Erfunden oder vorgefunden? Realia übersetzen
Journal zur Übersetzung von Archipel von Inger-Maria Mahlke
Wie umfangreich sich die Dekonstruktion des Originaltextes, die am Anfang einer jeder Übersetzung steht, im speziellen Falle eines deutschsprachigen Romans gestaltet, der die Geschichte Teneriffas ins Zentrum stellt und dann ins Spanische (teilweise zurück-) übersetzt wird, beleuchtet Aníbal Campos. Er lässt uns an seiner gewaltigen Rechercheleistung und am regen Austausch mit der Autorin teilhaben. Seine Arbeit gleicht der eines Detektivs, der den Text auf den Prüfstand stellt und sich oft auf dünnes Eis begibt, in der Bemühung, dem spanischen Lesepublikum und dem Originalwerk gleichzeitig gerecht zur werden.
„Fleisch von meinem Bein! Was ist los, was ist los?“
Die literarische Übersetzung und das wilde Denken
Anhand einer surrealen Episode aus dem Buch Macunaíma. Der Held ohne jeden Charakter (1928) reflektiert Douglas Pompeu seine eigene übersetzerische Praxis. Wie übersetzen wir, wenn der Text ein Fremdkörper ist? Douglas Pompeu führt uns in einen Grenzbereich zwischen Heimat und Ferne, Körper und Fremdkörper – und zeigt uns Sprache als ein Stück Fleisch, das geschluckt und, verdaut oder auch nicht, wieder ausgespuckt wird.
Von den Verlockungen des Kannibalismus und des Vatermordes
Eine Reflexion über die Weitergabe von Schlüsselkonzepten der beiden brasilianischen Avantgarden der Moderne
In ihrem Artikel rekapituliert Simone Homem de Mello zentrale Episoden der Überlieferung des Antropofagia-Begriffs in der brasilianischen Kulturgeschichte seit dem sechzehnten Jahrhundert. Dabei lotet sie metaphorische und metonymische Verschiebungen aus, die bei der Tradierung des Kannibalismus-Bildes stattgefunden haben, und hinterfragt die Diskrepanzen zwischen dem Diskurs zu dieser Kulturtechnik und der mit ihr verbundenen literarischen und übersetzerischen Praxis.
Kannibalismus
Der brasilianische Lyriker Ricardo Domeneck erörtert, welche Vorurteile es gegenüber dem Kannibalismus und Menschenopfern im Namen der Religion in der Kolonialzeit gab und weiterhin gibt. Er setzt sich mit dem Begriff des Ekels in unserem Verhältnis zu anderen Spezies auseinander und stellt uns vor, wie Oswald de Andrades Aufruf zu einer kulturellen Anthropophagie in verschiedenen historischen Kontexten in Brasilien und im Ausland aufgenommen wurde.
Mit den Füßen dort landen, wo man noch nie zuvor war
»Denn das ist meine größte Angst bei der Übersetzung: dass mein Text im Akt der Übersetzung, die Art und Weise, wie er meine Lektüre beeinflusst und mich verändert hat, transparent und letztlich unsichtbar wird.«
Ein Hafen in ständigem Wandel.
Buenos Aires als Stadt der Übersetzung
Für die spanischsprachige Literatur ist Buenos Aires eine bedeutende Stadt. In ihr leben nicht nur viele Autor∙innen, auch wichtige Verlage haben dort ihren Sitz. Weniger bekannt ist, dass viele Werke der Weltliteratur dort zum ersten Mal ins Spanische übersetzt wurden. Wir haben Übersetzer∙innen, Kritiker∙innen und Autor∙innen eingeladen, uns die Übersetzerstadt Buenos Aires in Gesprächen, Interviews, Fotos und Essays vorzustellen.
Keine Scheu vor Risiken
Die Werke moderner französischer Autor∙innen stießen früh auf das Interesse argentinischer Intellektueller. Ariel Dilon hat sich auf die Suche nach den Vermittler∙innen französischer Literatur begeben und klärt nebenbei über eine alte Liebschaft von Borges auf.
Eine Nation gegründet auf Übersetzungen
Rebellierende Generäle und Staatsgründer waren die ersten Übersetzer Argentiniens. Wichtige Texte der Moderne wurde zum ersten Mal dort ins Spanische übersetzt. Trotz dieser prominenten Tradition kämpfen Übersetzer∙innen heute um Anerkennung ihrer Arbeit.
„Du nimmst, was du kriegst“
Zu Besuch bei Márgara Averbach
Wie sieht eigentlich der Raum aus, in dem Übersetzer∙innen arbeiten? Welche Bücher, Bilder, Tiere und Menschen begleiten sie in ihrem Alltag? Was sind ihre Routinen, Rituale und Ticks? Wir haben vier argentinische Übersetzer∙innen besucht.
