Friederike Mayröcker übersetzen – Eine vielstimmige Hommage
Friederike Mayröcker übersetzen – eine vielstimmige Hommage
Mit den Mayröcker-Übersetzer·innen Donna Stonecipher (Englisch), Jean-René Lassalle (Französisch), Julia Kaminskaja (Russisch) und Tanja Petrič (Slowenisch) sowie mit Übersetzer·innen aus dem internationalen JUNIVERS-Kollektiv: Ali Abdollahi (Persisch), Ton Naaijkens (Niederländisch), Douglas Pompeu (brasilianisches Portugiesisch), Abdulkadir Musa (Kurdisch) und Valentina di Rosa (Italienisch) und Bernard Banoun. Im Gespräch mit Marcel Beyer
Aus den Perspektiven einer vielsprachigen Gruppe von Übersetzer·innen lässt sich der weltweite Resonanzraum Friederike Mayröckers erspüren: In Halle kommen sie alle zusammen, jeweils mit ihrer eigenen Mayröcker, um unseren Blick auf die Dichterin zugleich zu weiten und zu schärfen.
Ein Workshop stellt das Schreiben von Friederike Mayröcker, ihre lyrischen Sprachmelodien und intuitiven Wortschöpfungen sowie ihre Übertragbarkeit in andere Sprachen in den Mittelpunkt. Marcel Beyer, Dichter, Romancier und Essayist, seit Jahrzehnten bestens vertraut mit dem Werk von Friederike Mayröcker, spricht mit den Übersetzer·innen darüber, wie sich das Mayröcker-Übersetzen vom Übersetzen anderer Autor·innen unterscheidet. Auch wird seine genaue Textkenntnis die Teilnehmer·innen dabei unterstützen, die unvergleichlichen Bilder, Metaphern und Wendungen zu entschlüsseln. Überdies werden die Übersetzer·innen sich auch untereinander über ihre vielfältigen Mayröcker-Funde und -Probleme in den jeweiligen Zielsprachen verständigen; dies unter der Leitung des Lyrikübersetzers und Literaturwissenschaftlers Bernard Banoun.
In der Abendveranstaltung um 20 Uhr wird die Gruppe ihr Findeglück mit einem breiteren Publikum teilen und den polyphonen Mayröcker-Poesien eine Bühne geben. Ausgehend von ihren Übertragungen diskutieren die Übersetzer·innen, moderiert von Frieder von Ammon, über Fragen der Texttreue und der dichterischen Freiheit. Auf dieser Reise durch verschiedene poetische Traditionen und Übersetzungskulturen offenbart sich, wie Mayröckers Werke in anderen Sprachuniversen neue Relevanz entfalten.