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#Antropofagia
TALKS

Kannibalisches Übersetzen oder Zur Poetik der Einverleibung

Melanie Strasser

Anthropophagie, die metaphorische Einverleibung europäischer Kunst und Literatur und deren Transformation in ein ‹Eigenes›, ist ein wirkmächtiger kultureller Topos aus dem brasilianischen Modernismus. Wie lässt sich der kannibalische Ritus des Verschlingens des Anderen auf den Prozess des Übersetzens übertragen? Welche Möglichkeiten, aber auch welche Schwierigkeiten birgt der Begriff eines ‹kannibalischen Übersetzens›?

TALKS

Cannibalism

Ricardo Domeneck

In his text for the Toledo-Talks, Brazilian poet Ricardo Domeneck discusses how biased our views of cannibalism and human sacrifice in the name of religion in colonial times could be and still are, also bringing the notion of 'disgust' in our relationship to other species, before introducing how Oswald de Andrade's call for a cultural Anthropophagy was received in different historical contexts in Brazil and abroad

TALKS

Canibalismo

Ricardo Domeneck

Em seu texto para as Falas-TOLEDO, o poeta brasileiro Ricardo Domeneck discute como são tendenciosas nossas visões sobre o canibalismo e os sacrifícios humanos em nome da religião nos tempos coloniais e ainda hoje, também trazendo a noção de "nojo" em nossa relação com as outras espécies, antes de apresentar como a intimação de Oswald de Andrade a uma antropofagia cultural foi recebida em diferentes contextos históricos no Brasil e no exterior.

TALKS

Kannibalismus

Ricardo Domeneck

Der brasilianische Lyriker Ricardo Domeneck erörtert, welche Vorurteile es gegenüber dem Kannibalismus und Menschenopfern im Namen der Religion in der Kolonialzeit gab und weiterhin gibt. Er setzt sich mit dem Begriff des Ekels in unserem Verhältnis zu anderen Spezies auseinander und stellt uns vor, wie Oswald de Andrades Aufruf zu einer kulturellen Anthropophagie in verschiedenen historischen Kontexten in Brasilien und im Ausland aufgenommen wurde.

TALKS

Anthropophagie und Gastfreundschaft

zu Oswald de Andrade und Haroldo de Campos

Oliver Precht

Für die brasilianische Kultur des 20. Jahrhunderts ist Anthropophagie ein zentraler Begriff. Oliver Precht hat einige der wichtigsten Büchern und Texten zu dem Thema ins Deutsche übersetzt. In seinem Beitrag beleuchtet er die politische Dimension des allgegenwärtigen Verschlingens (und also Übersetzens) anderer Kulturen.

TALKS

Sich von außen betrachten und von innen sehen

Über Kannibalen, ehemalige Arbeiter, Übersetzer·innen und Milizen

Simone Homem de Mello

Die Übersetzerin Simone Homem de Mello taucht für uns in ihrem Beitrag tief in die Geschichte Brasiliens ein und begibt sich gemeinsam mit ihren Landsleuten auf die Suche nach einer nationalen Identität. Ein Meilenstein für die brasilianischen Künstler∙innen war das Anthropophagische Manifest des Dichters Oswald Andrade von 1928, in dem er eindrucksvoll beschreibt, wie sich die Künstler∙innen der brasilianischen Moderne die europäische Kunst einverleibten und in etwas ganz anderes, etwas Eigenes, umwandelten – eine Metapher, deren Anwendung auf die Tätigkeit des literarischen Übersetzens sich sofort erschließt. Heute wiederum gewinnt die Auffassung zunehmend an Bedeutung, dass Amerika und Brasilien nicht entdeckt, sondern von den Europäern besetzt worden sind. Dieser Paradigmenwechsel wirkt sich auch auf die Theorie und Praxis des literarischen Übersetzens aus, so Simone Homem de Mello.

Cities

Jenseits von Original und Kopie.

Die Kulturtechnik der „Antropofagia“ im brasilianischen Modernismus

Irina Hiebert Grun

Durch die Betonung des Aspekts der Hybridität, mit welcher der Befreiungskampf aus kolonialen Machtstrukturen geführt wurde, ist das modernistische Konzept noch heute für Künstlerinnen und Künstler relevant. Die Antropofagia eröffnete einen postkolonialen Vorschlag für die Übersetzung von Kulturen, welcher sich nicht im Kopieren eines Originals erschöpfte, sondern einen interkulturellen Verhandlungsprozess in Gang setzte, der essentialistische Vorstellungen von kultureller Identität unterwanderte.