Seelenschrift
Journal zur Übersetzung von Schattenvolk. Erzählungen von Can Xue
Mit Schattenvolk erscheinen in der Übersetzung von Eva Schestag 16 Erzählungen von Can Xue, die die schon seit einiger Zeit als Nobelpreiskandidatin gehandelte Autorin im chinesischen Original zwischen 1996 und 2018 in Literaturzeitschriften verstreut publizierte. In ihrem TOLEDO-Journal beschreibt Eva Schestag, wie sie durch den avantgardistisch Kosmos der experimentellen Erzählungen navigiert: Wie fängt man – ganz allgemein – in der deutschen Übersetzung die traumtänzerische, oft kafkaeske Stimmung von Can Xues Literatur ein und wie überträgt man – ganz konkret – zum Beispiel die chinesischen Eigennamen mit ihren versteckten Bedeutungsebenen?
We all live in a yellow melting pot
Hongkong 1975 – Ein Journal zur Übersetzung von Xi Xis Kultroman Meine Stadt
„Waren Sie schon einmal in Hongkong, dieser hoffnungslos überfüllten, segregierten, schwülheißen, hügeligen, ausgebeuteten, verlorenen Stadt?“ Karin Betz nimmt uns Leser·innen mit ins Hongkong der 70er Jahre. Meine Stadt, 1975 zunächst als Serienroman in einer Tageszeitung veröffentlicht, gilt als Hongkong-Kultroman. Die Autorin Xi Xi (1937-2022) zeichnet hier ein Gesellschaftspanorama der Stadt; mehrheitlich junge Leute, die, aus allen Landesteilen gestrandet, ihr Glück in der Metropole suchen. Unterstützt durch lebendiges Bildmaterial fängt das TOLEDO-Journal Vieles ein: die Geschichte(n) des Romans, die wechselvolle Geschichte Hongkongs und Chinas sowie das bewegte Leben der Autorin, die nun erstmals auch auf Deutsch zu lesen ist.
Über die Kinetik von Namen, Körpern und Kulturen 1
Ein dynamisches Journal zur Übersetzung des Romans Die Legende der Adlerkrieger von Jin Yong
Karin Betz hechtet und fechtet regelrecht in ihrem Journal zu ihrer Übersetzung Die Legende der Adlerkrieger: Von der Frage, wie sich Bewegung übersetzen lässt, über äußeres und inneres Kungfu und die Natur der Zeichen bishin zu detektivischer Namensentzifferung.
RundUmschau#06
In der RundUmschau widmen wir uns internationalen Debatten und Neuigkeiten rund um das literarische Übersetzen. In dieser Ausgabe erreichen uns Ein- und Ausblicke aus China, dem Vereinigten Königreich, Thailand und der Schweiz.
„Mir brennt das Wort im Körper“
Gender, Übersetzung und Zensur im zeitgenössischen chinesischen Theater
Die Rolle der Frauen – sei es als Autorinnen, Regisseurinnen oder Schauspielerinnen – ist in China bis heute ein Tabuthema. Zhijun Yang berichtet von den Bestrebungen der Zensur, alles Weibliche aus Texten zu herauszustreichen und von den Hürden, die sich auftun, wenn Stücke radikal feministischer Dramatikerinnen in China auf die Bühne gebracht werden sollen.