Ja
Es ist schwierig, sich auf Prosatexte zu konzentrieren, aber die Übersetzung von Gedichten wird zu einer Art Impuls. Gerade in den ersten Monaten, als ich Gedichte über den Krieg las, verspürte ich sofort das Bedürfnis, sie zu übersetzen, damit diese Gedanken auch woanders gehört werden konnten. Das funktionierte alles impulsiv. Oft werden diese Übersetzungen zur Therapie. Es ist nicht leicht zu verstehen, aber je traumatischer der Text ist, desto besser fühlst du dich beim Übersetzen. Man hat das Gefühl, dass es immanent und wichtig ist. Und alles andere wird in den Hintergrund gedrängt. Es ist immer noch schwierig, zu den literarischen Aufträgen der Vorkriegszeit zurückzukehren, die "nicht vom Krieg handeln". Zuerst war mir nicht klar, wozu es diese Texte jetzt gibt, jetzt werden sie einfach zur Seite geschoben.
Kaffee und ein Kalender an der Wand daneben. Kaffee ist etwas aus einem vergangenen Leben, das dich in die Normalität zurückbringt. Solange ich morgens zu Hause Kaffee kochen kann, ist alles in Ordnung. Und der Kalender erinnert daran, dass der Februar vorbei ist und trotz allem draußen Frühling ist.
Zwei Monate nach dem Beginn des Großangriffs von Russland auf die Ukraine wollten wir von ukrainischen Literaturübersetzer·innen wissen, wie sie die ersten beiden Kriegsmonate erlebt haben. Die Befragten konnten selbst entscheiden, welche Fragen sie beantworten wollten und ob sie anonym bleiben wollten. Um die eingesandten Fotos stilistisch anzugleichen, haben wir sie leicht bearbeitet, die Darstellung der Gegenstände oder Tiere, die den ukrainischen Übersetzer·innen in dieser schweren Zeit Rückhalt geben, haben wir jedoch unverändert gelassen. Wir möchten uns bei allen bedanken, die auf unsere Anfrage reagiert haben. Eure Aussagen sind ermutigend und helfen uns allen, dem Krieg zu widerstehen.
Idee und Konzept – Nelia Vakhovska
Deutsche Übersetzung – Susanne Macht
Graphische Bearbeitung der Bilder – Іryna Stasiuk und Viktoria Cherniakhivska
Webseite – Nebho.agency
Das Projekt wird gefördert vom TOLEDO-Programm des Deutschen Übersetzerfonds aus Mitteln von Neustart Kultur.
Alle Rechte vorbehalten.
Zwei Monate nach dem Beginn des Großangriffs von Russland auf die Ukraine wollten wir von ukrainischen Literaturübersetzer·innen wissen, wie sie die ersten beiden Kriegsmonate erlebt haben. Die Befragten konnten selbst entscheiden, welche Fragen sie beantworten wollten und ob sie anonym bleiben wollten. Um die eingesandten Fotos stilistisch anzugleichen, haben wir sie leicht bearbeitet, die Darstellung der Gegenstände oder Tiere, die den ukrainischen Übersetzer·innen in dieser schweren Zeit Rückhalt geben, haben wir jedoch unverändert gelassen. Wir möchten uns bei allen bedanken, die auf unsere Anfrage reagiert haben. Eure Aussagen sind ermutigend und helfen uns allen, dem Krieg zu widerstehen.
Idee und Konzept – Nelia Vakhovska
Deutsche Übersetzung – Susanne Macht
Graphische Bearbeitung der Bilder – Іryna Stasiuk und Viktoria Cherniakhivska
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