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Claudia Dathe
Journale

Sprechen und schweigen: übersetzen

Journal zur Übersetzung von Marianna Kijanowskas Babyn Jar. Stimmen

Claudia Dathe

Mit ihrem Gedichtband Babyn Jar. Stimmen bricht die ukrainische Autorin Marianna Kijanowska das politisch verordnete Schweigen über den Holocaust auf dem Gebiet der Ukraine. Sie bringt die Stimmen von Menschen zum Sprechen, die auf dem Weg in den Tod sind. Eineinhalb Jahre hat Claudia Dathe an der Übertragung ins Deutsche gearbeitet. In ihrem vielschichtigen TOLEDO-Journal „Sprechen und schweigen: übersetzen“ teilt sie ihre Erinnerungen und Überlegungen.

Journale

Schwarz oder rot?

Journal zur Übersetzung von Oleg Senzows Haft. Notizen und Geschichten

Claudia Dathe

Mit ihrem Journal „Schwarz oder rot?“ führt uns die Übersetzerin Claudia Dathe in die Gedanken- und Erlebniswelt des ukrainischen Regisseurs und Maidan-Aktivisten Oleg Senzow. „Haft. Notizen und Geschichten“ (Voland & Quist 2021) vereint Notizen und Tagebuchausschnitte, die vom Alltag im russischen Strafgefangenenlager »Eisbär« in Labytnangi berichten: Senzow, der insgesamt 145 Tage im Hungerstreik verbrachte, beschreibt die körperlichen Veränderungen, die mit ihm vor sich gehen, sinniert über das launische, lebensfeindliche Wetter am Polarkreis, erklärt die informellen Hierarchien, porträtiert einzelne Häftlinge des Lagers und erinnert sich zurück an die Maidan-Revolution im Winter 2013/14. Claudia Dathe lässt uns in ihrem Journal teilhaben an ihrer Übersetzungsarbeit, die nicht nur zwischen Sprachen sondern vor allem zwei Systemen vermittelt, deren Ausrichtung nicht unterschiedlicher sein könnte.

TALKS

Steinbrecher: mission possible?

Chrystyna Nazarkewytsch

Chrystyna Nazarkewytsch zieht Parallelen zwischen dem Unwissen des Westens über Kultur und Geschichte der Ukraine und dem Mangel an Übersetzungen ukrainischer Literatur. Sie berichtet von verschiedenen Initiativen, die sich dafür einsetzen, die ukrainische Literatur sichtbarer zu machen: „Archipel U“, „Reclaiming the Voices“ und „Denkraum Ukraine“.

TALKS

Тупі трупи – Tupi trupy

Claudia Dathe

Mit Mychail Semenko, Mykola Chwyljowyj und Majk Johansen stellt Claudia Dathe drei Protagonisten der avantgardistischen Bewegungen der Ukraine vor, die für die künstlerischen Widerstands- und Erneuerungsstrategien der 1920er Jahre stehen. Dathe betrachtet die damaligen Bestrebungen, sich von den kolonialen Praktiken Russland loszusagen durch das Prisma der Antropofagia und stellt so erhellende, neue Bezüge her.

TALKS

Тупі трупи – Tupi trupy

Claudia Dathe

Claudia Dathe introduces Mychail Semenko, Mykola Chwyljowyj und Majk Johansen, three protagonists of the Ukrainian avant-garde movement who showcase artistic strategies of resistance and renewal in 1920s Ukraine. Through the prism of anthropophagy, Dathe considers their attempts to break with Russia’s colonial practices and thereby establishes new, illuminating connections.

TALKS

Die Krym ist in der Ukraine

Chrystyna Nazarkewytsch

Chrystyna Nazarkewytsch berichtet über die Rolle, die das Krymtatarische in der ukrainischen Aktualität spielt und über Anastasija Lewkowas großen „Krymroman“ Hinter Perekop liegt Land, der im vergangenen Jahr zu einem der wichtigsten literarischen Ereignisse in der Ukraine wurde.

TALKS

„Diese Stimmen müssen zu Gehör kommen…“

Filmreihe Übersetzen. Werke und Tage

Claudia Dathe

Claudia Dathe wurde 1971 in der Nähe von Leipzig geboren. In den vom Umbruch geprägten beginnenden 1990er Jahren nahm sie an der Universität Leipzig ein Übersetzerstudium mit osteuropäischen Sprachen auf. In den 1990er und frühen 2000er Jahren absolvierte sie mehrere Studien- und Arbeitsaufenthalte in Russland, Kasachstan und in der Ukraine, um die postsowjetischen Lebenswelten kennenzulernen und Transformationserfahrungen zu sammeln. In Kyjiw wurde sie 2004/5 Zeugin der Orangenen Revolution. Die Küche ihrer russischsprachigen Kyjiwer Freunde Mark Belorusets und Alla Zamanska wurde für sie zu einem Ort der Begegnung mit Intellektuellen und früheren Dissidenten, der Einblicke in die von Repressionen geprägten Sowjetjahre und der Diskussionen über Literatur und Übersetzen. Claudia Dathe fing an, Ukrainisch zu lernen. Heute ist sie eine der aktivsten Vermittlerinnen der ukrainischen Literatur hierzulande. In ihren Übersetzungen lesen wir u. a. Evgenia Belorusets, Marianna Kijanowska und Serhij Zhadan.