Zu Boden gewehte Zeichen
Auf den Spuren der deutschen und der japanischen Gemeinschaft in Buenos Aires. Ein literarischer Spaziergang
„Ich schlage immer nach, sogar die Wörter, die ich eigentlich kenne“
Zu Besuch bei Inés Garland
Wie sieht eigentlich der Raum aus, in dem Übersetzer∙innen arbeiten? Welche Bücher, Bilder, Tiere und Menschen begleiten sie in ihrem Alltag? Was sind ihre Routinen, Rituale und Ticks? Wir haben vier argentinische Übersetzer∙innen besucht.
Dante & Company
Das heutige Argentinien ist ohne die Einwander∙innen aus Italien und ihre Kultur undenkbar. Der Dichter Alejandro Crotto führt uns an die Orte in Buenos Aires, die bis heute mit der italienischen Literatur und ihrer Übersetzung verbunden sind.
Unübersetzbar
Im Once-Viertel von Buenos Aires treffen karibische Neuankömmlinge auf alteingesessene orthodoxe Tuchhändler. Die Schriftstellerin Tamara Tenenbaum führt uns durch die vielstimmige Nachbarschaft, in der sie aufwuchs, und erklärt, warum diese bis heute gegen die Gentrifizierung immun ist.
„Die schlimmsten Orte, an denen ich gearbeitet habe, waren die Übersetzerhäuser“
Zu Besuch bei Jorge Fondebrider
Wie sieht eigentlich der Raum aus, in dem Übersetzer∙innen arbeiten? Welche Bücher, Bilder, Tiere und Menschen begleiten sie in ihrem Alltag? Was sind ihre Routinen, Rituale und Ticks? Wir haben vier argentinische Übersetzer∙innen besucht.
Produktive Verwirrung
Im vergangenen Jahrzehnt ist in Argentinien das Interesse an Texten und Theorie aus Brasilien stark gewachsen. Die daraufhin angefertigten Übersetzungen haben Auswirkungen auf die Literaturen beider Länder …
Wiederkehrende Leidenschaft
Argentinische Leser∙innen lieben Clarice Lispector. Warum ihre Romane und Erzählungen so oft übersetzt wurden und schließlich auch von mir.
Aus Liebe zur Kunst
Während brasilianische Bestseller von großen internationalen Verlagen eingekauft werden, widmen sich kleine Verlage heutzutage eher ausgefalleneren Texten und Autor∙innen. Eine persönliche Chronologie der Übersetzung brasilianischer Literatur in Argentinien
Topografien des Übersetzens
Der folgende Text berichtet von einer Reise nach Buenos Aires, bei der das TOLEDO-Projekt „City of Translators: Buenos Aires“ vorbereitet wurde. Mögliche Teilnehmer·innen wurden getroffen, Institutionen besucht und Pilotveranstaltungen fanden statt. Ursprünglich sollte das Projekt dann 2020 in Buenos Aires durchgeführt und in Berlin präsentiert werden. Aufgrund der weltweiten Pandemie wurde das Projekt schließlich ausschließlich digital realisiert.
„Te llega lo que te llega“
De visita en casa de Márgara Averbach
¿Cómo es la sala en la que trabajan los traductores? ¿Qué libros, imágenes, animales y personas les acompañan en su vida cotidiana? ¿Cuáles son sus rutinas, rituales y tics? Hemos preguntado a cuatro traductores argentinos. Entrevista con la traductora Márgara Averbach.
„Busco, siempre busqué, hasta las palabras que conozco perfectamente“
De visita en casa de Inés Garland
¿Cómo es la sala en la que trabajan los traductores? ¿Qué libros, imágenes, animales y personas les acompañan en su vida cotidiana? ¿Cuáles son sus rutinas, rituales y tics? Hemos preguntado a cuatro traductores argentinos. Entrevista con la traductora Inés Garland.
„Los peores lugares donde estuve fueron las casas de traductores“
De visita en casa de Jorge Fondebrider
¿Cómo es la sala en la que trabajan los traductores? ¿Qué libros, imágenes, animales y personas les acompañan en su vida cotidiana? ¿Cuáles son sus rutinas, rituales y tics? Preguntamos a cuatro traductores argentinos. Entrevista con Jorge Fondebrider.
Un puerto en constante cambio
Buenos Aires es una ciudad importante para la literatura en español. No sólo viven allí muchos autores, sino que también es sede de un sinnúmero de editoriales prestigiosas. Sin embargo, lo que es menos conocido, es que allí se tradujeron por primera vez al español muchas obras de la literatura universal. Hemos invitado a traductores, críticos y autores para que nos presenten la ciudad traductora de Buenos Aires a través de conversaciones, entrevistas, fotos y ensayos.