„Ажно цяжко расказваць – man kann’s kaum erzählen …“
Journal zur Übersetzung von Feuerdörfer von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik
„Feuerdörfer“ versammelt die Stimmen von Belaruss·innen, die die durch die Wehrmacht verübten Massaker überlebt haben. Das im Original 1975 veröffentlichte Buch erscheint erstmalig in deutscher Übersetzung. In seinem Journal geht Thomas Weiler auf die Genese und Rezeptionsgeschichte des Werks ein, er beschreibt die körperliche Last, die er bei der Übersetzung verspürte, und zeigt anhand zahlreicher Textbeispiele sprachliche Herausforderungen wie die Übersetzung literarischer Mündlichkeit auf.
Von Schranken und Überschreitungen
Ein Mosaik mit anthropophagischen Motiven
Anhand von Beispielen aus der belarussischen Kunstszene ergründet Iryna Herasimovich das revolutionäre Potenzial von Anthropophagie und beschreibt im Gegenzug die kannibalischen Eigenschaften eines diktatorischen Systems, das in die intimsten Lebensbereiche der Menschen eindringt. Herasimovich stellt verschiedene anthropophagische „Überlebensmodi“ dar und erarbeitet ein Verständnis von Anthropophagie als Konzept zwischen Erstarrung und Einverleibung. Eine herzliche „Einladung zum Überwinden der gewohnten Denkschranken“.
On Limits and Transgressions
A mosaic with anthropophagic motifs
Drawing on examples from the Belarussian arts scene, Iryna Herasimovich explores the revolutionary potential of anthropophagy and describes in turn the cannibalistic characteristics of a dictatorial system which penetrates the most intimate areas of people’s lives. Herasimovich’s essay showcases various anthropophagical “modes of survival” and works towards an understanding of anthropophagy between assimilation and ossification. A hearty invitation to “overcome our habitual limitations of thought”.
„…der Weg dahin ist Ziel genug“
Filmreihe Übersetzen. Werke und Tage
Thomas Weiler, geboren 1978 im Schwarzwald, versteht sich als jemand, der kleinere Nischen entdecken mag. Sein Interesse für die slawische Welt führte ihn nicht etwa nach Moskau, sondern nach Belarus. In Minsk hat er als Freiwilliger mit besonderen Menschen gearbeitet, Russisch durch russische Rockmusik gelernt und sich als Übersetzer an dem sowjetischen Kinderklassiker „Krokodil Gena und seine Freunde“ versucht. Thomas fand Spaß an der „Puzzelei“. Die bekannte deutsche Literaturübersetzerin Swetlana Geier ermutigte ihn, sich auf das Abenteuer Übersetzen einzulassen. Er ging nach Leipzig, studierte Übersetzen, entdeckte für sich die belarussische Sprache und Literatur. Heute übersetzt Thomas Weiler aus dem Belarussischen, Polnischen und Russischen. Sein Repertoire reicht von Kinderliteratur über Lyrik bis zu zeitgenössischen Romanen. Die Vermittlung belarussischer Literatur versteht Thomas Weiler als seine Mission. In seiner Übersetzung lesen wir Alhierd Bacharevič, Viktor Martinowitsch, Ziemowit Szczerek und andere Autor·innen.
“…the journey itself is the destination”
Film series Translating. Work and Days
Thomas Weiler, born in 1978 in the Black Forest, understands himself as someone who likes discovering small niches. His interest in the Slavic world led him not to Moscow, but to Belarus. In Minsk he volunteered with disabled people, learned Russian through Russian rock music and experimented as a translator, working on the Soviet children’s classic “Crocodile Gena and his friends”. Thomas liked the puzzling it required. The well-known German translator Swetlana Geier encouraged him to get involved with the adventure of translation. He went to Leipzig, studied translation, and discovered the Belarusian language and its literature. Today, Thomas translates from Belarusian, Polish and Russian. His repertoire extends from children’s literature across poetry to contemporary novels. Thomas understands the mediation of Belarusian literature as his mission. He has translated Alhierd Bacharevič, Viktor Martinowitsch, Ziemowit Szczerek and many others.