TALKS

“These voices must be heard...”

Film Series Translating. Work and Days.

Claudia Dathe

Claudia Dathe was born in 1971 near Leipzig. She began to study Translation with Eastern European languages in the early 1990s, which were defined by turmoil. In the 1990s and early 2000s she spent several periods studying and working in Russia, Kazakhstan, and Ukraine, in order to get to know post-Soviet environments and gather experiences of transformation. In Kyiv, she witnessed the Orange Revolution in 2004/5. The kitchen of her friends in Kyiv, Mark Belorousets und Alla Zamanska became a place of encounter with intellectuals and early dissidents, of insight into the repressive years of the Soviet Union, and of discussions about literature and translation. Claudia Dathe began to learn Ukrainian. Today she is among the most active mediator of Ukrainian literature in Germany. She has translated Evgenia Belorusets, Marianna Kijanowska and Serhij Zhadan, amongst others.

Cities

Die Realität empfinden

Eine interaktive Webseite mit Stimmen von ukrainischen und deutschsprachigen Literaturübersetzer·innen

Nelia Vakhovska & Claudia Dathe

„Die Idee zu diesem Gespräch ist im März 2022 entstanden, nachdem wir – ein kleiner Kreis von deutsch-ukrainischen Übersetzer·innen – es endlich geschafft hatten, den Schock des Krieges zu durchbrechen, und nun versuchten, uns darüber auszutauschen, wo wir uns befanden, vor allem mental. Manche von uns hatten die Rettung vor dem Krieg in der Flucht gesucht, andere waren zu Hause geblieben, die Dritten lebten wie zuvor in Deutschland. Uns über die eigenen Beobachtungen auszutauschen wurde für uns zu einem Schutzraum, der Wohlwollen und Akzeptanz eröffnete, es war beinahe so etwas wie eine Selbsthilfegruppe, in der es einfacher war, Reflexionen über den eigenen Zustand zuzulassen. Schließlich war es sogar hilfreich, dass wir uns gegenseitig übersetzten, half das doch, die eigene Kopflosigkeit, bisweilen auch Unbehaustheit zu überwinden und zumindest teilweise in das Leben vor dem Krieg zurückzukehren und so wieder etwas Boden unter den Füßen zu spüren.“

Cities

Kyiv. Eine Antiführung

Nelia Vakhovska & Claudia Dathe

Als wir mit dem Projekt begonnen haben, kam gerade die zweite Corona-Welle, von der ersten hatten wir uns gerade ein bisschen erholt und sahen nun dem entgegen, was da kommen würde. Unsere Aufgabe erinnerte ein wenig an die Renaissance: Wir sollten eine Gruppe zusammenstellen und durch das ihnen unbekannte Kyiv führen...

Cities

Stadt, Übersetzen und Übersiedeln als Erfahrung

Iya Kiva

»Wann verwandelt sich die Stadt aus einer Rohübersetzung in eine Arbeitsversion und von dieser in eine redigierte Übersetzung, in der du jeden Winkel, jeden dunklen Torbogen, jede Straßenlaterne erklären kannst.«

Cities

Das Haus an der Ecke Volodymyrska/Prorizna

Mark Byelorusets

»Schauen wir uns dieses Haus an wie einen zu übersetzenden Text. Hinter dieser beschaulichen plumpen Neorenaissance-Fassade mit einem Schuss Barock – der Laune eines Kaufmanns vor gut einhundert Jahren – verbirgt sich die unstete Geschichte des 20. Jahrhunderts, wie sie sich hierzulande, in Deutschland und in Europa ereignet hat.«

Cities

Am Schreibtisch

Mark Byelorusets, Claudia Dathe, Olesia Kamyshnykova, Iya Kiva, Patricia Klobusiczky, Roksolana Sviato & Nelia Vakhovska

»Ohne Fenster kann man nicht arbeiten, man muss den Blick schweifen lassen können. Das Fenster hilft, die Perspektive zu ändern und zu begreifen, dass es jenseits der Übersetzung im Computer noch ein anderes Leben gibt und dass es größer und vielleicht interessanter ist.«
Olesia Kamyshnykova

Cities

Київ. Антиекскурсія

Nelia Vakhovska & Claudia Dathe

Неля Ваховська & Клаудія Дате