TOLEDO – Übersetzer·innen im Austausch der Kulturen
Das TOLEDO-Programm hat sich seit seinem Start 2018 als internationale Sparte und digitales Labor des Deutschen Übersetzerfonds etabliert. TOLEDO schafft einen Begegnungsort der deutschsprachigen und internationalen Übersetzerszenen und stärkt literarische Übersetzer·innen darin, ihre Mittlerrolle zwischen den Kulturen und Sprachräumen aktiv auszuüben. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Förderung der Übersetzer·innen deutschsprachiger Literatur, sei es durch Stipendien oder durch internationale Workshops. Mit seiner „digitalen Ausweitung der Übersetzungszone“ setzt das TOLEDO-Programm seit Anfang der Pandemie Akzente, entwickelt neue Veranstaltungsformate, Plattformen und Vernetzungsmöglichkeiten. So erwächst aus der JOURNAL-Reihe ein Archiv des Übersetzens im Hier und Jetzt und aus den TOLEDO TALKS ein Debattenforum, das Übersetzer·innen als gesellschaftliche Akteure in Erscheinung treten lässt und ihr Wissen in aktuelle internationale Diskurse einbringt. Gefördert werden die digitalen Erweiterungen aus Mitteln des NEUSTART KULTUR-Programms der Bundesregierung.
Der Name TOLEDO knüpft an die lange Tradition europäischer Übersetzungskunst an, die im Mittelalter an Orten wie der kastilischen Stadt Toledo geprägt wurde. Im Laufe der Zeit ist Toledo zu einem fast mythisch aufgeladenen Begriff geworden, um den sich viele Legenden ranken – als Sinnbild für Toleranz und als Ort kooperativen Arbeitens, an dem der Brückenschlag zwischen Wissenschaften, Religionen, Orient und Okzident gelang. Das Förderprogramm ist hervorgegangen aus der langjährigen Zusammenarbeit des Deutschen Übersetzerfonds mit der Robert Bosch Stiftung und richtet sich an Übersetzer·innen von heute, die sich zuweilen in politisch brisanten Wechselbeziehungen bewegen und die den „Traum von Toledo“ auf je eigene Weise mit Leben füllen.
Der Deutsche Übersetzerfonds, 1997 gegründet, fördert die Arbeit literarischer Übersetzer·innen durch ein differenziertes Stipendienangebot, seine „Akademie der Übersetzungskunst“ und durch Initiativen und Projekte, die das literarische Übersetzen reflektieren, an die Öffentlichkeit bringen und für die kulturelle Bildungsarbeit fruchtbar machen. Er gehört zu den sechs durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Kulturfonds und erhält daneben regelmäßige Förderungen vom Auswärtigen Amt und der Kulturstiftung der Länder.