie nicht sein will
Zur Neuübersetzung von Curzio Malaparte, „Die Haut“
Curzio Malapartes epochaler Roman „Die Haut“ über das Kriegsende in Italien erschien im Original 1949, in erster deutscher Übersetzung 1950. Über 70 Jahre später erscheint nun eine Neuübersetzung von Frank Heibert. Eindrücklich berichtet Heibert von den Herausforderungen dieser Übersetzung, von seiner ambivalenten Haltung gegenüber dem schillernden, aber nicht unbedingt sympathischen Autor und davon, was es braucht „in dem vom Autor hochgezogenen [Text]gebäude zu wohnen und es zu übersetzen.“